TV Mainzlar – Thüringer HC 22:39 (12:22)
Das Ergebnis war am Ende sekundär. Der TV 05 Mainzlar unterlag in der 3. DHB-Pokal-Hauptrunde der Frauen dem Erstbundesligisten Thüringer HC mit 22:39 (12:22). Bei der abschließenden Pressekonferenz ließ allerdings nach den üblichen Statements der beiden Trainer Dago Leukefeld und Dr. Jürgen Gerlach Horst Münch, Geschäftsführer der Staufenberg-Mainzlarer Handball GmbH (SMH), die Bombe platzen und ergriff das Wort. »Wir wollten heute ein Zeichen setzen, weil es so nicht mehr weiter gehen kann nach der sportlichen Krise von 0:10 Punkten«, sagte Münch. »Die erste Möglichkeit ist, sich zu verstärken. Die zweite Möglichkeit ist, die Trainer zu wechseln. Die dritte Möglichkeit ist, ich stelle mit dem heutigen Tag mein Amt als Geschäftsführer zur Verfügung und übernehme die Verantwortung für die Misere. Ich führe aber kommissarisch die Geschäfte bis zur Gesellschaftsversammlung weiter«, sagte Münch.
Dr. Gerlach hatte in der Pressekonferenz gesagt, dass man in Sachen Verstärkungen schon Gespräche geführt habe und noch führe, Münch lehnte unterdessen einen Trainerwechsel rigoros ab. »Wir arbeiten sehr gut mit Dr. Gerlach und Eckhard Weber zusammen, ein Trainerwechsel kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte Horst Münch, der mit seiner Aktion »ein Zeichen setzen« will.
Sportlich traten die Unterschiede schon früh zu Tage. Bis zum 4:4 (6./Jensen) hielt Mainzlar das Unentschieden. Beim 8:9 (12.) hatte die rumänische Kreisläuferin Nica Elena Madalena Podelean noch ein letztes Mal den Anschluss hergestellt, ehe die Thüringerinnen auf 15:8 (19.) durch die über 100-fache tschechische Nationalspielerin und Torjägerin Martina Knytlova davonzogen. Der Französin Adeline Bournez gelang das 10:16 (21.). Doch sechs Minuten später lag der TVM bereits hoffnungslos mit 10:21 (27. / Petra Starcek) im Hintertreffen.
»Wir haben anfangs zu körperlos in der Deckung gespielt, sind erst dann besser ins Spiel gekommen und konnten uns absetzen«, analysierte THC-Trainer Dago Leukefeld. »Glückwunsch an «Dago», wir wissen, dass zwischen 1. und 2. Bundesliga eindreiviertel Spielklassen liegen. Unsere Aufgabe wird es sein, in den nächsten Wochen unsere Deckung zu stabilisieren«, erklärte TVM-Trainer Dr. Jürgen Gerlach.
Die zweite Halbzeit war die Fortsetzung des ersten Durchgangs, allerdings nicht mehr mit der notwendigen Konsequenz. Hüben wir drüben wurden Chancen ausgelassen. Dr. Gerlach gab bereits nach elf Minuten seinen beiden jungen Torhüterinnen Julia Völpel und Meike Tornow Spielanteile. Bereits nach 43 Minuten hatte Petra Starcek zum 30:14 eingeworfen. Jonna Jensen gelang der 20. Mainzlarer Treffer (zum 20:38/57.) und Podelean und Olivia Reeh per Siebenmeter sorgten für die beiden letzten TVM-Treffer zum 22:39-Endstand.
Leukefeld hatte wegen der Europapokalverpflichtungen seiner Mannschaft am Freitag in den Niederlanden der ehemaligen Nationaltorhüterin Michaela Schanze sowie Nationallinksaußen Nadine Härdter eine Pause gegönnt. Eine weitere TVM-Hiobsbotschaft neben der sportlichen Misere ist die Verletzung von Rückraumspielerin Daniela Wolff, die sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat und in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
TV 05 Mainzlar:
Krajcarova, Völpel, Tornow; Schödl, Podelean (5/1), Wenzl (1), Koljanin (3), Reeh (2/1), Deuster (1), Bournez (3/1), Bepler, Jänicke (1), Jensen (6), Leib.
Thüringer HC:
Roch, Bralo (n.e.); Jurack, Andrijana Atanasoska (5), Knytlova (9/1), Bohm, Uhlig (1), Noveska (4/1), Dangel (9/3), Fabikova (4), Starcek (7), Matilda Atanasoska.
Im Stenogramm
Schiedsrichter: Böllhoff/Lückert (Velbert/Bedburg)
Zuschauer: 150
Zeitstrafen: 8:10 Min.
Siebenmeter: 5/3:5/5.
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