Mainzlar kassiert beim Aufstiegsrunden-Kandidat 22:30-Pleite – Trainergespann hadert mit Schiedsrichterentscheidungen
Erneut keine Auswärtspunkte für den TV Mainzlar in der Zweiten Frauen-Bundesliga. Zwei Wochen nach der Niederlage in Markranstädt und einem Wochenende spielfrei war auch der Aufstiegsrunden-Kandidat TuS Metzingen eine Nummer zu groß für die Staufenbergerinnen und sicherte sich am Samstagabend einen ungefährdeten 30:22-Heimsieg, der vor allem einer schwachen TVM-Deckungsleistung zuzuschreiben ist. „In der Abwehr haben wir schlecht gespielt. Da ist es uns nicht gelungen, den Rückraum und vor allem Wendy Smits entscheidend zu stören“, musste Mainzlars Co-Trainer Eckhard Weber aber auch zugeben, dass der Kontrahent, der durch den Heimsieg mit Spitzenreiter Sulzbach in Punkten gleichzog, „im Angriff besser ist, als wir. Da gibt es nichts dran zu deuteln.“
Lediglich rund 14 Minuten lang lief das Spiel optimal für die Gäste. Nach einem ausgeglichenen Beginn, innerhalb dessen die Mittelhessinnen sogar zweimal (2:3, 5. Minute sowie 5:6, 11.) in Führung gingen, gelang es dem TuS erst ab dem 7:7, sich deutlicher zu distanzieren. Zweimal Smits und Ivana Vujica sorgten in der 16. Minute für das 10:7, bevor eine aus Mainzlarer Sicht unerfreuliche Komponente hinzukam – die Schiedsrichterentscheidungen, die mehr und mehr zu Ungunsten des TVM ausfielen.
Ohne die Herren Maier und Stehle für die Niederlage seiner Mannschaft verantwortlich machen zu wollen („Wahrscheinlich hätte Metzingen so oder so gewonnen“), beschwerte sich Weber darüber, dass die Unparteiischen die ein oder andere falsche Sperre der Metzingerinnen durchgehen ließen. Zudem haderte er mit einigen Schritte-Pfiffe gegen seine Mädels. „Da kommst du gut nach vorne, hast sicheren Ballbesitz und bekommst dann ständig Schritte abgepfiffen. Wir leben nun mal auch davon, dass wir Eins-gegen-eins gehen. Und wenn uns dieses taktische Mittel genommen wird, sind wir schon erheblich eingeschränkt“, hatte der Biebertaler durchaus Verständnis dafür, dass sich sein „Boss“ Jürgen Gerlach über die gefühlte Benachteiligung lautstark Luft machte, und dafür bereits in der 17. Spielminute eine Zwei-Minuten-Strafe erhielt.
„Nach den frühzeitigen Zweiminuten waren wir gezwungen, ruhig zu sein, konnten von außen keinen Einfluss mehr nehmen und mussten mehr oder weniger tatenlos mit ansehen, was die zwei da veranstalten“, war Weber verärgert – zumal die Mainzlarerinnen zunehmend verunsichert wurden.
Dementsprechend unterentwickelt war vorrangig in dieser, vermutlich entscheidenden Phase Mitte der ersten Halbzeit der Spielfluss. „Wir haben da überhastet abgeschlossen und zu oft den Kreis gesucht“, machte Weber die Gründe dafür aus, dass der Gastgeber langsam aber sicher das Heft in die Hand nahm und seiner Favoritenstellung gerecht wurde. Bis zur Pause konnte Mainzlar noch bis auf vier Treffer dran bleiben, musste aber sofort nach dem Wechsel die Verdoppelung dieses Abstands hinnehmen, wobei es dann bis zum Ende auch blieb.
Obwohl der TV Mainzlar gegen Metzingen in der Abwehr deutlich schwächelte, sah Weber bei seinen und Gerlachs Schützlingen „keinen Rückschritt“: „Unser Spiel nach vorne war nicht schlecht. Wir sind schnell vor gekommen und waren auch kombinationssicher“, glaubt er, dass man in den nächsten beiden wichtigen Spielen gegen Bensheim/Auerbach und Neustadt-Sebnitz recht gute Chancen habe.
Im Stenogramm
Mainzlar:
Dauth; Lisowska (5), Atanasoska (3), Kläring (1), Leib (1), Wolff (4), Dolny (1), Hess (6/2), Mozsi, Bepler, Jänicke (1).
Metzingen:
Kuhlmann; Verboven (3), Stefani (7), Vujica (1), Smits (9/1), Rösler (1), Cartarius (6), Lingner, Gruß (3), Schmid.
SR: Maier/Stehle (Mühlhausen/Steißlingen)
Zuschauer: 500
Zeitstrafen: 2:10 Minuten
Siebenmeter: 2/1:3/2
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