TV Mainzlar hat im Kellerduell Punktgewinn vor Augen – Ritskiavitchius spielt 55 Minuten, Groschopp noch nicht
BSV Sachsen Zwickau – TV Mainzlar 27:26

Am 12. November, also vor über zwei Monaten, gelang den Handballerinnen des TV Mainzlar gegen die HSG Albstadt der letzte Sieg in der 2. Bundesliga. Seitdem holten die Staufenbergerinnen in sechs Partien gerade mal ein mageres Pünktchen. Beim Tabellenvorletzten BSV Sachsen Zwickau sollte es endlich wieder klappen mit einem Sieg. Doch auch im zweiten Spiel mit dem neuen Trainer Jürgen Gerlach musste der TVM eine Niederlage einstecken. Die war allerdings mit 26:27 (17:15) wesentlich knapper als beim Debüt des „Docs“ (27:37 gegen Metzingen). Ein Unentschieden wäre auf Grund der ersten Halbzeit, in der die Gäste den Ton angaben, auch verdient gewesen. Unglücklich für Mainzlar waren nicht nur der Ausgang des Kellerduells, sondern auch die Voraussetzungen des Spiels. Bedingt durch eine Vollsperrung der Autobahn in Folge eines LKW-Brandes musste der TVM-Tross auf dem Weg nach Sachsen drei Stunden Stau in Kauf nehmen. „Wir haben in Zwickau angerufen und der Gegner war glücklicherweise so kooperativ, auf uns warten“, erläuterte Betreuerin Petra Feye, dass der Anpfiff um eine halbe Stunde nach hinten verlegt wurde, aber nur 20 Minuten Zeit zum Aufwärmen blieb.
Dies schien sich jedoch zunächst nicht negativ auf die Gäste auszuwirken. Denn diese gingen immer wieder in Führung. Nach dem 10:10 in der 20. Minute gelangen den Gerlach-Schützlingen vier Tore in Folge, so dass sie sich erstmals deutlich absetzten.
Der 14:10-Vorsprung bedeutete aber die letzte Führung des TVM mit vier Toren. Denn der BSV und insbesondere seine litauische Nationalspielerin Ingrida Bartaseviciene auf Halbrechts, die alleine in der ersten Hälfte siebenmal einnetzte, kämpfte sich wieder heran. Dennoch gingen die Mainzlarerinnen beim 15:17 mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine.
Die Pause schien dem Gast gar nicht gut bekommen zu sein. Eine sechsminütige Flaute des Gegners reichte den Gastgebern, um aus einem Rückstand eine 19:17-Führung zu machen. Nun musste Mainzlar ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Im mehr gerieten die Mittelhessen ins Hintertreffen. Erst nach dem 25:20 acht Minuten vor dem Ende ging noch einmal ein Ruck durch das Team. Angetrieben von der erstmals im Mainzlarer Trikot auflaufenden Miroslava Ritskiavitchius, die von der Mitte dreimal traf, schafften die Staufenbergerinnen den 26:26-Ausgleich (58. Minute). Doch die Heimmannschaft legte sofort nach zum 27:26. 15 Sekunden vor Schluss fasste sich „Miro“ Ritskiavitchius erneut ein Herz. Doch der Wurf wurde von Zwickaus Torhüterin Sandra Graupner pariert.
„Es war schon enttäuschend, dass wir knapp verloren haben. In der zweiten Halbzeit haben wir schlecht gespielt. Schade, dass der letzte Wurf vergeben wurde“, war Petra Feye ein wenig traurig über die verpasste Teilerfolg-Möglichkeit. Wenig Kritik an seiner Mannschaft übte auch Trainer Jürgen Gerlach, der nach dem unglücklich verlorenen Spiel mit der gezeigten Leistung seiner Spielerinnen zufrieden war. In Zwickau ließ der „Doc“ bis auf eine kurzzeitige Sonderbewachung gegen Bartaseviciene durchgängig 6:0 decken. „Miro war um die 55 Minuten auf dem Platz“, berichtete Feye.
Noch nicht dabei war Anja Groschopp (ehemals Unger). Die ebenfalls in der vergangenen Woche verpflichtete Linksaußen verzichtete auf einen Auftritt in ihrer früheren Heimat, will aber ab dem nächsten Spiel in Halle-Neustadt mit von der Partie sein.

Im Stenogramm

Zwickau:
Graupner, Splinter; Wolff, Bachmann, Unger (1), Schulz (4), Kain (4), C. Stein, Kalasauskaite (6), Wiese, Stegert (1), Bartaseviciene (9), N. Stein (2).

Mainzlar:
Chilla, Hackel (n.e.), Mauracher (n.e); Leib (1), Atanasoska (8), Kläring (2), Treek (3), Scheuerer, Politt, Meywald (3/2), Moszi (4), Mundt, Ritskiavichius (5)

Schiedsrichter: Jakob/Fischer (Vieselbach/Erfurt)
Zuschauer: 600
Zeitstrafen: 6:10 Minuten
Rote Karte: Kalasauskaite (60., drei Zeitstrafen)
Siebenmeter: 1/0:2/2