1. Etappe 13.05.10 Staufenberg-Lohr am Main
137 km – 1350 hm – Schnitt ca.22km/h – 10.45 bis 17.45 Uhr
Wetter: 8-11°C trocken bewölkt

Am Donnerstagmorgen erfolgte die Verabschiedung durch den Bürgermeister Horst Münch vor dem Rathaus auf dem Tarjanplatz. Abfahrt ca. 10:45 Uhr (Bild Gi-Anzeiger) Die erste Etappe war eine Kennenlern-Fahrt des Teams – von „Jung / 47“ Jahre bis „Alt / 68“ Jahre. Nach ca. 50m fuhr der „erste“ schon falsch in den Kreisel, bei km 5 war es perfekt “Wir hatten ihn verloren” also, das erste Mal einfangen war angesagt! Allgemein waren alle etwas angespannt und voller Respekt vor der Gesamtdistanz.
Wir fuhren Alten Buseck/Großen Buseck/Oppenrod danach zog sichs ! Über Büdingen, Gelnhausen in den Spessart. Die Ankunft um ca. 17.45 in Lohr am Main, Unterkunft, Essen war super, wir waren Stolz die erste Etappe geschafft zu haben.

2. Etappe 14.05.10 Lohr am Main-Egersheim (oder Egersdorf)
157 km – 1050 hm – Schnitt ca.22km/h – 09.15 bis 18.30 Uhr
Wetter: bewölkt 7-11°C vorm.trocken nachm. 2-3 Std. Regen also Regenankunft mit letztem starken Anstieg.

Wir fuhren Richtung Würzburg – den Main entlang und nahmen einen Umweg von 15 Km in Kauf. Über Würzburg, Kitzingen Ipphofen war die Fahrt 90km trocken. Die vielen Radwege brachten uns zeitlich in Verzug, so dass um 15.00 Uhr noch 67 km zu fahren waren. Wir entschieden uns – trotz Freitagnachmittag die viel befahrene B8 zu fahren. Dann begann es zu regnen und es wurde kälter. Starker Verkehr, sehr kalt und nicht ungefährlich – ein Wagnis was gut ging. Die Gruppe musste sich Splitten damit einige nicht auskühlten. Direkt nach der B8 gelangten wir ein ganz kurzes Stück (500mtr.) auf eine zweispurige Strasse – die sich später als Autobahn herausstellte. Wir suchten sofort das Weite (Katastrophe). Abends hatten wir viel Spaß bei Flaschenbier, fränkischer Bratwurst mit Kraut und einem sehr netten alten Wirtsehepaar. Die komplette Kleidung von allen konnte ausgewaschen und im Heizungskeller getrocknet werden.

3. Etappe 15.05.10 Egersheim – Mariaort (7km vor Regensburg)
140 km – 1060 hm – Schnitt ca.22,5 km/h – 9:30 bis 17:30 Uhr
Wetter: 7-11°C trocken bewölkt

Wir entschieden uns wieder für den Radweg – am neuen Main Donau Kanal entlang ging es los. Nach etwa 30 km erfolgte der direkte Übergang auf den alten Kanal, leider fast alles Kieselwege und somit nicht so schnell befahrbar. Trotz abwärts gerichteter Stromrichtung, ging es ständig leicht bergauf. Wir erlebten eine wunderschöne renaturierte Natur mit alten Fährhäusern. Doch nach 50 km stellten wir erneut fest: Für die noch vor uns liegende Distanz 90 Km – zu langsam und zu anstrengend. Also – wiederum Strasse. In Deising war es dann soweit um ca. 14.30 Uhr nach der Mittagspause hieß es wiederum– B8. Wir hatten Glück, es war Samstag Nachmittag, der Verkehr war sehr ruhig und somit die Bundesstrasse gut zu fahren. Der Rückenwind war sensationell, wir kamen schnell vorwärts. – dann gegen 16.00 Uhr war es soweit -wir hatten den ersten Plattfuß (keine Pumpe u. kein Schlauch dabei) – Service Team Willi war gefragt.
Abends genossen wir eine echt bayerische Gastronomie und das DFB Pokalspiel Bayern-Bremen. Morgens nach einem hervorragenden Frühstück war Fahnenweihe des Schützenvereins angesagt. 06.00 Uhr Böllerschüsse, Blasmusik mit Tänzchen auf dem Hof, doch wir mussten weiter.

4. Etappe 16.05.10 Regensburg / Mariaort – Passau
154 km – 380 hm – Schnitt ca.24,0 km/h – 9:30 bis 17:30 Uhr
Wetter: 10-15°C trocken bewölkt

Es ging über Straubing, Deggendorf, Osterhofen komplett auf dem Donauradweg nach Passau. Das Wetter war kühl, nach wie vor starker Wind – doch blies der Wind in die richtige Richtung. Ab Straubing ca. noch 100km musste Kai sich aus Kältegründen vom Hauptfeld absetzen. Der Rest fuhr wiederum Radweg, die ersten 500 km waren geschafft. Das Wetter wurde zum Nachmittag besser – der erste Kaffee konnte am Flugplatz von genommen werden. Die ersten Blessuren machten sich während der Fahrt und nach der Ankunft und bemerkbar Kai Oberschenkelzerrung / Erich Peter holte sich eine schwere Wadenzerrung. Beides konnte in den nächsten Tagen ausmassiert werden.
Die Unterkunft im Hotel „Wilden Mann“ – Hotel mit einem Glasmuseum – führte uns in die Kaiserzeit, denn schon „Sissi“ hatte hier übernachtet. Das Abendessen bei einem Italiener in der Stadt war sehr gut! Morgens Frühstück in einem stillvollen Saal mit Blick auf Donau und Passau.

5. Etappe 17.05.10 Passau – Linz
94 km – 180 hm – Schnitt ca.22,0 km/h – 9:30 bis 15:30 Uhr
Wetter: 13-18°C trocken bewölkt / teils Sonne

Bisher der schönste Tag wie auch die leichteste Tour und somit sehr erholsam gegenüber den Vortagen. Die „Blessuren“ konnten sich regenerieren. Wir fuhren den herrlichen Donauradweg und konnten das sich uns bietende Panorama in vollen Zügen genießen. Zur Mittagspause saßen wir draußen es gab Würstchen vom Spirituskocher, abgerundet durch Cafe und Eis in einem Eiscafe direkt an der Donau.
Eine Überraschung erlebten wir bei der Ankunft – Marita Erb Marondel u. Sigrid Kuhnhenne (mit ihren Schwerstern) warteten vor Ort. Wir – wir wurden im Biergarten empfangen und fürstlich bedient. Es ging uns richtig gut!. Das Hotel war nicht ganz so „freundlich“ wie bisher – dafür hatten wir Sonne und einen wunderschönen Biergarten.

6. Etappe 18.05.10 Linz – Melk
114 km – 250 hm – Schnitt ca.25,0 km/h – 9:30 bis 15:30 Uhr
Wetter: 9-12°C trocken bewölkt / später Regen

Guter Rückenwind, doch Kälte und anschließender Regen ließen die Etappe schwierig werden. Die ersten 60 km an der Donau entlang liefen perfekt – Guter Rückenwind – wir konnten Tempo machen, dann Wetterumschwung von Rückenwind in Rückenwind mit starkem Regen, so dass die letzten 2 Stunden Regen, Kälte und Wind angesagt waren. Wiederum verkrampfte die Wadenmuskulatur bei Erich Peter, Kai musste die Gruppe verlassen und wir verpassten den Servicewagen. 1/2 Std. vorm Ziel klarte der Himmel auf und wir hatten eine Sonnenankunft im wunderschön gelegenen Benedikt Stift Kloster in Melk.
Ein Klasse Hotel, bestückt mit einer Sauna die wir als einzige Gäste nutzten, konnten wir sehr gut regenerieren. Das Ambiente wie auch das Abendessen waren Top. Die Route für den nächsten Tag – Melk nach Neusiedel bereitete uns einige „Kopfschmerzen“ Wir entschieden um 08.30 zu starten und Bundesstrasse zu fahren.

7. Etappe 19.05.10 Melk – Neusiedler See (Neusiedel Rathausstübel)
159 km – 1057 hm – Schnitt ca.25,0 km/h – 8:30 bis 17:15 Uhr
Wetter: 9-12°C trocken bewölkt

Die Etappe wurde von allen mit großem Respekt angegangen. Wir hatten eine lange Distanz mit nicht abzuschätzenden Höhenmetern. Anfangs war es sonnig und es lief sehr gut, wir kamen schnelle voran, wenig Verkehr. Gegen 11:00 Uhr wurde es bewölkt und leicht regnerisch, doch das Wetter hielt, es blieb trocken. Erneut: Rückenwind. Gerold hatte eine Super Strecke ausgearbeitet die über St. Pölten, südlich durch Wien führte. Unser Servicewagen mit Navi fuhr vor das sparte Zeit und wir kamen zügig durch Wien. Danach „Fahrradschnellweg“ auf der Bundesstrasse und wiederum 1 Plattfuß der an Ort u. Stelle sofort behandelt werden konnte. Stopp 25 m vor dem Ziel im Cafe bei Apfelstrudel u. Sahne. Die anschließenden 25 Km ließen sich Klasse fahren – die Bergwertung und Abfahrt brachte keinen eindeutigen Sieger hervor, so dass alle einen Grund zu feiern hatten – wir waren fast am Ziel. Voller Freude hat uns das Bier gleich nach Ankunft an der Theke geschmeckt. Super Abend – nur och 2 Etappen – und ca. 200 km – also!

8. Etappe 20.05.10 Neusiedler See – Györ (Ungarn)
84 km – 120 hm – Schnitt ca.23,0 km/h – 8:30 bis 14:30 Uhr
Wetter: 10-17°C trocken bewölkt

Es ging um 9:30 Uhr gemütlich los. Mit tollem Rückenwind pusteten wir nach ca. 25km über die Grenze Österreich-Ungarn wo uns sehr tristes Burgenland erwartete. Die Straßen die Gegend, alles war in einem desolaten Zustand. Am schönsten waren die riesigen Weinfelder. Bei der ersten Pause nach 40 km ( die 1000 km waren gefahren – wir sind abgestiegen und ums Rad gelaufen) sahen wir ein Radweg nach Györ – 38 km – jetzt war jedem klar „die Messe war gelesen“, denn bis Tarjan waren es von Györ aus – nur noch 80 km. Uns erwartete ein Hotel im englischen Stil, mit Mahagoni Möbeln und einer Sauna mit kleinem Whirl Pool.
Das Abendessen war inzwischen wie immer sehr lustig und schön. Stilvoll wurden wir bedient und konnten den ungarischen Wein genießen. Wir wussten noch ein Tag, eine Etappe – es ging dem Ende zu.

9. Etappe 21.05.10 Györ – Tarjan
90 km – 620 hm – Schnitt ca.22,0 km/h – 8:30 bis 14:30 Uhr
Wetter: 11-17°C sonnig schön

Wir nährten uns dem Ziel an dem einzigen Tag, an dem in kurzer Kleidung gefahren werden konnte. Denn: Es wurde warm.
Durch Hochwasser an der Oder wurden wir gezwungen eine andere Route zu nehmen. Es war nochmals eine Herausforderung für uns Alle, da, wie sollte es anders sein, Bundessstraße, sehr stark befahren und „eigentlich“ für Radfahrer verboten war. Wir hatten Glück alles lief gut u. wir fuhren mit einem letzten Stop in ein Cafe in Tata. Die letzten 16 km mit ordentlichem Berganstiege Richtung Tarjan lagen vor uns. Etappensieger in seiner Altersklasse “Horst” gab nochmals alles und gewann schließlich alle Punktetrikots.
Der Empfang war das Sahnehäubchen aller vorgenannten Anstrengungen. Nach 1138 km waren wir Staufenberg / Tarjan, in nur 9 Etappen, mit dem Rad gefahren. Tarjan TV, Bürgermeister und alle Staufenberger waren anwesend um die Leistung gebührend zu würdigen. Wir waren sehr stolz und konnten den Abend, nach gemeinsamem Abendessen, einem Konzert der Voice Factory in der Kirche, beim Holzmichel ausklingen lassen.
Eine super Tour ist zu Ende. Freundschaften wurden erneuert, geprägt von gegenseitigem Respekt und Achtung vor der Leistung des Einzelnen. Hilfsbereitschaft und Teamgeist sollten zeigen dass viel in unserem Leben bewegt werden kann – und auch bewegt werden „Muss“. Eine Partnerschaft lebt immer nur von dem Engagement der Partner. Der TV 1905 Mainzlar hat dieses Engagement erneut gezeigt – und verbindet damit noch viele gute Jahre der Gemeinsamkeit. Unsere besten Wünsche – allen Tajanern, Staufenbergern und unseren Mitgliedern.
Danke gilt es zu sagen:
Gerold Marondel der die Tour geplant und geführt hat, Kai Weigand der die technischen Daten und Notizen der Tour festgehalten hat, Willi Felde der einen uneingeschränkten Service geboten und für die Technik und Verpflegung unterwegs verantwortlich war; Horst Watz – der mit fast 69 Jahren gezeigt hat – was geht – und uns allen ein Vorbild war, Norbert Kuhnhenne und Erich Peter Hoepfner den Präsidenten des TV – die die sportliche Leistung als Symbol der Partnerschaft erbrachten.