TV Mainzlar trotz dritter Niederlage in Serie weiter auf einem Play-off-Platz – Rote Karte für Domenika Dolny
Das Jahr 2008 hat für die Zweitliga-Handballerinnen des TV Mainzlar mit einer Niederlage begonnen. Im Duell der bis dato ärgsten Verfolger von Frisch auf Göppingen unterlagen die Staufenbergerinnen dem SV Allensbach in deren Riesenberghalle mit 26:30 (9:15) und rutschten, da der SC Markranstädt knapp den TuS Metzingen bezwang, nun punktgleich (14:8) mit den Piranhas aus Sachsen auf Rang vier ab. Da Hessen-Rivale HSG Bensheim-Auerbach das Topspiel gegen den weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Schwaben verlor, bleibt der TVM jedoch vorerst auf einem Play-off-Platz. Den Grundstein zum Sieg legten die gastgebenden „Hühner“ bereits in der ersten Halbzeit. Die Mainzlarerinnen hatten offensichtlich mehr Probleme, nach der langen Liga-Pause wieder in den Rhythmus zu finden und überließen den Allensbacherinnen vorerst das Kommando. Dank einer guten Abwehrleistung setzten sich die Damen vom Bodensee Tor um Tor ab und distanzierten die Gäste zwischenzeitlich mit sieben Toren. „Allenbach war in der ersten Halbzeit weitaus aggressiver und konnte schneller nach vorne spielen. Außerdem haben wir zu viele Eigenfehler produziert“, musste Mainzlars Co-Trainer Eckhard Weber miterleben, dass seine Mannschaft ganz und gar nicht „das zeigte, was wir uns vorgestellt haben“.
Und so hinkte der TVM beim 15:9-Halbzeitstand zunächst einem beträchtlichen Rückstand hinterher. Diesem Hinterherhinken der ersten Hälfte folgten im zweiten Durchgang rundere Bewegungsabläufe. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns besser konzentriert, in der Abwehr sicherer gestanden und schneller gespielt“, so Weber.
Immer näher tasteten sich die Staufenbergerinnen an den SVA heran. Und das, obwohl die für den Mittelblock so wichtige Domenika Dolny fast die gesamten zweiten 30 Minuten nicht mehr mitwirken konnte, nachdem sie in der 37. Minute die Rote Karte („Sie soll der Gegenspielerin in den Arm gegriffen haben“) gezeigt bekommen hatte. Ihre Mitspielerinnen konnten den Ausfall jedoch einigermaßen kompensieren und stellten schließlich sogar den 25:24-Anschluss her. „Kurz vor Schluss hatten wir eigentlich sogar Oberwasser, haben dann aber zwei Gegenstöße kassiert“, reichte es für die Schützlinge von Weber und Chefcoach Jürgen Gerlach trotz der erheblichen Leistungssteigerung nicht mehr zu dem erhofften Punktgewinn. Allensbach siegte am Ende mit vier Toren Unterschied.
„Das war eigentlich genau umgedreht wie in Weibern, wo wir in der ersten Halbzeit gut gespielt haben und dann eingebrochen sind. Diesmal hat es in der zweiten Hälfte besser funktioniert. Das, was wir da gespielt haben, war okay, auch im Positionsangriff. Wir haben eigentlich das geleistet, was derzeit für uns möglich ist“, war der Co-Trainer zumindest mit dem zweiten Durchgang nicht unzufrieden.
Dass der TVM im Hinblick auf das Erreichen der Aufstiegsrunde zwei wichtige Zähler gegen einen Mitkonkurrenten liegen gelassen hatte, nahm er gelassen: „Die Erwartungshaltung war vor Weihnachten vielleicht auch ein bisschen zu hoch. In der letzten Saison lagen wir zu diesem Zeitpunkt auf einem Abstiegsplatz. Und das mit fast der gleichen Mannschaft.“
Nach drei Niederlagen in Serie scheint in Mainzlar die Euphorie etwas verflogen, gibt man sich – zumindest nach außen hin – zufrieden, überhaupt vorne mit dabei zu sein. Und das ist man trotz neuerlicher Pleite nach wie vor.
Im Stenogramm
Allensbach:
May, Gruber; Jänisch (2), Landenberger (4/1), Gekeler (4), Egenhofer, Watzke (5), Harter (10), Martello, Witt (2), Kuppel, Denk (3), Lauterbach
Mainzlar:
Dauth, Völpel; Lisowska (7/4), Atanasoska (2), Hess (3), Wenzl, Jensen (3), Wolff (1), Dolny (1), Duketis (2/1), Ruzickova, Bepler (2), Jänicke, Reeh (5)
Schiedsrichter: Schweizer/Vornehm (Augsburg)
Zuschauer: 600
Zeitstrafen: 4:4 Minuten
Disqualifikation: Dolny
Siebenmeter: 4/3:4/1
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