Spitzenteam Bensheim/Auerbach am Samstag zu Gast in Lollar – Weber: „Uns fehlt eine Alternative in der Abwehr“

Für Dr. Jürgen Gerlach ist das Spiel seiner Zweitligahandballerinnen vom TV 05 Mainzlar an diesem Samstagabend (19.30 Uhr/ Sporthalle der Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar) gegen die Spitzenmannschaft HSG Bensheim/Auerbach besonders wichtig: „Nach der bitteren Niederlage gegen Weibern müssen wir dieses Spiel gewinnen. Ich bin sicher, dass die Mannschaft das auch kann. Die erste Halbzeit gegen TuS war absolut okay, darauf können wir aufbauen.“ Auch wenn beide Teams in der Tabelle der 2.Handball-Bundesliga Süd „Welten“ trennen, so hat Gerlach die Hoffnung nicht verloren, dass seinen Spielerinnen eine Überraschung glückt. Vor allem der „Budecevic-Effekt“ soll dafür sorgen, dass es wieder auf dem Parkett und nicht hinter den Kulissen knallt.

„Marina war ein Fremdkörper und deswegen sind wir alle über ihre Entscheidung, den Verein vorzeitig zu verlassen, froh. Es ist gut möglich, dass sich ihr Abgang positiv auf die Mannschaft auswirkt“, verknüpft Teammanager Mario Schrödel Hoffnungen mit dem vorzeitigen Abgang der österreichischen Rückraumspielerin. Für Co-Trainer Eckhard Weber fehlt nun aber „eine Alternative – vor allem in der Abwehr.“ Nichtsdestotrotz haben sich die Mittelhessen gegen Bensheim viel vorgenommen. Bereits nach der denkbar unglücklichen 27:28 Niederlage gegen Weibern forderte Ruta Latakaite eine Trotzreaktion: „Wir haben gezeigt, dass wir gut Handball spielen können. Jetzt müssen wir auch zeigen, dass wir auch in der Lage sind, wieder ein Spiel zu gewinnen. Da ist es jetzt egal wer kommt.“ Der Gegner aus dem Südhessischen rangiert nach dem 26:26 Unentschieden in Bad Wildungen auf dem zweiten Tabellenplatz. Trotzdem warnt Joachim Stumpf, der Geschäftsführer des Gastes, davor, den TVM zu unterschätzen: „Der TV Mainzlar wird für unsere Mannschaft ganz gewiss eine hohe Hürde, denn das Team steht unter Druck und muss deshalb unbedingt gegen uns gewinnen. Wir wollen uns mit zwei weiteren Punkten eine gute Ausgangslage für das letzte Spiel der Hinrunde verschaffen und uns auf den Play-off-Plätzen festsetzen.“ Der Kader der Bensheimer ist mit einigen erfahrenen Handballerinnen gut besetzt. Auf Rückraum-Mitte spielt mit Melani Marcantonio eine wurf- und spielstarke Spielerin, die optional auch auf Halblinks eingesetzt werden kann. Annika Hermenau, die derzeit auf dem siebten Platz der Torschützenliste rangiert und bereits 57 Treffer erzielen konnte, ist die sicherste Schützin im Dress der „Flames“. Die 1,73 Meter große Berlinerin verfügt zudem über ein starkes Verhalten in den Situationen eins gegen eins. Ferner kann Hermenau die starke Kreisläuferin sehr gut Antje Lauenroth einsetzen. „Personell sind die Bensheimerinnen sehr gut besetzt.. Vor allem ihr schnelles Tempogegenstoßverhalten ist gut. Da müssen wir sehr gut aufpassen. Im Positionsangriff spielt die HSG sehr lange und wartet auf die sich bietende Chance. Da dürfen wir uns nicht verrückt machen lassen“, sagt Weber. Nur gut, dass der TVM am Samstag keine Ausfälle zu beklagen hat. Mit Kim Naidzinavicius und Ingrida Bartaseviciene muss die zuletzt etwas verbesserte Mainzlarer Deckung mit zwei litauischen Klassespielerinnen klarkommen. „Das sind echte Topspielerinnnen, die nur sehr schwer kontrollierbar sind, Wir müssen an die erste Halbzeit von Weibern anknüpfen“, sagt Weber, der gegen den TuS im ersten Abschnitt die beste Saisonleistung der Mittelhessinnen sah. Vor allem Latakaite, Nina Hess und die Atanasoska-Schwestern wirbelten Weibern regelrecht durcheinander. Dagegen war Sophia Bepler nach ihrem schweren Sturz in Bad Wildungen die Angst vor den Zweikämpfen regelrecht anzusehen. Von ihr ist am Samstagabend sicher wieder mehr zu erwarten. „In dieser Liga ist noch nichts entschieden. Ich bin sicher, dass einige Mannschaften noch einbrechen werden. Vielen wird noch die Luft ausgehen“, sagt Gerlach, der sich sicher ist, dass sein Team erst in den kommenden Wochen das Maximum der eigenen Leistungsfähigkeit erreicht hat.