Die Wirren der »Goldenen zwanziger Jahre« verschonten auch den TV 05 Mainzlar nicht.
Die Anleihen für die Finanzierung des Ersten Weltkriegs konnte das Kaiserreich nicht mehr zurückzahlen. Dadurch verarmte vor allem der bürgerliche Mittelstand. Auch der Lohn der Arbeiter wurde wertlos. Die Reparationsverpflichtungen an die Kriegsgegner trugen ein weiteres dazu bei. Es entstand ein Trümmerhaufen in allen Bereichen des Lebens. Massenarbeitslosigkeit, mangelnde Versorgung mit dem Nötigsten waren an der Tagesordnung. Die vorhandene Geldmenge überstieg bei weitem das Warenangebot. Dies führte zu einer massiven Geldentwertung, die 1922/23 ihren Höhepunkt erreichte.
Am 15. 11. 1923 läutete dann die Währungsreform eine langsame Stabilisierung der Mark ein.
Anhand des Kassenbuches des TV 05 Mainzlar lässt sich diese Phase deutscher Geschichte anschaulich verfolgen.
Wie bereits im laufenden Text dieser Chronik (Seite 17) beschrieben, kam es zu skurril anmutenden Summen z.B. der Mitgliedsbeiträge.
Die Summe der Einnahmen betrug 1923 weit über 20 Billionen RM, da im vierten Quartal eine Anleihe von 20 Billionen und 200 Milliarden aufgenommen wurde. Der Kassenbestand des Jahres 1923 belief sich 1923 auf 20.200.017.725.815,68 RM. Im Gegensatz dazu, durch die bereinigende Wirkung der Währungsreform, sehen wir 1924 eine Jahresabschlussrechnung mit dem Ergebnis von 87,32 RM.
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