Auch zweimaliger Fünf-Tore-Vorsprung reicht nicht – Reeh mit starker erster Hälfte
TV Mainzlar – BSV Sachsen Zwickau 24:27 (14:13)
Mainzlars Coach Jürgen Gerlach analysierte das 24:27 (14:13) gegen den BSV Sachsen Zwickau folgendermaßen: „Viel zu viele persönliche Fehler, der Rückraum insgesamt zu klein, unsere Außen überhaupt nicht gefährlich, das neue Konterkonzept aus dem Training überhaupt nicht umgesetzt. Wir wollten heute punkten, das ist nicht gelungen.“ Der TVM ist somit mit 0:6 Punkten in die Saison 2008/09 der 2. Handball-Bundesliga Süd der Frauen gestartet, obwohl die Mainzlarerinnen zwischenzeitlich sogar zweimal mit fünf Toren führten. Die Gäste lösten in den ersten zehn Minuten im Angriff immer wieder erfolgreich an die zweite Kreisspielerin auf und führten so schnell mit 1:3 (6.). Der TVM begann offensiv nervös und fahrig, Abspielfehler und Ballverluste prägten anfangs das Bild. Zu allem Überfluss verletzte sich noch Kreisläuferin Elena Nica Podelan bereits in der achten Minuten am linken Knöchel, als sie umknickte und in der Folge sichtbar unter großen Schmerzen litt.
Die nach überstandener Grippe stark aufspielende Olivia Reeh warf ihre Farben, als sie mit ihrer Schnelligkeit die Abwehr der Gäste einfach überlief, zum 5:3 (12.) in Führung. Zwickaus Trainer Steffen Wohlrab reagierte mit einer frühen Auszeit (13.) und forderte dabei sicherlich vor allem im Angriff mehr Konzentration beim Abschluss; entweder gingen die Würfe regelmäßig am Kasten von Lenka Krajcarova vorbei, oder die starke TVM-Kepperin hatte irgendwie ihre Hände dran.
Mainzlars Anita Koljanin kam defensiv wie offensiv überhaupt nicht ins Spiel und kassierte zudem schon in Minute 22 ihre zweite Zeitstrafe. Auch Adelaine Bournez knüpfte nicht an ihre starken Leistungen der ersten beiden Saisonspiele an und blieb vor dem Wechsel ohne Tor überraschend blass.
Trotzdem fanden die Staufenbergerinnen besser zu ihrem aggressiven Spiel in der Abwehr und zogen Tor um Tor, auch nach einigen wenigen Kontern, auf 10:5 (20.) davon. „Leider haben wir unser Kontersystem, was im Training gut lief , nur dort und nicht mehr in der zweiten Hälfte gezeigt“, so Rechtsaußen Jonna Jensen nach der Partie. Der TVM konnte die Führung jedoch nicht halten, beim 14:13 wurden die Seiten gewechselt.
Bournez schnelles 15:13 (32.) war wie das Startsignal zur nächsten guten Phase der Hausherrinnen. Aggressiv in der Abwehr konnte Zwickau seine größere Körpergröße überhaupt nicht zur Geltung bringen. Krajcarova hielt ihren dritten Siebenmeter, und die eingewechselte Daniela Wolff markierte das 19:14 (40.). „Dann haben wir fast alle Bällle mit Fehlern im Halbfeld verspielt“, so Jensen zur Tatsache, dass ihr Team langsam vollkommen einbrach und bis zum Ende nur noch vier Tore erzielte.
Zwickau nutzte seine Chance und verkürzte geduldig, ohne spielerisch glänzen zu müssen, zum 21:20 (51.). In Minute 50 brachte Gerlach Reeh wieder, die bis dato auf der Bank saß, doch konnte auch sie das Mainzlarer Spiel nicht mehr ordnen. „Das war eine schwierige Situation. Ich saß lange auf der Bank, konnte das Spiel, was nicht mehr lief, nicht mehr rumreißen. Die 0:6 Punkte sind schon ein Schlag ins Gesicht“, so Reeh in der Analyse. „Ich wollte Olivias Kräfte schonen, vielleicht habe ich das zu lange gemacht. Ihr fehlen aber auch die körperlichen Attribute im Kraftbereich, um dann noch einmal durchschlagen zu können“, so Gerlach. Zwickau setzte sich mit einfachen Treffern aus dem Rückraum gegen nunmehr völlig verunsicherte Hessinnen doch noch mit 24:27 durch.
Im Stenogramm
Mainzlar:
Krajcarova, Völpel (n.e.), Tornow (n.e.); Schödl (n.e.) Podelan (4), Wenzl, Koljanin (6/2), Wolff (1), Deuster, Bournez (2), Reeh (8), Bepler, Jänicke (1), Jensen (2), Leib (n.e.).
Zwickau:
Splinter, Graupner (n.e.); Höhne (3), Cupcea (1), Büchl (4/3), Bachmann, Unger (2), Gamroth, Stein (1), Kalasauskaite (4), Stegert (2), Rau, Uchibayashi (5/3), Stein (5).
Schiedsrichter: Aniol, Boeken (Düsseldorf/Viersen)
Zuschauer: 450
Zeitstrafen: 10:12 Minuten
Siebenmeter: 2/3:6/9
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