Vanessa Deuster war nicht spielberechtigt beim TV Mainzlar – Dennoch zufriedene Bilanz bei Staufenbergerinnen

Gewonnen und doch nicht gewonnen haben die Mainzlarer Zweitliga-Handballerinnen ihr letztes Saisonspiel bei Sachsen Zwickau. Zwar setzte sich die Mannschaft der Stunde auf dem Feld mit 28:26 (14:12) beim unmittelbar vor ihr platzierten BSV durch, die Punkte bekam in Nachhinein aber der Gastgeber zugesprochen. Der TVM hatte mit Vanessa Deuster eine Jugendspielerin zum dritten Mal eingesetzt, die nur für zwei Bundesligapartien spielberechtigt war. „Ich bin davon ausgegangen, dass ,Vanny´ die gleiche Spielberechtigung hat wie ,Leni´ Leib, die auf einen Jugendpass spielt. Sowohl Jürgen als auch mir war nicht bekannt, dass sie nur eine Genehmigung für zwei Spiele hatte“, nahm Co-Trainer Eckhard Weber den vom SMH-GmbH-Geschäftsführer Horst Münch als „Versehen“ eingestuften Fauxpas jedoch locker: „Für uns ist entscheidend, dass wir sportlich gewonnen haben. Die nachträgliche Niederlage am grünen Tisch ist uns egal, weil sie am Tabellenstand sowieso nicht mehr ändert“, hätte ihm der unglückliche doppelte Punktverlust lediglich dann weh getan, wenn man die beiden Zähler noch unbedingt benötigt hätte.
Obwohl dies nicht der Fall war, wollten die Staufenbergerinnen die immerhin viertweiteste Auswärtsreise nach Sachsen nicht umsonst gemacht haben. Auch um die Serie von zuletzt vier Siegen in Folge fortzusetzen und eine überzeugende Rückrunde mit einem Erfolg zum Saisonabschluss zu krönen, hing sich die Gerlach-Truppe noch einmal richtig rein und gab von Anfang an den Ton an.
Nach dem 1:0 übernahmen die Gäste das Kommando und blieben über die gesamte erste Halbzeit hinweg mit zwei bis drei Toren vorne. Zu Beginn des zweiten Durchgangs versuchte der BSV, das Blatt zu wenden und schaffte es sogar zweimal, kurzzeitig vorzulegen (16:15, 41. Minute und 17:16, 43.). Doch vor allem die ehemalige Zwickauerin Daniela Wolff, die alle sechs Tagestreffer in den letzten 20 Minuten markierte, hatte erheblichen Anteil daran, dass ihren derzeitiger Club wieder auf Kurs kam. Bis zum 19:19 (49.) blieb die Begegnung offen. Danach ließ sich den Sieg schließlich nicht mehr nehmen.
Verantwortlich für den Erfolg war für „Ecki“ Weber in erster Linie die Defensivleistung seiner Schützlinge. „Wir haben in der Abwehr sehr gut und aggressiv gedeckt. Dominika Dolny und Anna Lisowska haben im Mittelblock prima gestanden. Außerdem hatte Nicole Dauth wieder einmal einen guten Tag erwischt“, freute er sich. Besonders gut funktionierte die ab der zehnten Minute praktizierte 4:2-Deckung, die Zwickaus gefährliche Rückraumschützinnen Ingrida Bartaviciene und Carina Cupcea fast nicht zur Entfaltung kommen ließ.
Auch mit dem Positionsangriffsspiel seines Teams war Weber zufrieden. Insgesamt freute er sich über eine „gute Leistung“, die gut in das Bild der starken Rückserie mit 18 Pluspunkten passte. „Hätten wir so viele Zähler auch in der Hinrunde gesammelt, wären wir jetzt auf dem dritten Platz. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt. Mal sehen, was in der nächsten Saison noch passiert“, ist man in Mainzlar glücklich über den versöhnlichen Saisonabschluss.

Im Stenogramm

Zwickau:
Graupner, Rau, Splinter; Cupcea (3), Choinowski, Doege, Unger (2), Schulz (4), C. Stein (1), Stegert (5), Gamroth, Bartaseviciene (7/6), Flöter, N. Stein (4)

Mainzlar:
Dauth; Lisowska (6/1), Rühl (n.e.), Atanasoska (2), Deuster (n.e.), Kläring (1), Wolff (6), Dolny (2), Schödl (n.e.), Hess (6/1), Mozsi (n.e.), Bepler (1), Jänicke (1), Reeh (3/1)

Schiedsrichter: Schmid/Wald (Hamburg/Halberstadt)
Zuschauer: 500
Zeitstrafen: 6:6 Min.
Siebenmeter: 6/6:5/3