Kämpferischer Einsatz des TV Mainzlar wird diesmal belohnt – Kurzfristig ohne Elekes
HSG Bensheim/Auerbach – TV Mainzlar 20:20 (14:12)

Im Kampf um die Relegation gegen den Abstieg haben die Zweitliga-Handballerinnen des TV Mainzlar etwas Boden gut gemacht. Während die Konkurrenz um den begehrten zwölften Tabellenplatz in der Südstaffel, Leipzig und Albstadt, am 21. Spieltag patzten, holten die Staufenbergerinnen bei der HSG Bensheim/Auerbach dank großem Kampf zumindest einen Zähler und haben nach dem 20:20 in der Bensheimer Weststadthalle nur noch jeweils zwei Punkte Rückstand auf die beiden anderen Anwärter. Auch für die angeschlagene Psyche der TVM-Spielerinnen dürfte dieser Teilerfolg von enormer Bedeutung sein, wie auch Pressesprecherin Sandra Pleines mutmaßte: „Das war ein Anfang. Wir haben sicher noch genug Defizite, aber man sieht einfach, dass es voran geht.“
Tatsächlich spielte Mainzlar von Beginn an nicht wie ein designierter Absteiger. Obwohl sich Neu-Kreisläuferin Csilla Elekes in der Aufwärmphase verletzt hatte und pausieren musste, gingen die Gerlach-Schützlinge in der 8. Minute mit 4:1 in Führung. Die Maßnahme, die gelernte Linksaußen Anja Groschopp auf der Mitte die Fäden ziehen zu lassen, griff gut. Mit viel Bewegung und einer geringen Fehlerquote im Angriff bot man den Favoriten mehr als nur Paroli und blieb auch nach dem 5:5-Ausgleich (12.) die Ton angebende Mannschaft.
Auch in der Abwehr wussten die Gäste zu überzeugen. Dank einer Kurzdeckung Andrijana Atanasoskas gegen Bensheims Rückraumspielerin Edina Rott konnte die HSG nicht wie gewohnt ihr gefürchtetes Tempospiel aufziehen. Zudem machte Susanne Mauracher, die im Tor anfing, weil Marion Chilla gesundheitlich nicht hundertprozentig fit war, ihre Sache sehr gut. Ernsthafte Probleme hatte der TVM eigentlich nur in Unterzahl.
Erst in der 25. Minute gelang den Gastgeberinnen die erstmalige Führung (11:10). Doch Mainzlar blieb dran. Das 14:12 war ein etwas über den Spielverlauf hinwegtäuschende Halbzeitstand.
Trotz zwei vergebener Großchancen beim TVM konnte die Spielgemeinschaft nicht weiter davon ziehen als auf 17:14 (37.). Und dann trafen die Gastgeberinnen 15 Minuten lang nicht mehr ins Netz. Mainzlars Abwehr stand nun richtig gut, die inzwischen eingewechselte Marion Chilla lieferte zwischen den Pfosten einen ebenso starken Auftritt ab wie zuvor Mauracher. In der 50. Minute war der 17:17-Ausgleich geschafft.
Trotzdem sah es in der 59. Minute beim 20:18 so aus, als sollte es wieder nichts werden mit dem verdienten Lohn für Mainzlar. Doch führte Miroslava Ritskiavitschius zu Beginn der 60. Minute den 20:19-Anschluss herbei, als eine offensivere Mainzlarer Abwehr den Gegner zu einem technischen Fehler nötigte. Bei 26 Sekunden Restspielzeit verließ Marion Chilla ihren Kasten, um Platz für eine siebte Feldspielerin zu machen. Trainer Jürgen Gerlach nahm schnell noch eine Auszeit. Katharina Leib wurde am Kreis gefoult wurde und der TVM bekam zwei Sekunden vor dem Abpfiff einen Siebenmeter zugesprochen. Ritskiavitchius behielt die Nerven und versenkte das Leder zum erlösenden 20:20-Unentschieden.
Damit dürfte auch dem langsam aber sicher auch unter Druck stehenden Trainer erst einmal ein Stein vom Herzen gefallen sein. „Wir haben nie aufgegeben, endlich super gekämpft und sehr gut gedeckt“, war der „Doc“ froh über einen Punkt.

Im Stenogramm

Bensheim:
Schulz, Giron-Timmler; Egger (n.e.), Nagel (2), Friton, Lehmann (n.e.), Savanyu (3), Streb (1), Marcantonio (2), Schückler (5/4), Kleinjung, Rott (7/3).

Mainzlar:
Chilla (ab 28.), Mauracher; Leib (1), Atanasoska (3), Groschopp (2), Kläring (2), Treek (3), Politt, Meywald (n.e.), Mundt, Ritskiavitschius (7/4), Elekes (n.e.).

Schiedsrichter: Altmann/Wallenfels (Ludwigshafen/Ottersheim)
Zuschauer: 400
Zeitstrafen: 2:4 Minuten
Siebenmeter: 9/7:5/4