Mainzlar bezwingt schwachen DJK Marpingen am Ende deutlich
Viele technische Fehler

Einen psychologisch wichtigen, aber der Kategorie „glanzlos“ zuzuordnenden 34:27 (17:15)-Heimsieg landeten die Handballerinnen des TV Mainzlar am 17. Spieltag der Südstaffel der 2. Bundesliga. Deutlich sichtbar gewordene Probleme im Spielaufbau und eine Vielzahl von technischen Fehlern fielen am Ende nicht entscheidend ins Gewicht, weil der TVM mit der DJK St. Michael Marpingen eine Mannschaft in der Lollarer Clemens-Brentano-Schulturnhalle zu Gast hatte, der es am nötigen Format für diese Spielklasse an allen Ecken und Enden fehlte.
Da mit Daniela Wolff, die im Training umgeknickt war, eine wichtige Rückraumstütze passen musste, war Trainer Jürgen Gerlach gezwungen, seine durch Neu-Kapitänin Jonna Jensen, Andrijana Atanasoska und Julia Völpel verstärkte Lützellindener Meister-A-Jugend ins Rennen zu schicken. Diese machte ihre Sache zunächst gut, distanzierte mit erfolgreich vorgetragenen Schnellangriffen und einer treffsicheren Linda Wenzl, die auf Halblinks begann, die überforderten Gäste früh mit 8:1 (14.).
Rund fünf Minuten später fand Marpingen, das auf die Heuchelheimerin Katharina Leib (Schulterverletzung) verzichten musste, aber den wunden Punkt der jüngsten Mainzlarer Mannschaft aller Zeiten und stellte den Gastgeber mit einer offensiven Deckung gegen gegen die Mittelfrau vor arge Probleme. Beim Versuch, aus dem Positionsangriff zum Erfolg zu kommen, ließen die Reeh, Deuster, Wenzl und Co. einige Bälle abluchsen und wurden nicht selten sofort mit Gegenstößen bestraft. Die Folge war ein nur noch 17:15-Vorsprung zur Pause.
Auch nach dem Wechsel setzte sich die Problematik der Gegenstoßtore infolge verpatzter Mainzlarer Angriffs-Kombinatorik zunächst fort und die DJK glich nicht nur zum 21:21 aus, sondern ging sogar mit 23:22 in Führung. Doch vor allem Atanasoska und Jensen, die neben der Abitur gestressten Olivia Reeh die stärksten TVM-Spielerinnen waren, brachten die Heimmannschaft wieder auf den rechten Weg zurück und stellten einen letztlich ungefährdeten Erfolg über das weiter punktlose Schlusslicht sicher.
„Wir haben viele Fehler gemacht, die aber auch normal sind, wenn man so unter Druck steht wie wir gerade. Aber wir waren konditionell stärker und auch technisch besser ausgebildet, was wir dann auch gezeigt haben“, war „Lele“ Atanasoska zufrieden. Ähnlich wie ihr Coach, der in einer Partie nach dem Motto „Jugend trainiert für Olympia“ gesehen hatte, dass sich seine Spielerinnen nach zwischenzeitlichen Problemen mit der Sonderbewachung gegen seine Spielgestalterin „in den letzten zwanzig Minuten wieder zu einem Team zusammengefunden“ hätten. „Daniela Wolff und Anita Koljanin werden beim nächsten Heimspiel gegen Weibern wieder dabei sein“, kündigte der „Doc“ zudem an und verbreitete so Hoffnung, dass es seine Schützlinge mit zwei Rückraumschützinnen künftig wieder etwas leichter haben werden – und die Zuschauer mehr zu sehen bekommen als die samstägliche Magerkost.

Im Stenogramm

Mainzlar:
Völpel, Tornow (24. bis 36. Minute); Schödl (2), Atanasoska (9/2), Wenzl (5), Deuster (1), Leib (1), Reeh (9/3), Bepler, Jänicke (2), Jensen (5).

Marpingen:
Brill, Lißmann (ab 17.); Detzler, Buchholz (3), Scherf (6/1), Zägel (2/1), Jung (1), Müller (7), Brecska (1), Klein, Bauer (3/2), Hinsberger (4).

Schiedsrichter: Dinges/Kirsch (Eggenstein/Leopoldshafen)
Zuschauer: 280
Zeitstrafen: 4:8 Minuten
Rote Karte: Klein (45.)
Siebenmeter: 6/5:7/4