In den Räumen der Licher Brauerei stellte Bernd Bierau, Geschäftsführer der neu gegründeteten Staufenberg Mainzlarer Handball GmbH, am Montag neben dem neuen Trainer auch das fast vollständig neuformierte Bundesligateam vor. Zunächst konnte aber verkündet werden, dass die Zusammenarbeit mit der Licher Privatbrauerei um drei Jahre verlängert wurde. Licher möchte damit ein Zeichen setzen und eine verläßliche Sicherheit für den Spitzensport und den letzten verbliebenen Frauenhandball-bundesligisten in der Region geben.
Sandra Pleines und Laszlo Pincesi
Bierau führte nochmals aus, dass es lange auf der Kippe stand, ob es weiterhin Frauenhandball in Mainzlar zu sehen geben würde. Doch es gab so viele positive Signale, von den Spielerinnen, die bleiben wollten, von den Zuschauern, von allen Beteiligten, so dass man sich zum Weitermachen entschloss. Es sei jedoch klar, dass man einen Neuanfang machen müsste und mit der neu gegründeten Handball-GmbH seien nun die Rahmenbedingungen dafür geschaffen worden. Nachdem nun endlich alle Verträge unter Dach und Fach gebracht wurden, kann heute nun endlich die neue Mannschaft vorgestellt werden.
Neuer hauptamtlicher Trainer ist seit heute Norbert Gwiozda. Der 52-jährige Diplomsportlehrer war bereits bei einigen renomierten Frauenhandballclubs, unter anderem Bayer Leverkusen, Schwarz-Weiß Wiesbaden und Grün-Weiß Frankfurt tätig. Zuletzt war Gwiozda Trainer im Norden beim Frauen-Zweitligisten DSC Oldenburg. Der neue Coach muss sich jetzt schnell ein Bild von seinen neuen Schützlingen machen und sieht sein vorrangiges Ziel darin, aus den Einzelspielerinnen eine Mannschaft zu formen. „Es wird nicht einfach, aber ich denke, wir werden eine starke Mannschaft in der 1. Liga präsentieren können.“
Ein hochkarätiger Neuzugang ist Rückraumspielerin Tatyana Khlimankova. Die weißrussische Nationalspielerin war zuvor beim 1.FC Nürnberg tätig und ist heute nach 24-stündiger Zugfahrt aus Minsk in Gießen eingetroffen. Aus der Frauenbundesliga bekannt ist auch Kreisläuferin Anna Psatha. Die griechische Nationalspielerin spielte vergangene Saison beim VfL Oldenburg und befindet sich derzeit mit ihrer Nationalmannschaft in Athen zur Olympiavorbereitung. Die Stammtorhüterin Dorte Wiedenhöft-Naß erhält Unterstützung von der 26-jährigen Ungarin Kitti Matyas von Spartakus Budapest. Vom gleichen Verein kommt Kornelia Baboi (33). Baboi ist eine spielstarke Rückraummittespielerin. Auf den Außenpositionen wird das Team verstärkt durch die junge mazedonische Nationalspielerin Andrijana Atanasoska sowie Dana Kläring (27), vorher Hessen Hersfeld und THC Erfurt. Last but not least schloss sich die Isländerin Elfa Björk Hreggvitsdottir (20) den Staufenberginnen an. Sie begleitet ihren Freund Einar Holgerson nach Deutschland, der beim TV Großwallstadt spielen wird.
Die Neuen: Adrijana Atanasoska, Kitta Matyas, Dana Kläring, Kornelia Baboi, Elfa Björk Hreggvitsdottir und Trainer Norbert Gwiozda
„Einen Rücktritt vom Rücktritt“ (Bierau) erklärte Monika Ludmilova und stellt sich weiterhin in den Dienst der Mannschaft. Allerdings nur als Notnagel und mit deutlich verminderten Trainingspensum. Zu den verbleibenden Spielerinnen Kerstin Grölz, Ina Kritschil und Peggy Treek gesellt sich noch eine berühmte Co-Trainerin aus dem eigenen Verein: Elena Leonte-Grölz, ehemalige Weltklassespielerin, leitete in den letzten Wochen das Training und wird Norbert Gwiozda künftig unterstützen.
Der TV Mainzlar wird einige Heimspiele in der Giessener Sporthalle Ost austragen, die restlichen Spiele finden wie gewohnt in der Clemens-Brentano-Halle in Lollar statt.

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