Nach Niederlage in Metzingen Play-offs endgültig erledigt
Torfrau Dauth nicht mitgereist – Fortsetzung der Gespräche

Mit einer erneuten Auswärtsniederlage beim TuS Metzingen haben die Zweitliga-Handballerinnen des TV Mainzlar die vermutlich letzte Chance, sich noch einmal in das Rennen um die vier begehrten Plätze einzugreifen, die zu den Aufstiegsspielen berechtigen, vertan. Mit einer gerade einmal elf Frau starken Truppe, in der neben den bereits verabschiedeten sowie den suspendierten Spielerinnen auch Torhüterin Nicole Dauth fehlte, kassierten die Staufenbergerinnen eine deutliche 30:38 (15:19)-Schlappe. Mit 17:15 Zählern und nunmehr drei Punkten Rückstand auf den samstäglichen Gegner liegt der TVM jetzt auf dem sechsten Platz und muss sich angesichts eines noch recht happigen Restprogramms (unter anderem in Markranstädt, gegen Weibern, in Nellingen, gegen Allensbach und bei Bensheim/Auerbach) mit dem Gedanken anfreunden, mit der Entscheidung im vorderen Teil der Tabelle nichts mehr zu tun zu haben.
Neben dem nach dem personellen Aderlass übrig gebliebenen Rest des Stammpersonals traten Linksaußen- und Mittespielerin Elena Schödl, Rechtsaußen Anna-Lena Leib und Torfrau Meike Tornow, die bislang zumeist in der Mainzlarer Bezirksoberliga-Mannschaft eingesetzt wurden, die Reise nach Schwaben mit an. Trotz dieser absoluten Notbesetzung spielten die Gäste aus Mittelhessen aber anfangs recht gut mit mit den favorisierten Metzingerinnen.
Zwar konnten die Schützlinge von Chefcoach Jürgen Gerlach und Co. Eckhard Weber nicht ein einziges Mal in Führung gehen, sie blieben aber bis kurz vor der Halbzeitpause in Reichweite. Erst beim 18:15 (30.) brachte der TuS erstmals drei Tore zwischen sich und den Gegner.
Auch in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs blieben die Gäste am Drücker. Selbst das 20:15 konnte den Mainzlarerinnen, die sich wieder bis auf 23:21 herankämpften, zunächst nicht viel anhaben. Innerhalb von nur sieben Minuten platzten dann aber alle Träume, der Heimmannschaft möglichweise doch noch ein Schnippchen zu schlagen. Gebeutelt von drei Zeitstrafen musste Mainzlar sechs Gegentore in Serie hinnehmen und geriet sogar zwischenzeitlich noch mit zwölf Treffern in Rückstand (38:26, 57. Minute).
Trainer Gerlach war dennoch „zufrieden“, weil seine Mannschaft zunächst gut mitgehalten hatte, dann „aber ab der 40. Minute eingebrochen“ sei und konditionell nichts mehr entgegenzusetzen gehabt habe. Die vielen Gegentore erklärte er damit, dass seine Mädels „körperlich zu schwach“ seien, „was vor allem im Deckungszentrum zu Problemen führt.“ Sein Sonderlob verdienten sich die neunfache Schützin Daniela Wolff und die junge Torfrau Meike Tornow, die „in der zweiten Halbzeit gut gehalten hat.“
Die Geschichte um ihre Kollegin Nicole Dauth, die den Auswärtstrip gar nicht erst antrat, wird indes immer mysteriöser. Fest steht, dass die zuvor etatmäßige Nummer eins zwischen den Pfosten bei der sportlichen Leitung gehörig in Ungnade gefallen zu sein scheint. Die SMH-GmbH scheint darauf jedoch (noch) nicht reagiert zu haben: „Sie ist nicht suspendiert worden“, so Geschäftsführer Horst Münch, der zudem erklärte, dass auch im Falle der drei freigestellten Spielerinnen noch nichts entschieden sei, obwohl am gestrigen Mittag die Situation mit dem Arbeitskreis und der Vereinsführung besprochen wurde. „Es werden weiter Gespräche geführt“, sollen die Diskussionen heute und morgen in die nächsten Runden gehen.

Im Stenogramm

Metzingen:
Noppel, Kuhlmann; Kaminski (3), Skenderovic (1), Wilhelm, Stefani (8), Haas (3), Artschwager (2), Mann-Kundt, Rösler (4), Cartarius (6), Kaiser (1), Lingner, Schmid (10/4).

Mainzlar:
Völpel, Tornow; Schödl, Atanasoska (1), Wenzl (2/2), Wolff (9), Leib, Reeh (1), Bepler (6), Jänicke (4), Jensen (7).

Schiedsrichter: Fischer/Hetzel (Ludwigshafen)
Zuschauer: 500
Zeitstrafen: 10:10 Minuten
Siebenmeter: 4/4:4/2