Pokalduell gegen den 1.FC Nürnberg
Dr.Gerlach: „Eine wichtige Standortbestimmung für uns“
Ein ungleiches Kräftemessen bekommen die Fans des Handball-Zweitligisten TV 05 Mainzlar am Mittwochabend in der Sporthalle der Clemens-Brentano-Europaschule Lollar zu sehen. Mit dem 1.FC Nürnberg kommt niemand geringeres als der amtierende Deutsche Meister und Tabellenführer nach Mittelhessen. Um 19 Uhr wird die Partie der dritten Runde im DHB-Pokal angepfiffen. Für das junge Team des TVM ist dieses Spiel eine gute Gelegenheit, die eigentliche Leistungsstärke im Kader auszuloten, denn die vergangenen Ligaspiele gegen Waiblingen und Ober-Eschbach haben die Mannschaft nicht sonderlich herausgefordert. Der TVM siegte, ohne sich richtig ins Zeug legen zu müssen.
Das wird sich definitiv ändern- Erst einmal musste sich Nürnberg geschlagen geben – gegen Bayer Leverkusen. Zuletzt gab es zwei Auswärtssiege beim Thüringischen HC und dem Buxtehuder SV. In der Champions Leaugue wussten die Spielerinnen von Trainer Herbert Müller dem Titelfavorit Zvezda Zvenigorod Paroli zu bieten und luchsten dem russischen Spitzenteam immerhin ein 27:27-Remis ab. Aus Sicht des TV Mainzlar, der auf alle Spielerinnen zurückgreifen kann, dürfte die kommende Aufgabe demnach schier unlösbar sein. Jürgen Gerlach, der sich wie kein anderer im Spitzenhandball der Frauen auskennt, gibt für das Pokalspiel ganz spezielle Ziele aus, die der Weiter-entwicklung der Mannschaft dienlich sein sollen: „Für uns ist dieses Spiel eine ganz wichtige Standortbestimmung. Wir wissen noch nicht so recht wo wir stehen. Nach dem Spiel werden wir es wissen. Wir müssen das Tempo mitgehen, solange es geht und taktisch clever spielen. Vor allem in der Deckung müssen wir hellwach sein.“ Das wird nicht so einfach, denn immerhin verfügen die „Cluberer“ über ein routiniertes und körperlich robustes Team. Die 33-jährige Marja Sommerlund ist am Kreis eine echte Bereicherung für den FCN. Seit dieser Saison spielt die Dänin, die zuvor bereits für das spanische Spitzenteam Ferrobus Mislata gespielt hat und mit den Iberern bis ins Champions-League Finale einzog, für die Franken und hat prächtig eingeschlagen. Wie schnell man im Damen-Handball zu Ruhm und Ehre kommen kann, beweist die Vita der durchschlagskräftigen Rückraumspielerin Christina Rohde. Vor zwei Jahren spielte sie noch in der zweiten Liga. In der Zwischenzeit hat sie zwei Deutsche Meisterschaften und ebenso viele DHB-Pokalsiege eingeheimst. Eine beispiellose Karriere, die für Mainzlars junge Spielerinnen durchaus ein Ansporn sein sollte.
Mit allerlei technischem Feingefühl, einem guten Auge und zudem einem starken Wurfverhalten ist die Nürnberger Spielmacherin Anja Rösler ausgestattet. Die Sport-studentin und siebenfache Nationalspielerin gehört zu den besten Rückraumspielerinnen in Deutschland. Flankiert wird Rösler von der slowakischen Auswahlspielerin Miriam Simakova, die mit ihrer Körpergröße von 1,82 Meter auch im Mittelblock eine gute Figur abgibt. Mit Kerstin Wohlbold steht eine starke Nachwuchskraft im Kader. Apropos Mittelblock: genau diese Stärke der Gäste, will sich Dr.Gerlach zum Nutzen machen. „Um den starken Block aushebeln zu können und unsere körperliche Unterlegenheit zu kompensieren, müssen wir schnell über die Außen spielen.“ Vielleicht sind es genau diese Attribute, die den Staufenbergerinnen zu einer Überraschung verhelfen.
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