Trotz mäßiger Einstellung locker in die zweite Pokalrunde – Steigerung in Hälfte zwei

Die Handballerinnen des TV Mainzlar sind erfolgreich in die neue Saison gestartet. Nach einem Riesen-Trainingspensum in den vergangenen Wochen stand für die nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft das erste Pflichtspiel auf dem Programm. In der 1. Runde des DHB-Pokals mussten die Staufenbergerinnen beim ETSV Witten antreten. Sie bezwangen diesen locker und leicht mit 35:23 (15:11).
Als echter Leistungstest, wie weit der neue Trainer Iljo Duketis seine Schützlinge bereits gebracht hat, taugte die Partie jedoch wenig. Zu hoch war der Klassenunterschied zwischen dem Oberliga-Aufsteiger aus dem Pott und dem heimischen Oberhaus-Absteiger; und zu klar war schon vor dem Anpfiff, wer als Sieger das Parkett verlassen würde. „Gegen so einen Gegner muss man einfach gewinnen. Da führt kein Weg dran vorbei“, stand auch für Duketis im vorhinein fest, dass die Rollen klar verteilt sein würden.
Dementsprechend schwer fiel es den Favoritinnen auch, von Anfang an die richtige Einstellung an den Tag zu legen. So wurde die erste Viertelstunde regelrecht verschlafen. Zwar legte der TVM immer wieder einen Vorsprung vor, doch der Gastgeber hielt die Begegnung bis zum 8:8 ausgeglichen. „Der Gegner war natürlich hochmotiviert und hatte keinen Respekt vor uns. Da ist es uns schwer gefallen, unser Spiel aufzuziehen“, war Duketis nicht gerade erbaut vom Auftakt seiner Mädels.
Erst in der 26. Minute (13:9, Treek) setzten sich die Gäste erstmals deutlicher mit vier Toren ab und schienen nun die Vorgabe ihres Coaches („durch Dynamik und Schnelligkeit zum Erfolg zu kommen“) besser umsetzen zu können. „Das haben wir in der ersten Halbzeit zu wenig gemacht. Deswegen war das Spiel auch anfangs nicht schön anzusehen.“, so der erfahrene Übungsleiter, der seinen Spielerinnen zudem fehlende Motivation ankreidete.
Aber in der Folge lief es besser. „In der zweiten Hälfte hat die Mannschaft überlegt gespielt und in der Abwehr besser zugepackt“, konnte er nun zufriedener mit dem Angriffsspiel sowie der nahezu konsequent durchgezogenen 3:2:1-Abwehr sein. Mainzlar, das insbesondere in Peggy Treek auf Halblinks und Ines Duketis am Kreis zwei konsequente Werferinnen hatte, setzte sich Treffer um Treffer ab und ließ – trotz einiger Experiment und Umstellungen im Rückraum – dem unterklassigen Kontrahenten keine Chance mehr. Spätestens beim 16:25-Zwischenstand war der Käse endgültig gegessen und ein deutlicher Mainzlarer Sieg auf den Weg gebracht.
ETSV Witten – TV Mainzlar 23:35
„Das Spiel hat gezeigt, dass die Mannschaft noch viel lernen muss, um in der zweiten Liga bestehen zu können. Denn das Potenzial dazu hat sie. Aber das war heute auch kein richtiger Maßstab. Der Gegner war einfach zu schwach“, wollte Iljo Duketis dem ersten richtigen Test nicht zuviel Bedeutung zuschreiben, appellierte jedoch im Hinblick auf den Zweitliga-Auftakt am nächsten Samstag an die Moral seiner Spielerinnen: „Eins ist klar: Mit so einer Einstellung stehen wir gleich nach dem ersten Spiel gegen Halle am Ende der Tabelle. Aber das wird nicht passieren. Dann ist der Gegner stärker und die Motivation ganz anders.“

Im StenogrammMainzlar: Chilla; Atanasoska (7/3), Kern, Kläring (1), Treek (8), Duketis (7), Scheuerer (2), Politt, Meywald (4), Moszi (2), Mundt, Steinbach (4).
Schiedsrichter: Eggert/Szuka (Dormagen). – Zuschauer: 150. – Zeitstrafen: 2:8 Minuten. – Siebenmeter: 5/5:5/2