Gegen dezimierte Zwickauerinnen fehlt es den Spielerinnen des TV Mainzlar an der richtigen Einstellung
Die Zweitliga-Handballerinnen des TV Mainzlar müssen weiter auf ihren ersten Sieg im neuen Jahr warten. Im zweiten Rückrundenspiel beim BSV Sachsen Zwickau zeigten die Staufenbergerinnen eine schwache Leistung und kassierten eine nach dem überraschenden Punktgewinn gegen Spitzenreiter Göppingen am vergangenen Spieltag unerwartet deutliche 24:30 (14:13)-Niederlage. „Wir haben unheimlich viele individuelle Fehler im Angriff gemacht und zahlreiche Chancen ausgelassen“, war Mainzlars Co-Trainer Eckhard Weber enttäuscht darüber, dass seine Schützlinge beim Passspiel die nötige Präzision vermissen ließen und dem Gegner zu viele einfache Tore ermöglichten. Auch mit der Deckung konnte er nicht zufrieden sein. „Unkonzentriert und nicht entsprechend aggressiv“, ließ man vor allem Carolin Unger, die Schwester von Ex-TVM-Spielerin Anja Groschopp, die von Linksaußen und aus dem Rückraum insgesamt elfmal zuschlug, nahezu ungehindert gewähren.
Nach einem verpennten Start lagen die Gäste schnell mit 0:3 hinten und mussten sich bis zur 15. Minute gedulden, bevor der 7:7-Ausgleich gelang, man mit Treffern von Jonna Jensen (zwei) und Sophia Bepler den Spieß umdrehte und seinerseits drei Treffer vorlegte. Beim 11:14 lagen die Mainzlarerinnen noch einmal mit diesem Abstand vorne, doch kurz vor der Pause stellten die Gastgeber erneut den Anschluss her.
In der 37. Minute schaffte der BSV wieder den Ausgleich (16:16) und übernahm langsam aber sicher wieder das Kommando. Bis zwölf Minuten vor dem Ende blieb die Partie eng, bevor Zwickau seine knappe 23:22-Führung dank einer fünfminütigen Torflaute des TVM in einen deutlichen 27:22-Vorsprung verwandelte und damit die Entscheidung herbeiführte.
„Wir müssen auswärts einfach disziplinierter auftreten“, monierte Weber, der bei seinen Spielerinnen auch die (kämpferische) Einstellung vermisste. „Offensichtlich war nicht jeden klar, dass wir uns jedes Spiel wieder neu erarbeiten müssen und das kein Selbstläufer ist. Wir spielen vielleicht gut gegen die Mannschaften, die vorne stehen, haben es dann aber trotzdem schwer gegen die hinteren Teams“, musste er feststellen, dass seine Mädels „zu unterschiedlich spielen und keine konstanten Leistungen zeigen.“ Möglicherweise habe man sich auch schon zu sicher gefühlt, als man erfahren habe, dass Zwickau ohne seine beiden guten Litauerinnen antreten musste. „Wenn die angeblich Beste nicht dabei ist, sieht es erst mal leichter aus, ist es aber nicht. Anscheinend sind wir nicht in der Lage, uns darauf einzustellen“, mag auch das für ihn ein Grund gewesen sein, dass man kein Mittel gegen die überragende Unger fand.
„Wir dürfen uns einfach nicht darauf verlassen, dass es gegen Mannschaften, die hinter uns stehen, einfach so geht“, haben Weber und Co. in Sachsen möglicherweise eine Art Weckruf zur rechten Zeit gehört, denn nach Ansicht des Assistenten von Chefcoach Jürgen Gerlach werden die nächsten beiden Partien in Waiblingen und gegen Ober-Eschbach vermutlich „genauso schwer, weil die Kontrahenten nichts zu verlieren haben“.
Im Stenogramm
Zwickau:
Graupner, Rau; Höhne (4), Cupcea (4), Choinowski, Unger (11), Beckert, Stein (3), Adam, Stegert (4/4), Flöter, Stein (4)
Mainzlar:
Dauth, Völpel; Atanasoska, Wenzl (n.e.), Lisowska (4/2), Wolff (2), Dolny (1), Hess (4/1), Duketis, Reeh (3), Bepler (1), Jänicke (2), Jensen (7)
Schiedsrichter: Dedens/Geckert (Magdeburg)
Zuschauer: 350
Zeitstrafen: 10:12 Minuten
Siebenmeter: 4/4:5/3
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