15.03.2014 – HSG Dilltal gegen JSGwB1 23:20 (10:8)
VIZEMEISTER!

Am Ende der Saison möchte ich kurz einmal zurückblicken:
Zu Beginn der Saison hatten wir die Aufgabe, nicht nur aufgrund der altersbedingten Veränderungen der Jugendmannschaften ein neues Team zu bilden, sondern wir mussten zusätzlich aus zwei Mannschaften zweier Vereine zwei B-Jugendmannschaften bilden. Die leistungsmäßige Trennung war zunächst noch relativ unproblematisch. Allerdings mussten wir direkt in den ersten Qualifikationsspielen und besonders schmerzlich im Quali-Turnier um die Teilnahme an der HHV-Oberligaqualifikation feststellen, dass die Zeit für die Teambildung nicht ganz ausgereicht hatte. Zu oft sah man Einzelleistungen und Abstimmungsfehler, besonders in der Abwehr und beim Timing im Angriff.
In der Saisonvorbereitung für die BOL und später auch im Laufe der Saison konnten wir aber schnell feststellen, dass die Mädels immer besser zueinander fanden und sich bald als Team präsentieren konnten.
Wir haben uns für einen offensiven und temporeichen Handball entschieden und selbst, wenn wir überwiegend aus einer 6:0-Formation in der Abwehr agierten, haben wir dort sehr viele offensive Elemente einbauen können. Dass dieses taktische Grundkonzept einen schönen und für die Zuschauer sehenswerten Handball hervorbringen sollte, haben viele Zuschauer über die Saison genießen können. Immerhin haben unsere Ladies in 14 gewonnenen und 4 verlorenen Spielen 446 Tore erzielt.
Leider müssen wir am Ende der Saison fünf Mädels aus der B1 in die A-Jugend abgeben, aber ich denke wir haben einen sehr guten Stamm erhalten, die unsere Neuzugänge jetzt schnell mit ins Team einbinden werden.

Zum Spiel gegen Dilltal:
In der ersten Hälfte spürte man, dass beide Mannschaften voreinander größten Respekt hatten und sich in der mächtig gefüllten Halle in Werdorf offenbar auch mit einer gehörigen Portion Nervosität auseinandersetzen mussten, wobei sich beide Abwehrreihen auch sofort mächtig ins Zeug legten. Dilltal fand besser ins Spiel und konnte mit einem 7-Meter das erste Tor aber erst in der siebten Spielminute verbuchen. Unsere Mädels brauchten ausgerechnet im letzten Saisonspiel über 10 Minuten bis sie beim 4:1 erstmals einnetzen konnten. 20 Minuten lang dominierten die Gastgeberinnen das Spiel und gingen bis zum Spielstand von 9:3 in Führung. Auszeit, eine Minute nur, um noch was zu richten, aber das hat´s dann offenbar gebracht. Unsere Ladies kamen wie ausgewechselt zurück und ließen es ordentlich krachen. 10:8 war der Halbzeitstand schließlich, noch verdient für Dilltal.
Nach der Pause ging es bei uns mit Vollgas weiter. Ausgleich zum 10:10 bereits eine Minute nach Wiederanpfiff. Dann hatten unsere Mädels offenbar auf einmal mehr und mehr Ladehemmung. Unzählige Fahrkarten wurden geschossen und zwei 7-Meter verworfen. Einfache Pässe für Tempogegenstöße wurden verschossen oder kamen nicht an. Insgesamt schossen unsere Ladies fast 30 Mal, relativ unbedrängt auf das Tor der Gastgeberinnen, konnten dadurch aber nur 12 Tore erzielen und das hat leider nicht gereicht. Beim Spielstand von 18:17 wurde es ein letztes Mal noch erfolgversprechend knapp, dennoch sank die Fehlerquote im Abschluss dadurch leider nicht.

Es spielten:
Tor 1-Sarah Felde,
5-Lara Olemotz, 6-Vicki Schulz, 7-Johanna Roman (1), 8-Marina Grölz (2), 9-Majvi Fritz (1), 10-Lena Stein (8), 11-Nina Hasenkamp (3), 14-Leona Parma (1), 16-Lea Wenz (1), 17- Lea Bulling (2), 44-Katrin Lenz, 98-Sibell Althen (1)
Bank: Willi Felde, Christof Fritz, Lisa Sophie Frank

Fazit:
Lediglich Lena Stein, die mit acht Treffern eine vernünftige Torausbeute erzielen konnte, zeigte sich in der Torbilanz mit einer sehr guten Leistung. Die spielerischen Leistungen der übrigen Mädels waren durchweg auch auf einem hohen Niveau und brachten die gegnerische Abwehr immer wieder ins wanken.
Nach Spielanteilen würde ich sagen, dass die ersten zwanzig Minuten verdient an Dilltal und die übrigen 30 Minuten, zumindest spielerisch an unsere B1 gingen. Insgesamt wurde gegen Dilltal in dieser Phase sogar drei Mal Zeitspiel abgepfiffen. Mit einer so katastrophalen Trefferquote kann man aber leider, nur aufgrund der Spielanteile alleine, kein Spiel entscheiden. Erfreulich ist allerdings, dass wir im direkten Vergleich mit Dilltal, dem diesjährigen Meister der BOL, die bessere Bilanz haben 23:18 im Hinspiel und nur 23:20 im Rückspiel. Dazu kommt, dass Dilltal statistisch (die wenigsten Gegentore in der Tabelle) die offenbar beste Abwehrreihe in dieser Saison gebildet hat und wir sie in der Gesamtbilanz dennoch bezwingen konnten und das, obwohl sie ihre 5:1-Abwehr-Formation aus der Saison komplett umgebaut hatten.
Ein intensives und überaus faires Spiel bot sich in diesem „Endspiel“ den vielen mitgereisten und heimischen Fans, die allesamt nach Leibeskräften dabei waren und meiner Meinung nach eins der hochkarätigsten Spiele dieser Saison miterleben durften. Schön auch, dass man sich im Dilltal wieder besonnen hat und das Trommel-Verbot für Handballspiele zurück genommen hat.
Grund zum Feiern gab es also für uns allemal und das konnten wir dann anschließend auch ausgiebig im Sportheim, in Mainzlar, und am Sonntag, beim Heimspiel der HSG Wetzlar, in der Rittal-Arena, tun.

Eine kleine persönliche Note sei mir noch gestattet:
Ein bisschen erstaunt hat mich lediglich die Tatsache, dass weder Stadionsprecher noch Klassenleiter ein Wort fanden, um die Leistungen der Gäste und deren Vizemeistertitel zu erwähnen oder zu würdigen.

Glückwunsch nach Dilltal für die erfolgreiche Saison und den Meistertitel der Saison 2013/2014.