TV Mainzlar hat aber auch Niederlage vor Augen – Spannende 100 Schlusssekunden

Wenn auch nicht den erhofften Sieg, so doch zumindest den ersten Punkt erkämpften sich die Handballerinnen des TV Mainzlar beim ersten Auswärtsauftritt der 2. Bundesliga Süd bei der TGS Walldorf. Allerdings wäre beim vom ehemaligen TVM-Coach Dirk Leun trainierten Aufsteiger mehr als das 28:28 (12:13)-Unentschieden drin gewesen.
Denn über zwei Drittel der Partie bestimmten die Staufenbergerinnen das Spiel, versäumten es jedoch, den Sack zuzumachen. Sie ließen den Gegner wieder herankommen und sogar kurz vor Schluss mit zwei Toren in Führung gehen. Dank einer guten kämpferischen Einstellung reichte es doch noch zur glücklichen Punkteteilung.
TGS Walldorf – TV Mainzlar 28:28
„Man kann sagen, dass das Spiel keinen Sieger verdient hatte. Wir haben bis zum 20:25 Mitte der zweiten Halbzeit dominiert, dann aber zu viele dumme Fehler gemacht und Walldorf wieder ins Spiel gebracht“, war Mainzlars Trainer Iljo Duketis angefressen, dass es seiner Mannschaft nicht gelang, mit „sechs bis sieben Toren“ davon zu ziehen und so die Kontrahentinnen endgültig zu demoralisieren. Dass dieses Unternehmen scheiterte, lag nicht etwa daran, dass das Spielkonzept des TVM in der Schlussphase zusammenbrach, sondern vielmehr an der mangelnden Verwertung freier Chancen. „Die Mannschaft hat sich an die Vorgaben gehalten und schnell nach vorne gespielt. Aber sie hat dann einfach die Tore nicht gemacht. Das war eigentlich das einzige Manko“, sagte der erfahrene Handballlehrer.
Nichts wurde es also mit einer beruhigenden Führung. Stattdessen läutete der Gastgeber eine furiose, sich in sieben Treffern in Serie manifestierende Aufholjagd ein und schaffte nicht nur den 25:25-Ausgleich, sondern sogar die 27:25-Führung. Mit dem Rücken zur Wand rissen sich die Mainzlarerinnen in den verbleibenden 100 Sekunden noch einmal zusammen und drückten der Begegnung einen zumindest halbwegs versöhnlichen Schluss-Stempel auf.
„Nachdem wir nach 58:20 Minuten mit zwei Toren zurück gelegen haben, bin ich im Endeffekt froh, dass wir noch einen Punkt geholt haben“, betrachtete Iljo Duketis den Ausgang auch mit einem lachenden Auge und war zufrieden mit der Einstellung seines Teams. „Vom Kämpferischen her haben die Spielerinnen alles gegeben“, musste er jedoch auch feststellen, dass das alleine wohl „für die zweite Bundesliga nicht reicht“. Vor allem in Sachen Technik müsse noch gearbeitet werden, um in der neuen Spielklasse bestehen zu können.
„Wir sind noch keine Zweitliga-Mannschaft, aber auf einem guten Weg dahin. Auch mit diesem Spiel haben wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Man darf nicht vergessen, dass wir zehn neue Leute haben, die zu einer Mannschaft geformt werden müssen. Und das geht eben nicht in vier Wochen“, ist der neue Coach zuversichtlich, dass am Samstag gegen Allensbach vor heimischer Kulisse der nächste Schritt nach vorne gemacht wird.

Im Stenogramm

Walldorf: Kraft, Fenn; Pieper (2), Conradt, Brunner (3), Bambuch (1), Jung (3), Tschotschek (1), Erhardt, Arnold (2), Kirschig (4), Gieseler (8/5), Schill (3), Holstein (1).

Mainzlar: Chilla, Hackel (n.e); Atanasoska (7/1), Kern, Kläring (3), Treek (7), Duketis (1), Scheuerer (2), Politt (1), Meywald (7), Moszi, Mundt, Steinbach (1).

Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim)
Zuschauer: 350
Zeitstrafen: 2:6 Minuten
Siebenmeter: 6/5:1/1