TV Mainzlar ist wieder auf dem Weg zu besseren Zeiten

Ende gut, alles gut. Der freie Fall der Handballerinnen des TV Mainzlar ist noch rechtzeitig gebremst worden. Im ersten Jahr nach dem Abstieg aus dem Oberhaus ist der Klassenerhalt in der zweiten Liga auf der Zielgerade der Saison gesichert worden – mit Tabellenplatz zwölf in der Südgruppe und zwei Siegen in der Relegation gegen den TuS Lintfort. Und nicht zuletzt durch die Verpflichtung von Jürgen Gerlach als Trainer-Nachfolger von Iljo Duketis zum Anfang des Jahres. Doch das ist bei den Staufenbergern bereits Schnee von gestern. Der Blick geht bereits in eine – bessere – Zukunft, wie Horst Münch als Geschäftsführer der Staufenberg-Mainzlar Handball GmbH (SMH) im Gespräch mit dem Anzeiger erläutert.
War es vor der Saison nicht etwas blauäugig, den damaligen Trainer Iljo Duketis mit einer so unerfahrenen Mannschaft in die Runde zu schicken?Horst Münch: Dass es schwierig werden würde, hatten wir gedacht. Dass es so schwierig würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Andererseits war es vor der Runde so spät in der Zeit, dass eine andere Mannschaft gar nicht mehr machbar war.
Was bleibt von den Spielen und den Wochen seit der Verpflichtung von Jürgen Gerlach als Trainer besonders in Erinnerung?Münch: Besonders auffällig ist, dass sich Jürgen Gerlach sofort zweihundertprozentig in die Arbeit gestürzt hat. So wie er sich in Lützellinden eingesetzt hat, so hat er das nun auch bei Mainzlar umgesetzt.
Nach dem Markranstädt-Spiel (35:32-Sieg am 8. April, d. Red.) habe ich gesagt, dass wir kein Spiel mehr verlieren. Hätten wir diese Mannschaft der letzten Spiele schon zum Anfang der Saison gehabt, wären wir nicht in Abstiegsgefahr gekommen und hätten vorne mitgespielt.
Jürgen Gerlach macht weiter als Trainer. Was lässt sich zu den personellen Veränderungen im Kader sagen?Münch: Definitiv werden Katharina Meywald, Gitta Politt und Jördis Mundt den Verein verlassen. Wir sind uns aber auch schon mit einigen neuen Spielerinnen einig. Wir möchten die Namen aber noch nicht offiziell bekannt geben, damit die Spielerinnen das erst mit ihren bisherigen Vereinen klären können und die Vereine das nicht aus der Zeitung erfahren.
Peggy Treek hat angekündigt, dass sie aufhören will …Münch: Das hat sie gesagt. Ich werde mich aber die nächsten Tage noch einmal mit ihr zusammensetzen und mit ihr reden. ich hoffe, dass sie noch eine Runde dranhängt. Sie ist sehr wichtig für die Mannschaft.
Zu einer erfolgreichen Bundesliga-Saison gehören nicht nur Spielerinnen. Wie ist die wirtschaftliche Situation für die Runde 2006/07?Münch: Wir haben schon mit allen großen Sponsoren geredet. Sie machen weiter. Das ist eine gesunde Basis, um darauf aufzubauen. Und es kommen noch einige neue große Sponsoren hinzu. Dabei ist groß aber relativ. Da ist keiner dabei, der uns mit 100000 Euro unterstützt.
Gibt es schon jetzt eine Zielsetzung für die neue Saison?Münch: Eine sportliche Zielsetzung haben wir: Wenn wir die Aufstiegsrunde erreichen, sind wir zufrieden.
Mittelfristige heißt das Ziel Rückkehr in die erste Bundesliga. Wie schnell soll das angegangen werden?Münch: Wer Jürgen Gerlach kennt, weiß, dass er natürlich auch das höchste Ziel erreichen will. Dabei müssen wir aber finanziell auf dem Teppich bleiben.
Nicht nur bei den Spielerinnen hat sich das Bild verändert. Auch auf den Rängen fehlen etliche gewohnte Mainzlarer Gesichter. Dafür sind viele andere hinzu gekommen. Erfolgt langsam ein Weg hin zur HSG Mittelhessen?Münch: Wir sind bereit, mit allen in Frage kommenden Vereinen zu kooperieren. Aber zur Zeit ist der TV Mainzlar der entscheidende Verein. Das wird auch erst einmal so bleiben. Aber wir werden in den nächsten Tagen auch mit anderen heimischen Vereinen sprechen.