Als am vergangenen Mittwoch die neue Frauenhandballmannschaft des TV Mainzlar von ihrem Trainer Dr. Gerlach vorgestellt wurde, war viel von dem neuen Geist des Teams zu hören, dem Willen, sich zu fordern, sich gegenseitig zu unterstützen und Neues zu lernen.

Ein erster Test, der mit Bravour bestanden wurde, war das Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft der SG 09 Kirchof, das mit 34 : 25 gewonnen wurde. Auf der Homepage von Kirchof war zu lesen: „Klassisch ausgekontert“.

Dieses Ergebnis machte neugierig und so war die Teilnahme am 12. Internationaler Allensbacher SKODA Frauenhandballcup, der hochkarätig besetzt war, ein weiterer Test, der zeigen sollte, ob sich die Mannschaft auch in einem solchen Umfeld bewährt und die notwendige Konstanz zeigt.

Die Rahmenbedingungen waren nicht einfach, da nicht alle Spielerinnen der neuen Mannschaft spielen konnten. So standen neben Vilma Gainskyte (Tor) Sophia Bepler, Andrijana u. Matilda Atanasoska, Vanessa Deuster, Sina Katharina Rühl, Katharina Wagner und Agne Zukauskaite auf dem Platz. Eine dünne Personaldecke, die natürlich ihre Auswirkungen auf den Spielverlauf hatte.

Gleich im ersten Spiel erwartete den TV Mainzlar mit dem DSS Heemskerk ein Team aus der 1. Holländischen Division.

Gutes, konzentriertes Deckungsspiel, rasche Gegenstöße, gute Kombinationen, läuferisch und technisch überraschend gut und mit hohem kämpferischen Einsatz gewannen die Mainzlarer diesen Auftakt deutlich mit 20 : 8.

Die nächste Herausforderung war der Aufsteiger u. 1. Bundesligist SG BBM Bietigheim. Bis 6 Minuten vor Schluss lieferten sich beide Mannschaften ein ausgeglichenes Spiel. Als allerdings Sophia Bepler grob gefoult wurde und minutenlang am Boden lag und nach Luft rang und kurz darauf sich auch noch Matilda Atanasoska schwer verletzte, waren nur noch 4 Spielerinnen auf dem Platz und das Spiel endete für den TV mit 13 : 17.

Wer nun gedacht hätte, dass damit die Luft aus der Mannschaft heraus wäre, hatte sich getäuscht. Traf man doch zum ersten Mal auf einen neuen Mitbewerber in der 2. Liga, den Aufsteiger 1. FSV Mainz 05. Unsere Mannschaft zeigte sich läuferisch überlegen, konzentriert in der Deckung, hatte häufig Ballgewinne und fand hervorragenden Rückhalt in einer sicheren Torhüterin Vilma Gainskyte. Das Ergebnis: 17 : 7 für den TV.

Der 2. Tag brachte dann eine Begegnung mit dem 2. Bundesligisten SV Allensbach. Obwohl unsere Mannschaft durch die Verletzungen deutlich geschwächt war und in der 23. Minute mit 3 Toren zurück lag, zeigte sie noch einmal ihren Siegeswillen und schaltete einen unerwarteten Turbo ein, so dass der TV 3 Minuten vor Schluss sogar mit einem Tor in Führung lag. Letztlich endete das Spiel unentschieden 12 : 12 und das, obwohl Matilda Atanasoska verletzt mit einer Hand auf dem Rücken spielte und Agne Zukauskaite verletzt ausschied.

Lässt man dieses Turnier Revue passieren, dann kann man voll Anerkennung sagen: Die Mannschaft befindet sich in einem guten Trainingszustand, sie ist in der Lage alle Spiele konditionell gut durchzustehen, sie gibt kein Spiel auf und zeigt einen unbedingten Siegeswillen und die Spielerinnen können auf Positionen spielen, die sie im Training noch nie gespielt haben, was ein sehr gutes Verständnis für die Aufgaben und Wege der Mitspielerinnen zeigt.

All das macht neugierig, wohin die neuen Wege, die Dr. Gerlach und sein Team bisher gegangen sind, gehen werden. Eines kann man auf jeden Fall schon einmal sagen: Wer das Team in den bisherigen Spielen beobachten konnte, der hat sicherlich Lust auf die weiteren Spiele der kommende Saison bekommen.

Die nächste Herausforderung für das junge Team kommt schon am kommenden Wochenende (28./29. August), wo es beim LottoCup, 19. INTERNATIONALES DAMEN-HANDBALLTURNIER in Ludwigsburg, wieder auf hochkarätige Mannschaften trifft:
SSV Dornbirn-Schoren (1. Liga Österreich), HV Van der Voort Quintus (1. Liga Niederlande), TV Mainzlar (2. Bundesliga), HSG Albstadt (2. Bundesliga) und TV Großbottwar (3. Liga)