Im Gastspiel bei Tabellenführer VfL Sindelfingen mögliche Überraschung kurz nach der Pause aus der Hand gegeben
VfL Sindelfingen – TV Mainzlar 33: 26 (15:15)
Die Zuschauer in der Sindelfinger Sommerhofenhalle staunten nach gespielten 30 Minuten nicht schlecht. Die Gäste vom TV Mainzlar gingen trotz zweier klarer Rückstande (5:9 und 11:15) mit einem tollen 15:15-Remis in die Katakomben. Doch dann gab der TVM in der 2. Frauenhandball-Bundesliga Süd einen möglichen Punktgewinn in den ersten zehn Minuten nach der Pause aus der Hand. Der Favorit gewann mit 33:26.
„Wichtig dabei ist, dass wir das Spiel durch unsere Fehler selbst gedreht haben, nicht der VfL“, meinte Mainzlars Co-Trainer Eckhard Weber rückblickend. Nur zwei Tore in 13 Minuten waren zu wenig, der hochfavorisierte Tabellenführer zog schnell mit einem 9:2-Zwischensprint vorentscheidend davon. Während Sindelfingens Hanna Halynskayea allein vier der neun Tore markierte, trafen bei den Hessinnen nur Sophia Bepler und Leila Hadi in dieser Phase. „Hadi hat zum Glück spielen können. Doch man merkt ihr fehlende Fitness und Spritzigkeit natürlich an. Hoffentlich hat sie nächste Woche wieder die alten Parameter wie vor der Verletzung“, sieht Weber bei der Französin noch Potenzial nach oben für das wichtige Spiel in sechs Tagen zuhause gegen die SG Kirchhof.
In dieser spielentscheidenden Phase nach dem Wechsel kam der Angriff der Gäste auf allen Positionen zu sehr ins Stocken. Technische Fehler und überhastete Abschlüsse luden den VfL zu leicht zu seinem schnellen Konterspiel ein. „Einige unserer jungen Spielerinnen waren zur Pause mit dem Blick auf den Spielstand wohl etwas erschrocken und lebten das in den Minuten nach dem Wechsel zu deutlich aus“, so Weber mit einem kleinem Lächeln.
Danach fing sich der Tabellenzehnte wieder und verkürzte nach dem deutlichen 29:20 (49.) bis zur Auszeit von Trainer Jürgen Gerlach auf sechs Tore (29:23, 53.). Diesen Abstand hielt der TVM bis zum Endstand. Im Gegensatz zum Hinspiel, als die Staufenbergerinnen bei der 25:40-Heimklatsche nur magere fünf Tore nach dem Wechsel markierten, fielen die Bournez, Koljanin und Co. diesmal nicht auseinander. Weber rechnete rückblickend vor, dass ohne die Schwächephase nach dem Pausentee sogar ein Punkt drin gewesen wäre.
In den ersten 30 Minuten hielt der Gast aus dem Mittelhessischen gut mit, die Gastgeberinnen, die unbedingt beide Punkte für das Erreichen des wichtigen ersten Tabellenplatz für die Play-offs anstrebten, zogen aber auch nicht alle Register ihres Könnens. So kam Maja Sommerlund nur selten zum Einsatz. Sindelfingen gab dem zweiten Anzug früh Spielanteile.
Am Samstag empfängt Mainzlar nun die SG Kirchhof, die im sogenannten „VierPunkte-Spiel“ an diesem Spieltag eine bittere Heimniederlage gegen den TV Beyeröhde hinnehmen musste. Um im Abstiegskampf nicht noch weiter abzurutschen, muss der Tabellenletzte in Lollar unbedingt siegen. „Jetzt heißt es Vollgas geben unter der Woche, hoffentlich bleiben alle gesund. Gegen die SG gibt es kein Wenn und Aber mehr, da muss gewonnen werden“, weiß Weber um die Bedeutung des Spieltages.
Im Stenogramm
Mainzlar:
Krajcarova, Völpel, Tornow; Nica Podelean (4/2), Koljanin (4), Atanasoska (1), Bournez (5/1), Reeh, Bepler (3), Hadi (5), Jensen (3)
Sindelfingen:
Grabowski, Bartok; Köbl (2), Fischer (4), Ackermann (5), Sommerlund (1), Halynskaya (9/2), Holder (1), Högl (3), Rösler (2), Großmann (2), Cartarius (4/3)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Neuried/Elgersweier)
Zuschauer: 400
Zeitstrafen: 4:8 Min.
Siebenmeter: 5/6:3/5
Torschützenliste 2008/2009
Bournez 123
Koljanin 87
Podelean 68
Jensen 49
Reeh 32
Hadi 32
Bepler 22
Atanasoska 10
Jänicke 6
Wolff 5
Wenzl 2
Deuster 1
Schödl 0
Leib 0
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