Zwei Drittel gut spielende Mainzlarerinnen scheitern zum Schluss an eigenen Fehlern – Packende Schlussphase
HC Leipzig Juniorteam – TV Mainzlar 29:27

Ernüchterung pur beim TV Mainzlar. Optimistisch und hochmotiviert hatten die Zweitliga-Handballerinnen die Auswärtsreise nach Leipzig zum wichtigen Spiel gegen das unmittelbar hinter dem TVM platzierten HCL-Juniorteam angetreten. Geknickt und frustriert stiegen sie wenige Stunden später wieder in den Bus ein. Denn statt des erhofften Sieges, mit dem es etwas Luft zum Tabellenende gegeben hätte, setzte es eine bittere 27:29 (17:14)-Niederlage, die nicht leicht zu verdauen sein dürfte. „In diesem Vier-Punkte-Spiel gegen einen Mitkonkurrenten mussten wir einfach gewinnen und haben uns auch dementsprechend gut vorbereitet. Wenn man dann verliert, tut das unwahrscheinlich weh und man braucht ganz schön Zeit, um das zu verkraften“, weiß Trainer Iljo Duketis.
Schwer verdaulich ist dieser Rückschlag auch und vor allem weil man über zwei Drittel der Partie auf einem guten Weg war, bevor man die Leipzigerinnen durch eigene Fehler wieder aufbaute und zum Schluss doch noch verlor.
Mainzlar legte einen 3:1-Start aufs Parkett, was Leipzigs Trainer Tim Hupel bereits in der fünften (!) Minute zu einer Auszeit veranlasste. Danach kam der Gastgeber zwar etwas besser zurecht und ging beim 6:5 erstmals in Führung, doch die Staufenbergerinnen konterten sofort und legten dank dreier Treffer in Serie wieder zwei vor.
Dem HCL gelang beim 14:14 wieder der Ausgleich. „In der darauf folgenden Auszeit habe ich den Spielerinnen gesagt, dass wir jetzt einfach einmal höher in Führung gehen müssen“, freute sich Duketis, dass diese Vorgabe umgesetzt wurde. Mit einem 17:14-Vorsprung ging es in die Kabine.
Mainzlar stockte diesen Vorsprung sogar noch auf: 16:20, 35. Minute. Doch nach dem 18:21-Zwischenstand leisteten sich die Gäste eine für den Spielausgang vorentscheidende Schwächephase. Das nutzte das Juniorteam zum 21:21-Ausgleich, zwei weitere TVM-Leichtsinnsfehler sogar zur 23:21-Führung. Dennoch blieb Mainzlar in Schlagdistanz. Doch danach vergrößerte der Gastgeber seinen Vorsprung auf 27:23 (55.) und sah schon wie der sichere Sieger aus.
„Das Spiel war eigentlich schon abgehakt, aber die Mannschaft hat sich noch einmal heran gekämpft“, lobte Duketis die Einsatzbereitschaft seiner Spielerinnen in den letzten Minuten. Das Resultat: 27:27-Ausgleich und „Grüne Karte“ Leipzig rund eineinhalb Minuten vor Schluss. „Dummerweise macht Leipzig dann sofort nach der Auszeit das 28:27. Ich habe die Torfrau rausgenommen, damit wir vorne in Überzahl spielen konnten“, bekräftigte der Kroate seine Risikobereitschaft, um zumindest ein Pünktchen mit nach Hause nehmen zu können. Aber der letzte Mainzlarer Angriff endete mit einem Schrittfehler, und die Heimmannschaft versenkte das Leder im leeren Tor zum 29:27-Endergebnis.
„Wir haben im Angriff und besonders im Rückraum nicht das geleistet, was wir können und was man einfach leisten muss“, ging der TVM-Coach vor allem mit Sandra Steinbach und Catharina Meywald hart ins Gericht. „Dazu kamen einige Unaufmerksamkeiten in der Abwehr und dass wir zeitweise unsere Aggressivität vergessen haben. Wir müssen einfach angreifen, machen aber dabei zu viele dumme Fehler. Damit haben wir heute unseren Gegner wieder aufgebaut“, fand Duketis mehrere Gründe für die Niederlage.

Im Stenogramm

Leipzig:
Nagel, Harnisch; Hesse, Jungnitsch (3), Müller (11/5), Urbannek (4), Schaarschmidt (2), Cichy, Ramirez (3/3), Zeise, Kiedrowski, Flödl (3), Winter (2), Günthel (1). .

Mainzlar:
Chilla, Hackel, Mauracher; Atanasoska (6), Kern (n.e.), Kläring (7), Treek (9), Scheuerer (1), Politt, Meywald (3/2), Moszi, Mundt (n.e.), Steinbach (1)

Schiedsrichter: Pohl/Seifert (Görlitz)
Zuschauer: 150
Zeitstrafen: 6:6 Minuten
Siebenmeter: 8/8:3/2