TV Mainzlar fügt starker Rückrunde weiteres Punktepaar hinzu – Letztes Heimspiel

Die Zweitliga-Handballerinnen des TV Mainzlar haben sich mit einem glanzlosen 26:23 (12:8)-Sieg von ihren Zuschauern verabschiedet. In einer gut besuchten Lollarer Brentano-Schulturnhalle lieferten die Staufenbergerinnen gegen den SC Riesa eine durchschnittliche Leistung ab, gewannen aber dennoch ungefährdet. Damit steht fest, dass der TVM die Runde auf Platz acht abschließen wird – egal, wie das letzte Spiel in Zwickau ausgeht. Entsprechend gut gelaunt wurde anschließend den Ausklang mit den Fans gefeiert.

Auch weil die ohnehin bedeutungslose Partie gegen die „Elbehexen“ aus Riesa alles andere als ein Handball-Leckerbissen war, hatte das sportliche Treiben auf dem Feld nur das Zeug zum Nebenprogrammpunkt auf der Tagesordnung des letzten Heimauftritts. Schnell vergessen war ein Spiel, in dem der Gastgeber einen gut kämpfenden SCR erst nach dem 7:6 (19. Minute) in den Griff bekam und dem es außer an spielerischer Klasse auch an emotional Verwertbarem fehlte, sieht man einmal ab von der Roten Karte gegen Carolin Büchl, die die von linksaußen völlig frei zum Wurf kommende Nina Hess regelrecht ummähte.

Viel wichtiger war für Spielerinnen, Verantwortliche und Fans, dass der TVM nach einer ganz schwachen Hinrunde noch einmal die Kurve gekriegt und eine prima Rückserie mit bis jetzt acht Siegen (bei drei Niederlagen) hingelegt hat. Vor allem drei Gründe für das versöhnliche Abschneiden waren herauszuhören: zum einen eine Mannschaft, die zu einem Team zusammengewachsen sei, zum anderen die von Trainer Jürgen Gerlach hoch gelobten Neuverpflichtungen Nina Hess, Anna Lisowska und Dominika Dolny – und nicht zuletzt ein Trainer, der dies alles ermöglicht habe. Ohne den, so GmbH-Geschäftsführer Horst Münch, würde es „keine Bundesliga in Mainzlar mehr“ geben.

Mainzlars Boss ließ seinen Hoffnungen freien Lauf, dass man es mit dem „Doc“ schafft, „irgendwann, vielleicht schon in ein, zwei Jahren“ wieder in der ersten Liga zu spielen. Starke Worte, die der ehemalige Lützellinder Erfolgscoach (noch) nicht in den Mund nahm. „Es ist kein Geheimnis, dass wir noch viel arbeiten müssen. Wir brauchen diesen bestimmten Typ an Spielerinnen, die schnell und handballtechnisch stark sind. Das wollen wir weiterhin versuchen, umzusetzen“, sagte Gerlach.

Bis auf Dana Kläring, die aus beruflichen Gründen aussteigt, Anja Groschopp, die nach ihrem Kreuzbandriss mit dem Handball aufhört, und Zsofia Mozsi, die vermutlich nicht so recht ins TVM-Konzept passt, sollen und wollen alle Akteurinnen aus dem Kader bleiben. Dazu wolle man sich laut Münch noch gezielt verstärken. Mit der 20-jährigen Torfrau Christina Krüger aus Wolfsburg sei man sich „zu 80 Prozent“ einig. Und auch für die verwaiste Position einer Rückraum-Linkshänderin scheint jemand gefunden.

Nicht ganz unwahrscheinlich scheint auch die Rückkehr von Katharina Leib, die am Samstag noch das Riesaer Trikot trug und beste Werferin ihres Teams war. „Es gibt mehrere Anfragen, auch aus der zweiten Liga. Ich werde mir das sicherlich alles mal angucken“, will die Heuchelheimerin ihre Entscheidung auch von beruflichen Perspektiven abhängig machen. Interesse an der 21-jährigen Mittespielerin bekundet auch der TVM, dem sie erst vor der Saison den Rücken gekehrt hatte. „Horst Münch und ich hatten bereits telefonischen Kontakt“, sagte „Katha“, nachdem sie erstmals ihrer jüngeren Schwester Anna-Lena auf dem Feld gegenüber gestanden hatte. Horst Münch sagte: „Das Interesse von unserer Seite ist da. Ich habe mit ihr vereinbart, dass wir am Montag noch einmal telefonieren.“

Im Stenogramm

Mainzlar:
Dauth; Lisowska (4), Atanasoska (4), Deuster (2), Kläring, Leib (1), Wolff (1), Dolny (3), Schödl, Hess (4/4), Mozsi (n.e.), Bepler (1), Jänicke (1), Reeh (5/3)

Riesa:
Polchow (26. – 39.), Dumjahn; Büchl (3/1), Lange (1), Scheithauer (1), Uchibayashi (2), Toth (2), Leib (7/3), Glathe (5/2), Wiersma (2)

Schiedsrichter: Schnarre/Foerster (Hamm/Viersen)
Zuschauer: 400
Zeitstrafen: 8:8 Minuten
Rote Karte: Büchl (25., Foulspiel)
Siebenmeter: 7/7:7/6