Erwartetes Aus für TV Mainzlar – Unerwartetes Aus für Olivia Reeh und Sophia Bepler – Praktisch ohne Kreisläuferin

Das Kapitel DHB-Pokal ist für den TV Mainzlar in dieser Saison bereits nach der dritten Runde beendet. Das Los hatte den Staufenberger Handballerinnen als Gegner den Zweitliga-Primus HSG Sulzbach/Leidersbach beschert. Wie schon im jüngsten Aufeinandertreffen beider Mannschaften am 30. September, als man im Meisterschaftsspiel einigermaßen unter die Räder geraten war, hatte der TVM nicht den Hauch einer Chance. Von Anfang an klar auf Abstand gehalten, setzte es eine erneut deutliche 20:34-Pleite. „Es war eine ganz schlechte erste Halbzeit, die zweite geht unter dem Strich einigermaßen in Ordnungm“, war Trainer Jürgen Gerlach etwas enttäuscht, aber auch nicht gerade am Boden zerstört. Bereits unmittelbar nach dem letzten Ligaspiel am vergangenen Samstag hatte er der Pokal-Begegnung angesichts der Stärke der Gegnerinnen ohnehin die Bedeutung eines „Trainingsspiels“ beigemessen. Dass das Spiel selbst im Sinne einer Übungseinheit nicht zufrieden stellend absolviert werden konnte („Wir wollten das Spiel schnell abhaken und Training daraus machen. Aber manche Spielerinnen haben eigentlich überhaupt nicht mitgespielt.“), schien ihn nicht besonders zu stören.
Vielmehr regte ihn auf, dass die Sulzbacherinnen überhart zur Sache gingen und die Mainzlar-Truppe mit einigen heftigen Attacken klar kommen musste. Olivia Reeh wurde gleich nach zwei Minuten derart ruppig umgerissen, dass sie wegen Schwindelgefühlen in Folge von Halswirbelverschiebungen nicht mehr eingesetzt werden konnte. Und auch Sophia Bepler wurde nach 20 Minuten unfair außer Gefecht gesetzt.
Auf diese Weise wurde der Kader der Staufenbergerinnen zusätzlich reduziert – als hätte es nicht gereicht, dass mit Zdenka Starsichova die etatmäßige Kreisläuferin fehlte. Den Job der Slowakin übernahmen Dana Kläring und die zuletzt kaum mit Spielanteilen bedachte Lena Klein. „Das war aber auch keine Lösung. Eigentlich haben wir ohne Kreis gespielt“, so Coach Gerlach.
Aber selbst in Bestbesetzung und bei einer sanfteren Gangart des Gastgebers hätten die Gäste vermutlich nicht viel ausrichten können, zu deutlich scheint der schon im Ligaspiel offen gelegte Unterschied zwischen beiden Teams zu sein. Dieser Unterschied machte sich von Beginn an auch in Toren bemerkbar. Nach dem 2:1 nach drei Minuten drehte der derzeitige Zweitliga-Tabellenführer auf, erzielte fünf Tore in Folge und lag so bereits nach 13 Minuten komfortabel mit 7:1 vorne. Zwar kamen die Gäste noch einmal bis auf 7:3 (15.) heran, doch danach distanzierte sie Sulzbach/Leidersbach mehr und mehr. Zum Halbzeitpfiff lagen die Mittelhessinnen beim 17:6 schon mit elf Treffern hinten.
Im zweiten Durchgang spielte Mainzlar etwas besser, kam aber nicht näher heran. Im Gegenteil: Die HSG drückte trotz der hohen Führung nicht spürbar auf die Bremse und setzte sich noch deutlicher ab. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung sogar noch auf 15 Tore an (27:12, 43.), bevor der TVM noch einmal etwas mehr Gegenwehr an den Tag legte und den Abstand immerhin noch einmal um drei Treffer verringerte. Mehr war dann aber doch nicht mehr möglich.

Im Stenogramm

Sulzbach:
Chilla, Fenn; Tikhonovitch (3), Schmitt (2), Hreggvidsdottir (7), Wörner (1), Jusyte, Bloendal (1), Hasalova (3), Dolny (3), Negovan (3), Halynskaja (7/3), Schjoenning (2), Grötsch (2)

Mainzlar:
Kutna, Dauth, Rotter; Atanasoska (4), Groschopp (3), Kläring (5), Wolff (1), Klein (1), Mozsi (2), Bepler (1), Jänicke (3/1), Reeh

Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Hemsbach)
Zuschauer: 300
Zeitstrafen: 10:8 Minuten
Rote Karten: Jusyte (49, drei Zeitstrafen), Wolff (53., drei Zeitstrafen)
Siebenmeter: 3/3:4/1