TV Mainzlar – BSV Sachsen Zwickau 32:33 (11:16)

Auch am 22. Spieltag der 2. Frauenhandball Bundesliga Gruppe Süd kann der TV Mainzlar keine Punkte gegen den Abstieg einfahren. Am gestrigen Abend gab es eine unglückliche 32:33 Niederlagen gegen den BSV Sachsen Zwickau. Während Zwickau sich damit immer weiter von den Abstiegsplätzen entfernt, bleibt der TV Mainzlar weiterhin mit drei Punkten Abstand auf den Relegationsplatz auf dem vorletzten Tabellenplatz. Beste Torschützin beim TVM war Miroslava Ritskiavicius mit 10/2 Treffern. Für Zwickau trafen die Litauerin Indrida Bartaseviciene und Nadine Stein jeweils achtmal.
Lange mußten die 400 Zuschauer in der wiederum ausverkauften Sporthalle der Clemens-Brentano-Europaschule warten, bis das Spiel angepfiffen werden konnte. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse stand das Gästeteam im Stau und kam erst 25 Minuten nach dem geplanten Anpfiff in Lollar an. Mit insgesamt 45 Minuten Verspätung pfiffen die Unparteiischen, die eine sehr gute Leistung während des gesamten Spiels zeigten, an.
Trotz der schwierigen Anreise fand Zwickau besser ins Spiel und führte die gesamte erste Halbzeit. Mainzlar versuchte eine 4:2 Deckung gegen die beiden starken Litauerinnen Bartaseviciene und Kalasauskaite im Rückraum. Diese funktionierte weitestgehend, denn die beiden starken Torschützinnen konnten zusammen nur sieben Feldtore erzielen. Auffälligste Spielerin in Reihen des TV Mainzlar war Anja Groschopp, die sowohl auf der Rückraum Mitteposition als auch auf ihrer angestammten Position auf Linksaußen überzeugte. Mainzlar verstand es aber wieder einmal nicht, die sich bietenden Torchancen zu nutzen. So wurden in der 1. Halbzeit unter anderem vier Siebenmeter nicht verwandelt. Hinzu kamen noch einige technische Fehler, welche die Gäste aus Sachsen bedingungslos ausnutzten. Dennoch war Zwickau nicht viel besser, auch den Gästen unterliefen zu viele Fehler. Hinzu kam, dass Mainzlars Torfrau Marion Chilla keinen guten Tag erwischte und einige unglückliche Treffer kassierte. Gegen Mitte der 1. Hälfte wurde der Abstand dann doch recht deutlich, Zwickau baute den Vorsprung auf bis zu fünf Tore aus und ging mit einem solchen auch in die Pause.
Nach dem Wechsel konnte Zwickau diesen Vorsprung noch knapp zehn Minuten halten. Dann aber drehte Routinier Miroslava Ritskiavicius, die immer noch grippegeschwächt war, auf und zeigte ihre ganze Klasse. Vier Tore in Folge von „Miro“ brachten die Gastgeberinnen zurück ins Spiel. In der 46. Minute konnte Anja Groschopp dann den Ausgleich markieren und zwei Minuten später gelang Miroslava Ritskiavicius dann per Siebenmeter die erste Führung des TVM in diesem Spiel. Andrijana Atanasoska konnte per Tempogegenstoß sogar auf zwei Tore erhöhen. Zwickau hatte nun merklich Probleme, während bei Mainzlar alles rund lief. Die Mannschaft spielte druckvoll, zeigte sich sicher im Abschluß und bot auch für die Zuschauer einen attraktiven Handball.
Das Publikum spürte nun, dass mehr drin war und unterstützte den TVM lautstark. In der 50. Minute konnte Torfrau Marion Chilla dann einen Siebenmeter von Ingrida Bartaseviciene entschärfen, die erhoffte Signalwirkung für ihr Team blieb aber aus. Die Kräfte ließen nach, zwei technische Fehler und vor allem eine Verletzung von Anja Groschopp, die für ein paar Minuten ausgewechselt werden mußte, ließen Zwickau wieder die Oberhand gewinnen. Miroslava Ritskiavicius konnte mit ihren Treffern Nr. 9 und 10 noch zweimal den Ausgleich erzielen, der Ex-Lützellinderin im Trikot von Sachsen Zwickau Anke Schulz war es aber vorbehalten, in der 59. Spielminute den Siegtreffer zu erzielen. Mainzlar hatte zwar noch genügend Zeit, einen Treffer zu markieren und zumindest einen Punkt zu gewinnen. Aber auch die von Trainer Gerlach genommene Auszeit brachte nichts mehr ein. Am Ende gewann mit Zwickau die glücklichere, nicht unbedingt die bessere Mannschaft. „Wenn wir so weiter spielen, dann werden wir auch einen der Großen knacken“, machte Mainzlars Trainer Gerlach nach dem Spiel Mut. „Ich bin immer noch überzeugt, dass wir am letzten Spieltag hier eine Party feiern können.“

TV Mainzlar – BSV Sachsen Zwickau 32:33 (11:16)

TV Mainzlar: Marion Chilla (1.-60.), Susanne Mauracher (bei zwei Siebenmetern); Katharina Leib (1), Csilla Elekes (1), Andrijana Atanasoska (4), Anja Groschopp (4), Dana Kläring (3), Peggy Treek (6), Simone Scheuerer (n.e.), Gitta Politt (n.e.), Catharina Meywald (1/1), Zsofia Mozsi (2/1), Jördis Mundt (n.e.), Miroslava Ritskiavicius (10/2)

BSV Sachsen Zwickau: Sandra Graupner (1.-31., 41.-60.), Manuela Splinter (31.-41.+ bei einem Siebenmeter); Daniela Wolf (2), Bianca Gemroth (n.e.), Carolin Unger (n.e.), Anke Schulz (3), Claudia Stein (n.e.), Evelina Kalasauskaite (4/1), Kathleen Wiese (6), Ingrida Bartasaviciene (8/4), Nadine Stein (8), Christine Bachmann (2), Isabel Stegert

Zuschauer: 400
Siebenmeter: 9/5 : 6/5
Zeitstrafen: 8 Min : 12 Min
Schiedsrichter: Wilhelm Gante und Bernd Steinebach aus Attendorn und Siegen

Spielfilm:
1.Hz: 0:1 (1.), 2:2 (4.), 2:5 (11.), 5:9 (17.), 7:9 (22.), 7:12 (24.), 8:14 (27.), 11:14 (29.), 11:16 (30.);
2.Hz: 11:17 (31.), 13:18 (33.), 16:19 (35.), 16:21 (36.), 19:23 (42.), 23:23 (46.), 26:24 (48.), 27:27 (52.), 29:27 (54.), 29:29 (55.), 30:29 (55.), 30:31 (57.), 32:32 (59.), 32:33 (60.)

beste Spielerinnen: Anja Groschopp, Miroslava Ritskiavicius, Peggy Treek (beide 2. Hz) (TV Mainzlar); Nadine Stein, Kathleen Wiese (Sachsen Zwickau)

Stimmen zum Spiel:

Dr. Jürgen Gerlach (TV Mainzlar): In der 1. Halbzeit haben wir sehr vorsichtig und ängstlich gespielt, in der 2. Halbzeit haben wir dann mit Herz und Einsatz gespielt, aber dumme Tore gefangen. Die Mannschaft hat heute für ihre Möglichkeiten ein gutes Spiel gemacht und gezeigt, dass sie Emotionen hat. Körperlich sind wir aber nicht fit genug für die Deckungsarbeit, die Mannschaft hat aber heute zum ersten Mal versucht umzusetzen, was wir erarbeitet haben.

Csaba Arva (BSV Sachsen Zwickau): Ein großes Kompliment für meine Mannschaft. Sie hat heute gezeigt, dass sie kämpfen kann. In der 1. Halbzeit hat unsere 4:2 Deckung gut funktioniert, in der 2. Halbzeit hatten wir da Probleme. Vielleicht war die Anreise zu lang und die Mannschaft müde. In den letzten fünf Minuten hat meine Mannschaft aber mit großem Herz das Spiel gewonnen.

Miroslava Ritskiavicius (TV Mainzlar): Die Mannschaft hat heute stark gekämpft und leider viele Chancen nicht ausgenutzt. Daran müssen wir weiter arbeiten. Ich hoffe, dass wir dann auch Erfolg haben werden.

Sandra Graupner (BSV Sachsen Zwickau): Wir haben als Mannschaft hier gewonnen, sind von der 1.bis zur letzten Minute als Mannschaft aufgetreten und haben gekämpft.