Wichtiger Mainzlarer Heimsieg mit Comeback von Olivia Reeh
Der TV Mainzlar hat in der 2.Frauenhandball-Bundesliga Süd mit dem letztlich hochverdienten 38:28 (15:16)-Sieg gegen den keinesfalls enttäuschenden HC Sachsen Neustadt-Sebnitz einen ganz wichtigen Schritt zum fest avisierten Klassenerhalt getan. „In der ersten Hälfte haben wir die notwendige Professionalität vermissen lassen, obwohl ich nach dem tollen Spiel am Mittwoch eindringlich davor gewarnt habe“, sagte Mainzlars Trainer Jürgen Gerlach im Anschluss an die Partie. In der Tat, erst nach dem Wechsel (15:16) knüpften die Rot-Weißen, bei denen Olivia Reeh nach Verletzungspause ein gelungenes Comeback feierte, an den klaren Sieg unter der Woche gegen Bensheim an. Die Abwehr packte endlich energischer zu, es wurde besser im Defensivverbund verschoben, Ballgewinne wurden sofort in schnelle Konter umgesetzt und die Gäste zwischen der 30. (15:15) und der 40. Spielminute (25:19) förmlich überrollt. „Wir haben hinten konsequenter zugepackt, deswegen hielt Nicole Dauth mehr Bälle, die wir erfolgreich in einfache Kontertore umgesetzt haben“, sagte eine sichtlich abgekämpfte Sophie Bepler, die als Vorgezogene in der Abwehr und als Wirbelwind im Angriff über 60 Minuten überzeugte.
Gelangen den Gastgebern im ersten Durchgang nur zwei Kontertore, so drehte jetzt vor allem die agile Andrijana Atanasoska auf. Sie markierte fünf der ersten sechs Mainzlarer Treffer in Hälfte zwei – immer per Konter oder der erfolgreicher zweiter Welle. Mainzlar benötigte nur diese zehn schnellen Minuten, um den Gästen den Zahn zu ziehen. Im Anschluss konnte der HC aufgrund seiner dünnen Spielerinnendecke – nur sieben Feldspielerinnen – trotz toller kämpferischer Einstellung den Rückstand nicht mehr entscheidend verkürzen. Der TV Mainzlar ließ in der Folge keinen Zweifel mehr aufkommen, wer als Sieger die Platte verlassen würde (30:22, 48.). Die GerlachSchützlinge warfen sich für das Derby am Samstag bei der TSG Ober-Eschbach warm. „Doc“ Gerlach wechselte ab Minute 54 (33:25) mit Anna-Lena Leib und Zsofia Mozsi die zweite Garnitur ein.
Von Beginn an schienen die Mittelhessen noch das Laktat von nun drei Spielen innerhalb einer Woche in den Beinen zu spüren. In der Abwehr zu pomadig und ohne die notwendige Aggressivität musste Mainzlar erleben, wie die Gäste unbeirrt ihr Spiel aufzogen (3:5,7.). „Wir waren das erste Mal wegen der Favoritenrolle etwas unter Druck. Mittwoch haben wir den Maßstab sehr hoch gelegt, doch jeder wusste heute, um was es geht, trotz müder Beine in der ersten Hälfte“, sagte ein strahlende Nina Hess in der Analyse. Oftmals wurde in den ersten Minuten zu überhastet abgeschlossen, die notwendige Geduld klare Wurfgelegenheiten zu erspielen, fehlte im ersten Durchgang zuweilen. Gerlach reagierte früh mit einer Auszeit (6:8, 13.) und stellte die Reihen um. Olivia Reeh und Daniela Wolff kamen, und in der Defensive wurde Kalinauskaite, die vier der ersten fünf Treffer markiert hatte, erfolgreich kurz gedeckt.
„Der Klassenerhalt ist jetzt so gut wie in trockenen Tüchern, es fehlt uns noch ein Punkt. Den holen wir uns in Ober-Eschbach, wo uns sicherlich ein hartes Kampf- und Knüppelspiel erwarten wird“, sagte Gerlach abschließend. Der TV Mainzlar setzt zu diesem Auswärtsspiel einen Fanbus ein.
Im Stenogramm
Mainzlar:
Dauth; Lisowska (7), Atanasoska (8), Kläring, Leib (2), Wolff (1), Dolny (3), Hess (3/1), Klein, Mozsi, Bepler (4), Jänicke (3), Reeh (7/4)
Neustadt-Sebnitz:
Naumann, Nessler (33. – 45.); Cervana, Lustova, Pociecha (5), Scholz, Markeviciute (7/1), Kalinuaskaite (7), Jez (5), Köhler (1), Grützmann (3)
Schiedrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Rensbach)
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: 6:10 Minuten
Siebenmeter: 6/5:1/1
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