Mainzlar im letzten Heimspiel klar geschlagen
Punktuelle Verstärkungen zur neuen Saison
TV Mainzlar – SV Allensbach 22:34 (12:18)
Mit einer erwartungsgemäß klaren Niederlage gegen den Zweiten der Frauenhandball-Bundesliga Süd SV Allensbach hat sich der TV Mainzlar vom heimischen Publikum in der Lollarer Clemens-Brentano-Schulturnhalle verabschiedet. Das 22:34 (12:18) konnten auch die Last-Minute-Rückkehrerinnen Anita Koljanin und Daniela Wolff nicht verhindern. Zu überlegen waren die Gäste in nahezu allen Belangen. Die von einem Achillessehnenabriss genesene Kroatin ließ zwar einige Male ihre Qualitäten aufblitzen und erzielte fünf der von ihr erwarteten einfachen Tore aus der zweiten Reihe, konnte aber mit fortlaufender Spieldauer ihre verständlichen konditionellen Mängel nicht verhehlen. Wolff, die nach ihrer Fußverletzung nur zu Kurzeinsätzen kam, fehlte es noch deutlich an Durchschlagskraft.
Mainzlar startete vielversprechend und führte nach viereinhalb Minuten auch dank zweier Blocks der von Beginn an im Deckungszentrum auflaufenden Koljanin mit 4:2. Doch dann kamen die Favoritinnen vom Bodensee besser in Fahrt, fanden mehr und mehr die Lücken in der gegnerischen Abwehr und markierten fünf Treffer in Folge. Dennoch und vor allem weil die 4:2-Deckung nun besser griff und den SVA zu einigen Ballverlusten zwang, blieben die Staufenbergerinnen in einem phasenweise recht munteren Spielchen zunächst dran und stellten beim 10:11 (18.) sogar noch einmal den Anschluss her. Doch erneut fünf Allensbacher Tore in Serie rückten die Verhältnisse für den personell stark besetzten Gast, der in erster Linie im Torhütervergleich um Längen besser abschnitt, wieder zurecht. Auch dank einer viel zu hohen Fehlerquote im Angriff lag der TVM bereits zur Pause unkomfortabel mit sechs Treffern hinten.
In Durchgang zwei hielten die Gastgeberinnen bis zum 19:24 dagegen und den Abstand einigermaßen konstant, brachen dann aber ein ums andere Mal ein. Eine in der Schluss-Viertelstunde ganz schwache Chancenverwertung, vor allem von Anita Koljanin, die jetzt stehend K.o. wirkte, ermöglichte den Allensbacherinnen unter anderem vier leichte Gegenstoßtore in Folge. Diese ließen den Play-off-Teilnehmer auf 19:29 davonziehen und besiegelten die Mainzlarer Niederlage zum Heim-Abschluss endgültig. Letzlich wurde es ein Gästesieg mit zwölf Toren Unterschied, der dem in dieser Saison überraschend starken SVA Platz zwei sicherte.
„In der ersten Halbzeit haben wir eigentlich ganz gut gespielt, dann aber zu viele Chancen ausgelassen. Unser körperlicher Zustand ist schlecht, das wissen wir schon länger“, musste Mainzlars Trainer Jürgen Gerlach anerkennen, dass man keine Chance hatte. Keine Chance gegen einen Gegner, der verdient auf dem zweiten Platz gelandet sei, weil er über eine kompakte Mannschaft verfüge, einen guten Konter spiele und einen starken Rückraum habe, der auch gut mit dem Kreis zusammenspiele. „Unter dem Strich bin ich zufrieden, mehr ist momentan nicht drin“, kündigte der „Doc“ an, dass man sich „auf gewissen Positionen verändern müsse“, um wettbewerbsfähiger zu sein.
Damit gemeint sind wohl zunächst der Rückraum und die nach der Ausmusterung von Nicole Dauth verwaiste Torhüterpostion. „Die Verpflichtung einer Hochkaräterin im Rückraum steht bereits fest“, wollte SMH-GmbH-Geschaftsführer Horst Münch noch keinen Namen nennen, verprach aber eine baldige Lüftung des großen Geheimnisses. Desweiteren bestätigte er das Interesse des Vereins, eine neue Torfrau nach Mainzlar zu holen. „Ansonsten bleiben alle Spielerinnen aus dem aktuellen Kader. Wir werden uns noch gezielt verstärken, aber weiterhin nicht um jeden Preis“, so Münch, der mit seinen an die Zuschauer gerichteten Abschlussworten versprach, „dass wir auch in der nächsten Runde Zweitliga-Handball spielen werden.“
„So eine Saison wie diese, wollen wir nicht mehr erleben“, rechtfertigte sich Münch noch einmal in aller Öffentlichkeit für die Suspendierungen von Spielerinnen und personellen Veränderungen im Umfeld: „Der Arbeitskreis würde die Entscheidungen immer wieder so treffen.“
Im Stenogramm
Mainzlar:
Völpel, Tornow (31. bis 50. Minute); Koljanin (5), Schödl, Atanasoska (2), Wenzl (4/1), Rühl (n.e.), Wolff (1), Deuster (3/2), Leib, Reeh, Bepler (1), Jänicke (2), Jensen (4).
Allensbach:
May, Gruber (ab 55.); Jänisch (2), Landenberger (3/2), Gekeler (4), Egenhofer (3/2), Watzke (5), Harter (8), Martello (1), Witt (6), Kuppel (1), Denk (1).
Schiedsrichter: Caris/Förster (Viersen)
Zuschauer: 250
Zeitstrafen: 2:4 Minuten
Siebenmeter: 6/3:5/4
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