TV Mainzlar überrascht mit Auswärtssieg – Adeline Bournez führt klug Regie – Mathilda Atanasoska bereits gut integriert
TuS Weibern – TV Mainzlar 22:26 (9:15)

„Die Partie hätte auch mit sechs oder acht Toren für uns ausgehen können, am Ende haben wir Kräfte gespart“, so ein sichtlich gelöster Eckhard Weber, Co-Trainer beim Frauenhandball-Zweitligisten TV Mainzlar. Die Mainzlarerinnen ließen dem gastgebenden TuS Weibern in dessen Halle beim hochverdienten 26:22 (15:9)-Auswärtserfolg über 60 Minuten keine Chance. „Jetzt sehen wir dem Spiel auswärts in Zwickau und dann zuhause gegen die SG Kirchhof gelassen entgegen“, so Weber optimistisch.

Nur bis zum 2:1 (4.) lagen die Spielerinnen von TuS-Trainer Jan Reuland im Soll, danach setzte sich der TVM auf Basis einer starken 6:0-Abwehr langsam ab. Vor allem Mathilda Atanasoska zeigte sich im Zusammenspiel mit Elena Nica Podelean im Mittelblock bei ihrem erst zweiten Spiel für die Staufenbergerinnen erstaunlich gut integriert. Nach dem 3:6 (7.) durch ein Siebenmetertor von Adeline Bournez zog der TVM auf Basis einer starken Abwehr mit Wille und Engagement davon. Durch rechtzeitiges Seitwärtsverschieben erhielt der Rückraum der Gastgeber selten klare Wurfgelegenheiten, meistens wurden die Angreiferinnen des TuS erfolgreich gedoppelt. „Das war harte, ehrliche Arbeit“, so Weber weiter.

Die Folge war, dass auch die Torhüterinnen mehr Hände als zuletzt an die Bälle bekamen. „Wenn wir nicht jeden Ball aus dem Netz holen müssen, können wir mit viel mehr Geschwindigkeit nach vorne agieren“, so Weber in der Analyse. Der TVM überzeugte nun wiederholt mit schnellem Tempohandball, Weibern hingegen blieb sechs Minuten ohne Torerfolg, Atanasoska erzielte das Tor zur 9:3-Führung (15.).

Nach dem Pausentee zeigte sich zum Leidwesen der TuS-Fans nur ganz kurz ein anderes Bild, nur 120 Sekunden währte die Aufholjagd der Weiberner nach Toren der Salz-Schwestern und Inga Etheber (12:15). Der TVM behielt sein Konzept bei und setzte sich wieder Schritt für Schritt ab. Dabei hielt die Abwehr das Niveau der ersten Hälfte erfolgreich hoch, der Angriff nutzte weiterhin geduldig jede Chance.

In der fairen Begegnung war beim 15:23 (47.) bereits die Vorentscheidung gefallen. „Da hat einiges funktioniert, was bis dato in der Saison nicht gut lief“, so Weber weiter. So profitierte Anita Koljanin vom guten Spiel der Französin Bournez, die ihr endlich einmal die notwendigen Freiräume für ihre Qualitäten als Werferin eröffnete und sie deutlich häufiger in klare Positionen brachte. Die sieben Tore sollten der Krankenschwester zuletzt vermisste Sicherheit geben. Maßgeblich für den klaren Erfolg bei einem Team aus der oberen Tabellenregion war die Geduld im Angriffsspiel, sich klare Chancen herauszuarbeiten und die freien Bälle auch in Tore umzumünzen. Neben Koljanin profitierte auch Kreisläuferin Podelean vom guten Spiel Bournezs. Nach Podeleans Doppelschlag stellte der TVM endgültig die Weichen in Richtung Sieg (17:26, 55.).

Allein 22 Tore über Rückraum und Kreis sprechen eine deutliche Sprache über die momentanen Stärken der Schützlinge von Cheftrainer Jürgen Gerlach. Die Integration von Leila Hadi und Atanasoska scheint erstaunlich schnell von Statten zu gehen, einzig die Außen des TVM blieben im bisherigen Saisonverlauf noch zu häufig unter ihren Möglichkeiten. „Ruhe, Disziplin und Chancenverwertung im Angriff haben uns zu der besten Saisonleistung in der Offensive gebracht“, so Weber.

Im Stenogramm

Mainzlar:
Krajcarova, Völpel, Tornow; Podelean (6), Wenzl (n.e.), Bournez (6/2), Koljanin (7/1), Atanasoska (3), Deuster (n.e.), Reeh, Bepler, Hadi (3), Jensen (1)

Weibern:
Dauth, Herbst; Kils, Etheber (3), D. Salz (1), Zimmermann (3), Schmitt, S. Salz (7), Oster (2), Jasczcuk (2/1), Heldrih (1), Hess, Duketis (2), Frank (1).

Schiedsrichter: Kopf/Zimmerschied (Dotzheim/Wiesbaden)
Zuschauer: 330
Zeitstrafen: 6:2 Min.
Siebenmeter: 1/1:3/3

Torschützenliste 2008/2009

Bournez 99
Koljanin 71
Podelean 55
Jensen 40
Reeh 30
Hadi 27
Bepler 19
Jänicke 6
Wolff 5
Atanasoska 4
Wenzl 2
Deuster 1
Schödl 0
Leib 0