Die Handball-Bundesliga-Vereinigung Frauen (HBVF) sucht mit einem neuen Spielmodus den Weg aus der Bedeutungslosigkeit. Das Zauberwort heißt Playoff-System. „Wir mussten etwas machen, um die Attraktivität der Liga zu verbessern, mehr Zuschauer und das Fernsehen in die Hallen zu bekommen“, sagen die Manager Kay-Sven Hähner (HC Leipzig) und Martin Rommel (DJK/MJC Trier) übereinstimmend.
Der neue Meister wird in drei Phasen ermittelt. Die Saison ist mit einer Vorrunde gestartet, in der es keine Hin- und Rückspiele gibt. Das Los hat über die Anzahl der Heimspiele (fünf oder sechs) entschieden, wobei der TV Mainzlar sechs Vorrunden-Begegnung vor eigener Kulisse austragen kann.
Danach folgt eine Hauptrunde mit Hin- und Rückspielen vom 16. Januar bis 17. April 2005 in zwei Gruppen zu sechs Mannschaften. Neben den sechs Mannschaften der Gruppe A qualifizieren sich auch die beiden Erstplatzierten der B-Gruppe für eine Endrunde. Diese bildet den Abschluss – im erwähnten Playoff-Modus (vom 29. April bis 14. Mai). Im Playoff-Modus wird auch eine Abstiegsrunde von den vier Mannschaften durchgeführt, die in der Gruppe B am Platz drei zu finden sind.
„Jede Veränderung ist immer eine Chance, aber auch ein Risiko. Eine Garantie, ob der neue Modus in der Summe zu mehr Attraktivität führt, kann niemand geben“, erklärte der HBVF-Vorsitzende Bernd Dugall aus Mainzlar, der die Mehrheit der Erst- und Zweitligisten hinter sich weiß. Auf einer Sitzung im Frühjahr hatten sich die Liga-Vertreter mit 21:10 Stimmen für die Modus-Veränderung entschieden. Heftige Kritik gibt es allerdings in der Eliteklasse. „Die ohnehin vorherrschende Zweiklassen-Gesellschaft wird noch größer“, behauptet Leverkusens Trainerin Renate Wolf, „starke Nachwuchsspielerinnen werden nun noch mehr zu den Playoff-Kandidaten wechseln. Das ist ein Teufelskreis.“