TV Mainzlar beim TV Nellingen genauso gefordert wie die Gastgeber
Trainer Gerlach erwartet „schwieriges Kopfspiel“

„Das war sinnlos, wenn wir nicht nächste Woche in Nellingen gewinnen“, verkündete Trainer Jürgen Gerlach am vergangenen Wochenende nach dem erleichternden Heimsieg seiner Mainzlarer Zweitliga-Handballerinnen gegen die TSG Ketsch. Und deutete damit bereits unmissverständlich an, was man sich für das morgige Auswärtsspiel (Anpfiff 19.30 Uhr) beim Abstiegskampf-Konkurrenten aus Schwaben vorgenommen hat.

Tatsächlich könnte das Duell zwischen den seit dem vergangenen Spieltag auf dem rettenden Platz neun liegenden Staufenbergerinnen und dem TVN, der durch eine Niederlage beim TSV Beyeröhde eben diesen begehrten Rang abgeben musste, bereits für eine Vorentscheidung in Sachen Klassenerhalt sorgen. „Wenn wir da gewinnen, sind wir praktisch durch. Denn dann müssten die Konkurrenten beide dann noch ausstehenden Spiele für sich entscheiden“, glaubt auch Mainzlars Co-Trainer Eckhard Weber. Und sieht damit beide Teams unter Zugzwang. „Allerdings ist der Druck für Nellingen größer. Die müssen unbedingt gewinnen, um überhaupt eine Chance zu haben, Platz zehn noch zu verlassen“, so Weber, der dennoch von hoher „nervlicher Belastung“ auf beiden Seiten ausgeht. Das passt zur Gerlachschen Erwartung eines „schwierigen Kopfspiels“.

Nellingen sei eine Mannschaft, die sehr unterschiedliche Tempi an den Tag legen könne. „Manchmal spielen sie im Angriff langsam hin und her. Sie sind aber auch in der Lage, die Geschwindigkeit plötzlich zu erhöhen und agieren dann mit vielen Kreuzungen, bis sie eine Spielerinnen in eine gute Position gebracht haben“, verweist der Co-Trainer vor allem auf Irina Kolpakova („Gute Schützin, wenn sie frei zum Wurf kommt“) im halblinken Rückraum und Spielgestalterin Christine Maric. „Sie ist zwar nicht die typische Distanzschützin, aber aus acht, neun Metern recht erfolgreich“, traut er seinem Ex-Schützling aus Lützellindener Zeiten einiges zu. Maric ist für über fünf Treffer pro Spiel gut und damit beste TVN-Werferin.

Aber auch die beiden Außen Christine Gall (links) und Sandra Faustka (rechts) dürfe man „nicht stehen lassen angesichts ihrer Wurfqualitäten“, warnt „Ecki“ Weber vor einer gut besetzten ersten Sechs. Was das Abwehrverhalten der morgigen Kontrahentinnen betrifft, müsse man darauf gefasst sein, dass man sich verschiedenen Deckungssystem gegenüber sieht. „Nellingen kann zwischendurch auch offensiver decken, da müssen wir auf alles vorbereitet sein und wissen, wie man sich dementsprechend verhält“, fordert er. Im eigenen Angriff gelte, „was immer gilt: druckvoll, aber kontrolliert, keine Wahnsinnspässe und Geduld bis zur Chance. Die kommt sicherlich, wenn wir den Gegner lang genug in Bewegung halten.“

Der Sieg gegen Play-off-Kandidat Ketsch sollte Mainzlar genug Auftrieb gegeben haben, auch die neue Aufgabe zu meistern. „Wir haben gesehen, dass es geht. Deswegen haben wir auch keine Angst vor Nellingen, Respekt ja, aber keine Angst“, so Weber, der auf einen vollen Kader bauen kann.

Torschützenliste 2008/2009

Bournez 133
Koljanin 93
Podelean 79
Jensen 54
Hadi 41
Reeh 32
Bepler 31
Atanasoska 10
Jänicke 6
Wolff 5
Wenzl 2
Deuster 1
Schödl 0
Leib 0