TV Mainzlar 45 Minuten lang dominierende Mannschaft – Vorentscheidung, als Gäste zehn Minuten lang ohne Tor bleiben
Auch wenn man beim TV Mainzlar an diesem Spieltag nicht unbedingt mit Punkten gerechnet hatte: Ärgerlich war es dennoch, dass die Staufenbergerinnen beim aufstiegsambitionierten SC Markranstädt mit 25:28 (16:12) das Nachsehen hatte. Denn bis eine Viertelstunde vor Schluss lagen die Gäste vorne und waren nah dran, für eine Überraschung zu sorgen, bevor eine zehnminütige Torflaute die Wende ermöglichte und der Favorit doch noch siegte. „45 Minuten lang haben wir das bislang beste Spiel in dieser Saison gemacht, in der Abwehr gut geschoben und gedeckt und vorne lange gewartet, bis die Chance da war. Leider haben wir in den letzten 15 Minuten unsere Möglichkeiten nicht mehr genutzt, Gegenstöße und Freie vom Kreis ausgelassen, was Markranstädt immer wieder in Ballbesitz und zu Toren gebracht hat“, trauerte Co-Trainer Eckhard Weber der verpassten Gelegenheit nach, zumindest einen Zähler zu entführen.
Markranstädt hatte den besseren Start und legte ein 4:2 (9.) vor, bevor Mainzlar nicht nur zum 4:4 ausglich, sondern den Spieß umdrehte und seinerseits mit 6:4 in Führung ging. Von da an nahmen die Gäste das Heft in die Hand und setzten sich weiter ab, bis nach 20 Minuten ein komfortabler Fünf-Tore-Vorsprung von der Anzeigetafel leuchtete, an dem die vor heimischer Kulisse favorisierten Sächsinnen zu kauen hatten.
Als Andrijana Atanasoska in der 26. Minute trotz Unterzahl nach einer Zeitstrafe gegen Dana Kläring innerhalb von 30 Sekunden zweimal hintereinander einnetzte, für die erste Führung mit sechs Treffern sorgte (beim 9:15) und damit dem Selbstbewusstsein der Gastgeberinnen einen weiteren Dämpfer versetzte, sah es gut aus für die Schützlinge von Jürgen Gerlach und Weber. Obwohl der SC bis zur Pause den Rückstand noch auf 12:16 verkürzte, waren die Mainzlarerinnen mit der ersten Hälfte mehr als zufrieden. Im zweiten Durchgang schlug den Mittelhessinnen von Beginn an ein anderer Wind entgegen. Markranstädt ging auf Kurs Aufholjagd. Innerhalb von sieben Minuten stand es plötzlich 16:17, war der Anschluss hergestellt. Doch Mainzlar verteidigte bis zur 44. Minute eine Doppelführung (18:20).
Es folgte die schwächste Phase des TVM. Zehn Minuten lang, vier davon in Unterzahl, wollte nicht ein einziger Torerfolg zustande kommen, weil man selbst beste Einwurfmöglichkeiten verstreichen ließ. Da der SCM jedoch sechs Tore hintereinander warf, kippte die Partie. Erstmals seit der zehnten Spielminute ging die Heimmannschaft beim 21:20 (46.) wieder in Führung und baute diese auf 24:20 (54.) aus.
Als die Staufenbergerinnen nicht mehr herankamen und der Rückstand von vier Toren zwei Minuten vor Schluss immer noch Bestand hatte, war die Entscheidung gefallen. Die Niederlage dürfte dem TVM zwar etwas schwer im Magen liegen, ihn aber nicht aus der Bahn werfen. „Das ist schon ärgerlich, wenn man so lange das Spiel diktiert und dann doch noch verliert. Wir sind nur zwei Punkte von einem Relegationsplatz entfernt und sollten schon noch Punkte machen. Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen. Aber wir haben wirklich gut gespielt. Das lässt uns hoffen, dass nichts mehr anbrennt“, hatte Weber sein Team „so gut wie eigentlich noch nie“ gesehen.
Im Stenogramm
Markranstädt:
Tiesler, Schulz; Kiskyte (11/5), Pierskalla, Machulla (3), Bones (3), Geheb (1), Woycieszack (2), Stöber (1), Karolius (3), Hermenau (2), Ludwig (2), Ramirez
Mainzlar:
Dauth; Lisowska (5/1), Atanasoska (4), Kläring (2), Leib, Wolff, Dolny (2), Hess (6/1), Mozsi (1), Bepler (4), Jänicke (1)
Schiedsrichter: Dauer/Toll (Berlin)
Zuschauer: 620
Zeitstrafen: 6:12 Minuten
Siebenmeter: 6/5:3/2
Hinterlassen Sie einen Kommentar