Klarer Sieg gegen ersatzgeschwächten Regionalligisten Stemmer/Friedewalde – Koljanin und Krüger debütieren erfolgreich

„Eine ganz klare Angelegenheit“, musste auch Rainer Niemeyer, Trainer der HSG Stemmer/Friedewalde zugeben, war das DHB-Pokal-Zweitrundenspiel der Handballerinnen des TV Mainzlar. Von einer ausgeglichenen Anfangsphase abgesehen, hatten die in Regionalliga West aktiven Schützlinge des Weltmeisters von 1978 in der Lollarer Clemens-Brentano-Schulturnhalle keine Chance gegen die gastgebenden Staufenbergerinnen, die beim Debüt der unter der Woche verpflichteten Anita Koljanin ein prima Spiel ablieferten und mit 40:22 (18:11) siegten. Mit gerade einmal acht Feldspielerinnen angereist, gingen den Gästen früh die spielerischen Mittel aus, um die gut postierte Mainzlarer Abwehr vor größere Probleme stellen. Einzig Linkshänderin Stefanie Frank, die in der ersten Halbzeit fünfmal aus dem Rückraum erfolgreich war, bekam der TVM zu Beginn nicht richtig unter Kontrolle. Ohne unter anderem Annika Ziercke, die vor vielen Jahren schon einmal bei den Mittelhessinnen spielte und von ihrem Trainer die Auswärtsfahrt in die frühere Heimat erspart bekam („Wir sind in den letzten Wochen fast zweieinhalb tausend Kilometer gereist. Sie hat Familie und mich deshalb gebeten, hier auf sie zu verzichten“), geriet die HSG nach dem 7:6 (12. Minute) dank vierer gegnerischer Treffer in Serie vorentscheidend in Rückstand.

Schon in der Schlussphase von Durchgang eins wurde deutlich, was Mainzlars Mannschaftsführerin Nina Hess später für den hohen Sieg verantwortlich machte: „Wir sind eine spielerisch und technisch starke Mannschaft. Unsere Spielfreude hat man heute phasenweise gut gesehen“, freute sie sich, dass ihre Mädels zudem ihre Schnelligkeit zum Tragen bringen konnten.

„Wir spielen einen schnellen Handball, das wollte ich“, erklärte ihre Kollegin Jonna Jensen, mit zehn Toren erfolgreichste TVM-Akteurin, warum sie zu dem Team von ihrem langjährigen Trainer Jürgen Gerlach zurückgekommen ist. „Wir haben Spaß am Training. Die Harmonie ist das Wichtigste, und die stimmt im Moment einfach“, so die Krofdorf-Gleibergerin.

Das wirkte sich auch auf das Treiben auf dem Spielfeld aus. Vor allem die Achse Hess-Jensen, die sich gegenseitig mit schönen Anspielen beglückte, funktionierte prächtig. Auch Neuzugang Anita Koljanin fand am Kreis immer wieder Abnehmer. „Das sieht schon richtig wie Handball aus. Besonders erfreulich ist, dass das Zusammenspiel in der kleinen Gruppe gut geklappt hat“, war der „Doc“ glücklich darüber, dass sich sein hartes Training langsam auszuzahlen scheint.

Auch auf seine Torhüterinnen konnte er sich verlassen. Nicole Dauth brachte ihre allerdings auch recht harmlosen Kontrahentinnen immer wieder zu Verzweiflung und hielt zudem drei Siebenmeter. Und Christina Krüger, die nach ihrer Verletzung in der Vorbereitung erstmals in der Zweitligamannschaft zum Einsatz kam, präsentierte sich ebenfalls gut aufgelegt. „Das ist noch ausbaufähig, aber es war ein guter Anfang“, so der endlich schmerzfreie Neuzugang, der aber „ein paar Wochen verpasst hat und da noch was aufholen“ muss. „Sie hat sehr gute Hebel und kann das zumachen, was man nicht von ihr erwartet, sie wird aber noch ihre Zeit brauchen“, so Coach Gerlach nach ihrer Premiere.

Mit einer geschlossenen Leistung in allen Mannschaftsteilen hatte sein TV Mainzlar keine Probleme mit den Gästen aus der Nähe von Minden, die am Ende doch ziemlich unter die Räder gerieten und sang- und klanglos aus dem Cup-Wettbewerb ausschieden. Die Staufenberger haben dagegen die nächste Runde erreicht. Der Gegner wird am Dienstag ausgelost.

Im Stenogramm

Mainzlar:
Dauth, Krüger (ab 41. Minute); Koljanin (4), Lisowska (2), Atansoska (2), Wolff (3), Dolny (2), Ruzickova (3), Hess (7/4), Reeh (1), Bepler (3), Jänicke, Jensen (10).

Stemmer/Friedew.:
Brandhorst, Wendt; Niemann (4), Grüning (2), Keller (2), Becher (1), Südmeyer, Frank (7/1), Schmidt (2), Westermann.

Schiedsrichter: Aniol/Boeken (Düsseldorf/Viersen)
Zuschauer: 170
Zeitstrafen: 4:6 Minuten
Siebenmeter: 4/4:4/1