Mainzlar kassiert in Beyeröhde 41 Gegentore und verliert erstes Saisonspiel – Neuzugang Bournez trifft 13 Mal

TV Beyeröhde – TV Mainzlar 41:37 (20:18)

37 Auswärtstore geworfen und doch kein Sieg. Mit dieser Erkenntnis mussten sich die Handballerinnen des TV Mainzlar nach dem ersten Spiel in der 2. Frauen-Bundesliga Süd beim Erstliga-Absteiger TV Beyeröhde auf den Heimweg machen. Denn am Ende hatte der Gegner noch vier Treffer mehr auf dem Konto und feierte einem 41:37-Heimsieg.
Als besonders ärgerlich erachtete der Mainzlarer Cheftrainer Jürgen Gerlach dabei, dass seine Schützlinge trotz vorheriger Warnung nicht die richtige Einstellung zu den wurfstarken Rückraumschützinnen des Gastgebers fand. „Wir haben sehr viele Tore aus der Distanz kassiert“, monierte er, dass man den Routiniers Anna Brandt (sieben Feldtore), Anna Disselhoff (sechs) und Ilka Held (zwei) zu wenig entgegenzusetzen hatte, egal ob man es im 6:0-Verband, einer 4+2-Abwehr oder mit einer 5:1-Formation probierte. Auch das aus Strombach gekommene, erst 19 Jahre alte Rückraumtalent Lisa Nettersheim war nicht zu bremsen.
Nicht weniger ärgerlich war, dass der TVM, bei dem gerade noch rechtzeitig die beiden bis dato noch nicht eingesetzten Neuzugänge Lenka Krajcarova und Nica Podelean die Spielgenehmigung erhalten hatten und auflaufen durften, Beyeröhde in der ersten Halbzeit stets dicht auf den Fersen blieb, es aber nie schaffte, selbst den Ton anzugeben. Die Heimmannschaft kam zwar besser ins Spiel und legte in der elften Minute ein 8:5 vor, doch die Mainzlarerinnen kämften sich wieder heran, glichen beim 10:10 (15.) erstmals aus und waren auch rund sieben Minuten später noch einmal gleich auf (14:14). „Wir hatten in der ersten Halbzeit zweimal die Chance, als wir dran waren, haben dann aber wieder blöde Gegentore kassiert“, trauerte Gerlach den verpassten Möglichkeiten nach.
Bis zum 23:22 (36.) blieben die Staufenbergerinnen ganz nah dran, doch ein rund fünfminütiger Zwischenspurt der Beyeröhderinnen sorgte dann für klarere Verhältnisse (28:23), die die Gäste bis zum Schlusspfiff nicht mehr beseitigen konnten. Auch nicht Anita Koljanin, die auf halbrechter Position stark aufspielte und neunmal traf, und Adeline Bournez, die mit 13 Treffern einen prima Zweitliga-Einstand feierte. „Sie hat im Angriff gut gespielt. In der Deckung gibt es noch ein paar Abstimmungsprobleme, aber das bekommen wir noch in den Griff“, attestierte der Trainer seiner neuen Französin eine ordentliche Leistung.
„Wir haben die nötigen Kontertore nicht gemacht und beim schnellen Spiel nach vorne noch zu viele Bälle verloren. Uns war von Anfang an klar, dass wir einfache Rückraumtore brauchen. Da fehlt uns weiterhin jemand für den linken Rückraum“, so der Biebertaler, der zudem „genau das was, das wir vorher gesagt haben“ vor Augen geführt sah: „Den Jungen fehlt es noch an der Schnelligkeitsausdauer und der Bereitschaft, in der Abwehr, voll drauf zu gehen.“

Im Stenogramm

Beyeröhde:
Martin, Beier, Herrmann; Lorkowski, Disselhoff (6), Mandy Münch (2), Netterheim (10), Karger (1), Brandt (10/3), Nückel (1), Held (2), Bensch (2), Nicole Münch (2), Bergmann (5).

Mainzlar:
Krajcarova; Schödl (n.e.), Podelean (3), Wenzl (1/1), Wolff, Koljanin (9), Reeh (4), Deuster, Bournez (13/3), Bepler (1), Jänicke (1), Jensen (5), Leib.

Schiedsrichter: Böllhoff/Lückert (Viersen/Bedburg)
Zuschauer: 150
Zeistrafen: 10:4 Minuten
Siebenmeter: 3/3:5/4