Gute Mainzlarer Leistung beim Derbyerfolg über Kirchhof – Abwehr der Staufenbergerinnen steht – Aufschwung hält an
„Wie der sich aufregt. Der hat doch gar keinen Grund dafür“, schüttelte einer der 400 Zuschauer beim Blick auf Mainzlars Trainer Jürgen Gerlach den Kopf, als dieser an der Seitenlinie Dampf abließ, nachdem Kreisläuferin Dominika Dolny in der 40. Minute eine Zeitstrafe kassiert hatte. 19:12 führte zu diesem Zeitpunkt der TV Mainzlar im Hessenderby gegen die SG Kirchhof, so dass der „Doc“ schon etwas gelassener hätte sein können. Schließlich stand am Ende auch ein 27:22 (15:9)-Erfolg der Staufenbergerinnen.
Ernsthaft in Gefahr brachte der biedere Gast sein junges Team auch nicht mehr, als er auf 19:15 (42.) und später auf 23:20 (55.) verkürzte. Doch näher kamen die Nordhessinnen, die nur bis zum 4:4 (10.) hatten mithalten können, nicht mehr, obwohl der TVM im Positionsangriff trotz seiner ständigen Führung, die sogar 18:10 betragen hatte, oft zu schnell den Abschluss suchte. „Ich hätte das Spiel vielleicht mal beruhigen müssen“, bekannte Nina Hess. Doch spätestens, als die gut aufgelegte Spielmacherin zum 26:20 nach 57 Minuten traf, war die wichtige Partie im Kampf gegen den Abstieg zugunsten der Mittelhessinnen entschieden. Auch Gerlach konnte sich beruhigt zurücklehnen.
„Ich bin zufrieden mit dem Spiel, auch wenn wir viele Chancen ausgelassen haben“, sagte der „Doc“, der sich besonders über die starke Leistung von Torfrau Nicole Dauth freuen konnte. Noch mehr ragten beim TVM, der viele Tore per Tempogegenstoß erzielte. aber Spielmacherin Nina Hess. Sie setzte ihre Kolleginnen immer wieder geschickt in Szene. Und auch die Halblinke Anna Lisowska war mit ihren neun Treffern kaum zu stoppen. „Mainzlar hatte mit Nina Hess und Anna Lisowska im Gegensatz zu uns Führungsspielerinnen“, sagte Kirchhofs neuer Trainer Udo Horn, der wegen einer Fußverletzung auf seine verletzte Spielmacherin Mandy Kerkossa verzichten musste und sich einzig über die Leistung von Torfrau Piroska Bartek freuen konnte. Dagegen war sein Gegenüber Gerlach auch mit seiner Deckung zufrieden. „Die Abwehr funktioniert immer besser“, freute sich Lisowska zu Recht.
Den Aufschwung mit zuletzt 8:2 Punkten und dem Sprung auf Rang acht mit vier Zählern Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang, den Kirchhof als Tabellenelfter einnimmt, führt Gerlach darauf zurück, dass seine junge Mannschaft „zusammengewachsen und intakt“ ist. „Dass die Spielerinnern gelernt haben, dass es ohne System und Disziplin nicht geht und wir zwischen den Jahren phantastisch trainiert haben“, nennt der Orthopäde ebenso wie ein vermehrtes Krafttraining als weitere Erfolgskriterien und ist sehr zuversichtlich, den Ligaverbleib zu erreichen. Von diesem sind auch seine jungen Spielerinnen, die gegen Kirchhof eine ansehnliche Partie boten, überzeugt. „Ich bin hinsichtlich des Klassenerhalts sehr optimistisch, weil die Mannschaft funktioniert“, sagte Hess, wobei die 23-Jährige den Sieg gegen Kirchhof zu Recht „als Riesenschritt“ auf dem Weg dorthin ansah.
Im Stenogramm
Mainzlar:
Dauth; Lisowska (9/1), Atanasoska (1), Kläring (1), Leib, Wolff (1), Dolny (4), Hess (6/2), Klein (n.e.), Mozsi (1), Bepler (4), Jänicke
Kirchhof:
Bartek, Wedemeyer; Berger (7), Achler (n.e.), Miszczyj (6), Kirmse (7/2), Wedel (n.e.), Kaspar (1), Kranz, Neutze (1), Heidenreich, Startschenko
Schiedsrichter: Kaiser/Schmitz (Linkenheim/Eggenstein)
Zuschauer: 400
Zeitstrafen: 4:6 Minuten
Siebenmeter: 4/3:5/2
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