TV Mainzlar empfängt am Samstag (19.30 Uhr) den TuS Weibern
Wahrscheinlich ohne Koljanin und Wolff

Der achte Dezember des vergangenen Jahres markiert den Anfang des Absturz der Zweitligahandballerinnen des TV 05 Mainzlar. „Damals haben wir in Weibern trotz einer deutlichen Führung noch verloren. In Weibern hat alles begonnen“, sagt Mainzlars Dr. Jürgen Gerlach, der mit seinem Team an diesem Samstagabend ab 19.30 Uhr in der Lollarer Sporthalle der Clemens-Brentano-Europaschule im Rückspiel auf den TuS Weibern trifft. Die Erinnerungen an das Hinspiel sind noch immer präsent, denn zwischenzeitlich führte der TVM mit 13:8 in der Eifel – am Ende setzte es eine 25:28-Niederlage. Danach ging es steil bergab mit dem Staufenberger Bundesligaklub.

Doch auch für die Gäste aus dem Landkreis Ahrweiler sollte es nach diesem Erfolg nicht gut laufen. Das gut besetzte Team hat den Klassenerhalt noch immer nicht einhundertprozentig sicher und muss daher beim personell arg gebeutelten Klub aus Mittelhessen dringend punkten.

Der TVM wollte am Samstag eigentlich die beiden Rekonvaleszenten Daniela Wolff und Anita Koljanin aufbieten. „Doch das ist noch nicht so sicher. Beide brauchen vielleicht noch ein bisschen“, sagt der Orthopäde auf der Mainzlarer Trainerbank. Ein Einsatz der beiden Shooterinnen birgt in der Tat ein sehr großes Risiko. Gerade Koljanins Ruptur der Achillessehne benötigt eigentlich länger für einen gänzlichen Heilungsprozess.

Gerlach: „Man muss sehen, was bis Samstag passiert. Unsere Situation ist ja so, dass wir nicht mehr absteigen können und auch die Relegation nicht mehr erreichen werden.“ Mit beiden Annahmen könnte Gerlach recht haben, denn obwohl Mainzlar nur zwei Zähler hinter einem der begehrten Play-Off-Plätze liegt, lassen die zuletzt gezeigten Leistungen nicht auf eine Teilnahme hoffen. „Wir würden die Qualifikation gerne schaffen und werden alles versuchen“, hatte Mainzlars Spielmacherin Olivia Reeh nach dem 34:27-Erfolg gegen Marpingen voller Hoffnung und Zuversicht gesagt. Doch die zuletzt bezogene Lehrstunde beim SC Markranstädt (26:36) zeigt allerdings, dass dieses Ziel kaum zu realisieren sein wird. „Der Mannschaft fehlt es an körperlicher Robustheit und Durchschlagskraft. Auch eine gewisse Sicherheit ist nicht vorhanden“, kennt Gerlach die markantesten der vielen Schwachpunkte in der neu formierten Truppe. Doch er steht hinter seinen „Jungchens“: „Die Spielerinnen brauchen Zeit und wir alle Geduld.“ Am Samstag brauchen sie auch eine Menge Glück und ihre bestmöglichste Tagesform, um den TuS bezwingen zu können. Vor dem spielfreien Osterwochenende brachte Weibern dem Spitzenreiter Frisch Auf Göppingen nach einer starken Energieleistung die erste Saisonniederlage bei. Nach einer souveränen 20:12-Halbzeitführung hieß es am Ende 31:28 für das Team der Leistungsträgerinnen Jessica Oster und der torgefährlichen Simone Salz. „Weibern hat eine sehr starke Mannschaft. In dieser Saison blieben sie bislang unter ihren Möglichkeiten. Wir müssen vor allem in der Deckung alles in die Waagschale werfen und gut stehen“, sagt Gerlach, der vor allem ein Ausschalten der schnellen und abschlussstarken Sylvia Strass als Grundlage für einen Erfolg sieht. Die österreichische Nationalspielerin auf der Spielmacherposition war im Spiel gegen Göppingen der Dreh- und Angelpunkt und mit sieben Treffern ein Haupttorschütze bei dem unerwarteten Triumph über die enttäuschenden Schwaben. Im Tor steht mit Elisabeth „Lisi“ Herbst eine erfahrene und starke Kraft. Die Linkshänderin Melanie Mannebach auf Rechtsaußen verfügt wie viele Spielerinnen im TuS-Kader über Erstligaerfahrung. Es muss also alles passen für den TVM, damit die zwei Punkte in Staufenberg bleiben. Dann könnten vielleicht auch Olivia Reeh und Co. ihr doch noch Wunschziel erreichen und in den Play-Offs mitmischen.