Nach der 26:30 (12:17) Niederlage gegen den BSV Sachsen Zwickau rutscht der TV Mainzlar in der 2. Bundesliga Gruppe Süd zum Ende der Hinrunde auf den letzten Tabellenplatz ab. Der BSV Sachsen Zwickau dagegen hat jetzt 14 Punkte und damit sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Die Mannschaft von Trainer Csaba Arva damit deutlich sorgloser in die Rückrunde gehen als der gestrige Kontrahent. Mainzlars Trainer Dr. Jürgen Gerlach ist aber weiterhin überzeugt, dass seine Mannschaft nicht absteigen wird.
Beste Werferinnen waren Andrijana Atanasoska (9/3) für Mainzlar und Ingrida Bartaseviciene (13/4) für Zwickau.
Die Gäste aus Zwickau erwischten den besseren Start und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Mainzlar glich durch zwei Treffer von Andrijana Atanasoska zwar wieder aus, doch ab diesem Zeitpunkt dominierte Zwickau das Spiel. Die Abwehr mit den groß gewachsenen Spielerinnen Evelina Kalasauskaite, Kathleen Wiese, Corina Cupcea und Isabel Stegert stand sicher und zeigte wieder einmal, dass Mainzlar über keine sichere Distanzschützin verfügt. Die deutlich kleineren und körperlich unterlegenen Mainzlarer Spielerinnen mühten sich, machten aber zu viele leichte Fehler und luden den Gegner förmlich zu Gegenstößen und einfachen Toren ein.
Vor allem gegen Zwickaus überragende Linkshänderin Ingrida Bataseviciene, die insgesamt neun Feldtore erzielte, fand die Mannschaft von Trainer Dr. Jürgen Gerlach kein Mittel. Überhaupt funktionierte die Mainzlarer Abwehr nicht. Zu viele individuelle Fehler ermöglichten den Gästen teilweise einen Vorsprung mit acht Treffern. Mit einem durchaus komfortablen 16:9 Vorsprung gingen die Mannschaften in die Pause.
Fünf Minuten nach dem Wechsel startete der TV Mainzlar eine furiose Aufholjagd. Gerlach stellte die Deckung auf eine offensive 4:2 Variante um und brachte Zwickau damit aus dem Konzept. Aus einem 13:20 in der 35. Minute machten die Staufenbergerinnen innerhalb von sechs Minuten ein 19:21. Ingrida Bartaseviciene erzielte nun drei Treffer in Folge und schien damit die Mainzlarer Aufholjagd beendet zu haben. Nun kam aber die beste Phase im Spiel der Gastgeberinnen.
Die drei besten TVM-Spielerinnen des Abends Nina Hess, Andrijana Atanasoska (drei Treffer hintereinander) sowie Dana Kläring trieben ihre Mannschaft zum 24:24 Ausgleich in der 49. Minute. Und das zum teil in doppelter Unterzahl, denn nach einem Foulspiel mußte Anna Lisowska auf die Strafbank und Trainer Gerlach kassierte deswegen ebenfalls eine Zeitstrafe. Beim Stand von 25:25 hatte Mainzlar dreimal die Chance, die erste Führung in diesem Spiel zu erzielen. Auch Zwickau traf nicht mehr. In der 54. Minute kassierte die an diesem Abend schwache Polin Lisowska ihre dritte Zeitstrafe und wurde disqualifiziert. Nach vier torlosen Minuten war es Evelina Kalasauskaite, die Zwickau wieder in Front brachte. Einen Abspielfehler Mainzlars nutzte die gleiche Spielerin zum 27:25 für ihre Mannschaft und entschied damit das Spiel.
TV Mainzlar
Iveta Kutna (21.-42.), Nicole Dauth (1.-21., 42.-60.); Anna Lisowska (2), Andrijana Atanasoska (9/3), Dana Kläring (5), Anna-Lena Leib (n.e.), Daniela Wolff, Zdenka Starsichova (n.e.), Nina Hess (6/2), Lena Klein (n.e.), Zsofia Mozsi (2), Sophia Bepler (2), Svenja Jänicke
BSV Sachsen Zwickau
Sandra Graupner (1.-60.), Manuela Splinter (bei sieben Siebenmetern); Corina Cupcea (3/1), Christin Bachmann (n.e.), Carolin Unger, Anke Schulz (2), Claudia Stein, Evelina Kalasauskaite (3), Kathleen Wiese (4), Isabel Stegert (2), Bianca Ganroth (2), Ingrida Bartaseviciene (13/4), Nadine Stein (1)
Zuschauer: 350
Siebenmeter: 9/6 : 5/5
Zeitstrafen: 16 Min : 12 Min
Disqualifikation: Anna Lisowska (TV Mainzlar) nach dritter Zeitstrafe
beste Spielerinnen: Nina Hess, Dana Kläring, Andrijana Atanasoska (Mainzlar); Ingrida Bartaseviciene, Kathleen Wiese, Sandra Graupner (Zwickau)
Stimmen zum Spiel:
Dr. Jürgen Gerlach (TV Mainzlar):
Wir haben in der 1. Halbzeit viel zu hektisch gespielt, hatten keine Geduld. In der 2. Halbzeit haben wir insgesamt besser, teilweise sogar sehr gut gedeckt. In der entscheidenden Phase fehlt uns der Tick, ein Tor zu machen. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Ich bin immer noch sicher, dass wir nicht absteigen.
Csaba Arva (Sachsen Zwickau):
Mit der 1. Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir hatten heute eine sehr gute Torwartleistung. In der 2. Halbzeit haben wir gegen die offene 4:2 Deckung schlecht gespielt. In der Endphase hatten wir etwas Glück gehabt, aber wir haben zwei Punkte!
Nina Hess (TV Mainzlar):
Wir waren sehr gut vorbereitet und sind sehr schlecht gestartet. Wir haben viele Fehler gemacht und Konter gefangen. Es spricht aber eindeutig für die Mannschaft und den Teamgeist, dass wir uns wieder vorgekämpft haben. Die Abwehr stand dann besser, in der entscheidenden Phase haben wir ein bißchen zu viele Fehler gemacht. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Auf die Leistung und den Kampf heute können wir aufbauen.
Anke Schulz (Sachsen Zwickau):
Es war ein unheimlich wichtiges Spiel für uns. Nach der Weihnachtspause weiß man nie, wo man steht. Beide Mannschaften kämpfen gegen den Abstieg und wollten die Punkte mitnehmen. Wir haben uns durch die andere Deckung verunsichern lassen, haben aber nicht aufgegeben und weiter gekämpft und wir sind froh über die zwei Punkte.
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