TV Mainzlar empfängt Erstligist Thüringer HC – Wiedersehen mit Atanasoska

Fast genau ein Jahr ist es her, dass der langjährige Frauenhandball-Erstligist TV Mainzlar zum letzten Mal gegen einen Vertreter aus der höchsten deutschen Spielklasse angetreten ist. Am 31. Oktober 2007 empfingen die Staufenbergerinnen in der dritten Runde des DHB-Pokals den amtierenden Meister 1. FC Nürnberg, zeigten eine starke Leistung und mussten sich recht knapp mit 27:31 geschlagen geben. Morgen um 19.30 Uhr wiederholt sich das Szenario: Wieder Pokal-Drittrundenpartie, wieder zu Hause in der Lollarer Clemens-Brentano-Schulturnhalle und wieder ein Erstliga-Gegner – allerdings kommt nicht Nürnberg, sondern der Thüringer HC.
Und mit ihm kommt Andrijana Atansoska, so dass die Begegnung auch unter dem Stern der Rückkehr eines ehemaligen Publikumslieblings an die alte Wirkungsstätte steht.
Dieser Aspekt dürfte den Mainzlarer Trainern gleichgültig sein. Wichtiger ist Co. Eckhard Weber, dass sich seine Schützlinge trotz eines vermutlich überlegenen Kontrahenten anders präsentieren als noch am Samstag gegen den VfL Sindelfingen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass wir weiterkommen, ist wohl eher gering. Da könnte man eigentlich erwarten, dass wir locker aufspielen können. Blamiert haben wir uns im letzten Spiel genug. Wenn das nochmal passieren würde, wäre jedenfalls mir das nicht egal“, so Weber. „Wir versuchen, was geht. Wenn wir eine ordentliche Leistung bringen und verlieren trotzdem hoch, dann ist das okay“, fügt er hinzu, dass zwischen erster und zweiter Bundesliga „mindestens zwei Klassen“ Abstand bestehe und man „eigentlich nur eine Chance hat, wenn der Erstligist etwas überheblich daherkommt.“
Dass der Thüringer HC mit allzu breiter Brust in das Spiel geht, ist allerdings nicht unbedingt zu erwarten. Denn die Truppe von Trainer und Manager Dago Leukefeld ist derzeit meilenweit vom Erreichen des Saisonziels, der Qualifikation für die Meister-Play-offs, entfernt und ziert das Tabellenende. Erst am Wochenende klappte es gegen Trier mit den ersten Zählern überhaupt. Mitte des Monats hing der Haussegen so schief, dass sogar Stimmen für eine Entlassung Leukefelds laut wurden, was aber mittlerweile vom Tisch scheint. „Beim THC hat zu Beginn der Saison auch einiges nicht geklappt. Der Sieg gegen Trier zeigt aber, dass eine gewisse Substanz vorhanden ist. Vielleicht haben sie jetzt die Kurve bekommen“, weist Weber darauf hin, dass seiner Mannschaft ein solches Erfolgserlebnis bislang noch nicht vergönnt gewesen sei. „Wir warten weiter darauf. Dass es morgen passiert, ist aber unwahrscheinlich. Wichtig ist für uns das Spiel in Kirchhof in eineinhalb Wochen“, hat das Pokalspiel für Mainzlar eher untergeordnete Bedeutung.
Dennoch hat man sich per Video auf den Gegner vorbereitet. Denn die Thüringer haben namhaftes Personal, wie beispielsweise die starke Linksaußen Martina Knylova, die über 100 Länderspiele für Tschechien bestritten hat, oder die (Ex)-DHB-Auswahlspielerinnen Nadine Härdter, Marielle Bohm und Alex Uhlig.