Am 7. Spieltag der 2. Bundesliga Gruppe Süd gelang dem TV Mainzlar nun auch der erste Heimsieg der Saison 2006/2007. Vor 340 Zuschauern gewann die Mannschaft von Trainer Dr. Jürgen Gerlach dank einer überragenden zweiten Halbzeit gegen den SC Markranstädt mit 37:32 (14:17). Mainzlar verbesserte sich durch diesen Erfolg auf den 7. Tabellenplatz. Die Piranhas aus Markranstädt sind nun Tabellenvierter mit einem kleinen Rückstand auf die Tabellenspitze. Beste Werferinnen des Spiels waren Anika Ludwig (9) für Markranstädt und Daniela Wolff (8) für Mainzlar.
Die Zuschauer in der Sporthalle der Clemens-Brentano-Europaschule sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten ihrer Teams. Die Gäste aus Markranstädt dominierten weitestgehend in der ersten Halbzeit. Verantwortlich dafür war vor allem Anika Ludwig, die die Schwächen in der Mainzlarer Abwehr optimal ausnutzte. Ludwig markierte gleich die ersten drei Treffer für ihr Team. Mainzlar kam zunächst überhaupt nicht mit den starken Rückraumspielerinnen der Piranhas zurecht. Glücklicherweise für die Hessinnen zeigte sich die Angriffsreihe treffsicher, so dass Markranstädt nicht zu weit davon ziehen konnte. Erst als Trainer Dr. Jürgen Gerlach Sophia Bepler einwechselte und diese auf die vorgezogene Position beorderte, stabilisierte sich die Abwehr und Mainzlar erzielte den Ausgleich zum 8:8.
Sophia Bepler blieb der Dreh- und Angelpunkt im Mainzlarer Spiel und das sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Als die 19-jährige umknickte und einige Zeit verletzungsbedingt behandelt werden mußte, drohte das Spiel wieder zu kippen. Markranstädt ging wieder in Führung und konnte den Vorsprung kurz vor der Pause auf vier Tore ausbauen. Aber Sophia Bepler erzielte noch den Anschluß zum Halbzeitstand von 14:17.
Der TV Mainzlar kam wie verändert aus der Kabine. Andrijana Atanaskoska, Anja Groschopp und Daniela Wolff erzielten drei Treffer innerhalb von drei Minuten und es stand 17:17. Markranstädt konnte die Führung nur noch kurz behaupten, denn in der 35. Spielminute ging Mainzlar durch einen Gegenstoßtreffer von Anja Groschopp zum ersten Mal in Führung. Mainzlar zeigte sich nun konzentriert in Abwehr und Angriff, während Markranstädt unerklärlich viele Fehler machte. Hinzu erwischten die beiden Torfrauen von Piranhas-Trainer Rüdiger Bones keinen guten Tag. Auf der Gegenseite brachte Gerlach in der 35. Minute Nicole Dauth für Iveta Kutna und hatte damit den richtigen Riecher. Nicole Dauth avancierte, zusammen mit Sophia Bepler, zur Matchwinnerin.
Drei Mainzlarer Treffer in Folge brachten eine 22:19 Führung in der 38. Minute. Doch genauso schnell konterte Markranstädt. Auch die Piranhas erzielten drei Treffer am Stück und der Mainzlarer Vorsprung war wieder dahin. Jetzt stand das Spiel auf der Kippe, doch Mainzlar blieb souverän. Zunächst traf Anja Groschopp, die ebenfalls ein tolles Spiel zeigte, zur erneuten Führung. Auf der anderen Seite verwarf die erfahrene Uta Bones einen Siebenmeter und gab Mainzlar damit die Chance, den Vorsprung wieder auszubauen. Das taten die Staufenbergerinnen dann auch und zwar in überzeugender Art und Weise. Je zweimal Zsofia Mozsi und Daniela Wolff erhöhten innerhalb von vier Minuten auf 27:22.
SCM-Trainer Rüdiger Bones mußte nun reagieren und ließ seine Abwehr etwas offener decken. Die junge Mainzlarer Mannschaft ließ sich davon aber nicht mehr beeindrucken und hielt den klaren Vorsprung. In der 54. Minute erzielte Daniela Wolff mit ihrem achten Treffer das 31:24 und damit die erste Führung mit sieben Toren für ihr Team. Dies war die Vorentscheidung, auch wenn in den letzten Minuten noch einiges passierte. Zunächst gab es zwei Zeitstrafen wegen Foulspiel gegen Mainzlar. Zwar kassierte der TVM in dieser doppelten Unterzahl zwei Treffer, konnte aber selbst drei erzielen. Als Trainer Gerlach dann wegen Meckerns von den gut leitenden Schiedsrichtern ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte, befanden sich kurzzeitig sogar nur noch drei Feldspielerinnen auf dem Platz.
Bones ließ nun ganz offen decken, um die letze Chance, das Ergebnis noch zu kippen, wahrzunehmen. Mainzlar wurde jetzt dann doch nervös und machte einige leichtsinnige Fehler. Durch Treffer von Jenny Karolius und zweimal Annika Hermenau verkürzten die Gäste aus Sachsen bis zum Beginn der 59. Minute noch auf 35:32. Die Chance, auf zwei Tore heranzukommen, vereitelte dann Nicole Dauth mit einer Glanzparade. Spätestens jetzt war die Entscheidung gefallen. Mainzlar erhöhte in der letzten Minute noch auf 37:32. Den letzten Treffer der Begegnung markierte die aus einer geschlossenen Mannschaftsleitung noch herausragende Sophia Bepler. Ein wichtiger Sieg für den TV Mainzlar, der aufgrund der Leistung in der 2. Halbzeit auch der Höhe nach vollkommen verdient ist.
TV Mainzlar
Iveta Kutna (1.-35.), Nicole Dauth (35.-60.), Anne-Kathrin Rotter (n.e.); Andrijana Atanasoska (4), Anja Groschopp (6), Dana Kläring (2), Daniela Wolff (8), Zdenka Starsichova (1), Lena Klein (n.e.), Zsofia Mozsi (6/2), Sophia Bepler (5), Svenja Jänicke (1), Olivia Reeh (4/2)
SC Markranstädt
Kathleen Tiesler (1.-8., 37.-38., 47.-60.), Julia Schulz (8.-37., 38.-47.); Jurate Kiskyte (1), Nadine Pierskalla (1), Anja Machulla (5/2), Uta Bones (6/1), Antje Stöber (3), Jenny Karolius (4), Annika Hermenau (3), Anika Ludwig (9), Franziska Ramirez (n.e.)
Zuschauer: 340
Siebenmeter: 6/4 : 4/3
Zeitstrafen: 12 Min : 6 Min
Schiedsrichter: Jochen Fischer und Matthias Hetzel aus Ludwigshafen
Spielfilm:
1.Hz: 0:2 (1.), 5:7 (10.), 8:8 (13.), 10:12 (22.), 13:14 (27.), 14:17 (30.)
2.Hz: 17:17 (33.), 19:18 (35.), 22:19 (38.), 22:22 (42.), 27:22 (48.), 31:24 (54.), 35:28 (57.), 35:32 (59.), 37:32 (60.)
Beste Spielerinnen:
Sophia Bepler, Nicole Dauth (TV Mainzlar); Anika Ludwig (SC Markranstädt)
Stimmen zum Spiel:
Dr. Jürgen Gerlach (TV Mainzlar):
Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben. Wir haben sehr gut trainiert und hatten nur eine Chance, nämlich wenn wir schnell in die Tiefe kommen. Das hat Sophia Bepler phantastisch gelöst. In der 2. Halbzeit haben wir die Angst vor den 1:1 Situationen verloren. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.
Rüdiger Bones (SC Markranstädt):
Die Enttäuschung ist groß. Wir hatten hier die Möglichkeit zu gewinnen.
Sophia Bepler (TV Mainzlar):
Danke an die Fans für die tolle Unterstützung. Wir freuen uns alle über diesen Sieg und hoffen, dass noch viele folgen werden.
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