TV Mainzlar am Samstag in der Eifel
Respekt vor routiniertem Gegner
Fünf Topspiele in Serie
Zwei wesentliche Merkmale kehrten die Handballerinnen des TV 05 Mainzlar bei ihrem feurigen Heimauftritt gegen Bensheim/Auerbach deutlich heraus. Zum einen ist die Truppe in der Lage auch schwächere Spiele gegen einen überlegenen Gegner für sich zu entscheiden und zum anderen zeigte die fulminante Aufholjagd, die in einem vielumjubelten 22:21-Sieg mündete, dass der Zusammenhalt im Team passt. Gerade diese Komponenten werden in Zukunft im Besonderen gefordert sein, denn der TVM befindet sich bereits mitten in der heißen und womöglich entscheidenden Phase der Saison. An diesem Samstag um 19.30 Uhr spielen die Mädels von Dr. Jürgen Gerlach ihr nächstes Zweitligaspiel. Beim TuS Weibern in der Robert-Wolff-Halle geht es gegen den Fünftplatzierten. Bei einem Sieg könnte der Abstand auf die Plätze, die nicht zur Aufstiegsrunde befähigen, auf sieben anwachsen.
Doch trotz der unglaublichen Serie von sieben Siegen in Folge, fährt der Tross aus Staufenberg voller Respekt nach Rheinland-Pfalz. „Unser Gegner verfügt über ein großes Potenzial. Sie haben wirklich gute Spielerinnen in ihren Reihen, die über eine große Routine verfügen und zudem noch spielerisch einen hervorragenden Handball spielen können. Ein Unentschieden wäre dort schon ein Erfolg“, zeigt sich Gerlach von der Spielweise des kommenden Gegners angetan. Doch vor Ehrfurcht erstarren soll seine Truppe nicht. Allerdings wird gegenüber dem Bensheim-Spiel, das lediglich in der letzten Viertelstunde die eigentliche Stärke des TVM zum Vorschein brachte, eine Steigerung notwendig sein. Ähnlich wie am vergangenen Samstag Stefanie Egger, wird in Weibern mit Inga Etheber eine groß gewachsene und abschlussfreudige Kreisläuferin auf den Mainzlarer Deckungsverbund warten. Harte Arbeit wird die Verteidigung auch auf der halbrechten Position zu verrichten haben, denn dort spielt mit der Rumänin Andrea Pop eine erfahrene und kreative Spielerin, die einen ausgeprägten Zug zum Tor und ein gutes Auge für ihre Mitspielerin hat. Zum Beispiel für die österreichische Nationalspielerin Sylvia Strass oder die 31-jährigen Dänin Christina Christensen, die beide auf der Königsposition spielen und bereits seit über 20 Jahren handballerisch aktiv sind. Ein Teil der Mainzlarer Mannschaft konnte da noch nicht einmal laufen. Bei soviel Klasse und Routine drängt sich die Frage auf, ob das jüngste Bundesligateam im deutschen Frauenhandball dort bestehen kann. Trainer Gerlach antwortet in einer fast schon väterlichen Manier: „Natürlich ist Weibern ein heißes Pflaster. Dort müssen wir aber ohne Angst und mit einem großen Selbstvertrauen auftreten. Meine kleinen haben sich in dieser Saison stetig weiterentwickelt und gezeigt, was in ihnen steckt. Vor allem in der Deckung war es zuletzt sehr gut. Nun hoffe ich, dass wir auch in Weibern überzeugen können. Aber Weibern ist ein heißes Pflaster, da herrscht eine heiße Stimmung und es kann aggressiv zugehen.“ Die enorme Leistungsfähigkeit der Reuland-Schützlinge zeigt sich auch durch Simone Salz auf halblinks und einer starken Besetzung im Tor. Doch die letzten Spiele des TuS haben gezeigt, dass bei aller Vorsicht und bei allem Respekt zwei Punkte im Bereich des Möglichen sind. Den Weibern hat seine Topspiele fast ausschließlich verloren. Zuletzt wurde auch erstmals in dieser Spielzeit ein Heimspiel verloren – mit 28:29 gegen Bensheim/Auerbach. In den kommenden Wochen hat der TVM eine gute Gelegenheit zu zeigen, was wirklich in ihm steckt. Denn mit Weibern, Nellingen, Allensbach, Göppingen und Zwickau stehen fünf äußerordentlich schwere Partien an, die bereits eine Tendenz geben, ob der Traum von der Teilnahme an den Play-Off Spielen tatsächlich zur Realität werden kann. Jonna Jensen sieht das ähnlich: „Wir dürfen uns eigentlich keine Fehler erlauben und freuen uns auf jedes Spiel. Der Sieg gegen Bensheim war wichtig – gerade in Bezug auf das Weibern-Spiel. Dort können wir unbeschwert auftreten.“ Personell ist derweil alles im Lot. Meike Tornow und Nina Hess haben sich zwar erkältet, doch beide werden sich mit auf den Weg nach Weibern machen.

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