Unsere Männer haben Ihren Saisonabschluss, wie schon vor drei Jahren, in Südeuropa verbracht. Eine Woche nach Ihrem letzten Spiel machten sich neun Mainzlarer auf den Weg nach Portugal. Um 2:00 Uhr war Treffpunkt “beim Ernst”, um dann Richtung Frankfurt/Hahn zu fahren. Nachdem in Hüttenberg der letzte Mitfahrer abgeholt wurde und die Koffer auf einer hochmodernen Waage gewogen wurden konnte die Reise beginnen. Nach dringend notwendigen Pausen und 30 km/h auf der Autobahn wurden die Autos sogar während der Fahrt ohne Vorankündigung, zur Erinnerung an die Fahrt, zwei Mal fotografiert.
Gegen 4:19 Uhr kamen die Jungs endlich am Flughafen an. Die Autos wurden auf einem “ominösen“ Parkplatz ähnlichen Hinterhof abgestellt.
Das Ehepaar, welches sich als Betreiber des Parkplatz-Flughafen Shuttleservice vorstellte, erschien trotz allem vertrauenswürdig und so konnte man sich beruhigt Richtung “Check-in” begeben. Die Koffer waren natürlich viel zu schwerer als die erlaubten 15 Kg und so musste noch ein bisschen improvisiert werden (eine Paar Schuhe von dem einen in den anderen Koffer) was natürlich auch gelang.
Manche hatten beim einchecken nicht viel Glück und mussten Deos und sogar die Zahnpasta in die dafür vorhandenen Abfalltonnen werfen (zusätzlich ist anzumerken, dass man diese Artikel einen Tag zuvor für viel Geld erworben hatte und jegliche Warnung von Bekannten und Verwandten stoisch ignoriert hatte). Jetzt ist auch bekannt dass man von der Sicherheitskontrolle selbst “keine Bilder, keine Bilder” machen darf und genug Abstand zum Vordermann einhalten muss. Nach der Bekanntschaft mit dem überaus freundlichen Personal in Hahn (Vorsicht Ironie!) ging es Richtung Flugzeug! Vorher noch ein letztes deutsches Bier und dann flog man auch schon Richtung Porto. Nach 2 ½ Stunden Flug und einem kleinen Nickerchen landete man schließlich im verregneten Porto.
Die Koffer wurden glücklicherweise ohne größere Probleme an der Gepäckausgabe in Empfang genommen und danach wartete eine Menschenmasse auf unsere Jungs. So wurde es von ein paar Teilnehmern zumindest interpretiert und man winkte freundlich zurück.
Bei einem frisch gezapften “Super Bock” machte man erst mal eine kurze Rast und bekam danach sogar Tuhnfischkonserven von einem freuendlichen Engländer geschenkt bevor man mit drei Taxis Richtung Jugendherberge fuhr.
Um 9:53 Uhr konnte man dann die erstaunlichen Baumaßnahmen der JHB bestaunen.
Die längst überfälligen Arbeiten waren, drei Jahre nach dem letzten Besuch, endlich abgeschlossen und so wurden die Jungs auf fünf Doppelzimmer verteilt (was eine kleine Verbesserung im Vergleich zu dem Trip vor drei Jahren war. Damals musste man in 4 Bettzimmer und Doppelstockbetten „hausen“. Das Alter geht nicht spurlos an manch Portoveteranen vorbei…).
Zwei Zimmer konnten wir zunächst benutzen was letztlich nicht störte denn man wollte sowieso sofort Richtung Porto Innenstadt gehen.
Danach ging es Richtung Douro (Fluss durch Porto)! Ein längst bekannter Kiosk unserer Mannschaft wurde gleich angesteuert. Die Fischer staunten nicht schlecht dass man um 10:30 Uhr bereits so durstig sein kann.
Die ersten in der Truppe wurden nach lediglich 2 gepflegten Kiosk-Bierchen bereits so hungrig dass man sich sehr schnell weiter auf dem Weg machen musste.
Da man sich vorgenommen hatte auch Kultur in Portugal zu erleben, kam ein Markt auf der gegenüberliegenden Seite des Douros (in Gaia) gerade recht!
Das Angebot eines Fährmanns über den Douro wurde dankend angenommen und mit reichlich Trinkgeld vergütet. Der Fahrer gab seinen Dank in Form eines nützlichen Tipps wo man schön Essen könnte auch gleich zurück
Der Marktbesuch wurde genutzt um mit “Trachtenfrauen” Fotos zu machen oder den einen oder anderen Handel zu betreiben. Sogleich machte man sich auf den Weg in die kleinen Gassen von Gaia und spürte gleich eine “typisch kleine portugiesische Kneipe” die einen prägenden Einfluss auf die Abschlussfahrer haben sollte.
Jeder fühlte sich gut in der Kneipe aufgenommen und man trank mit den einheimischen ihren typischen “Biermartini”! Die Stimmung stieg so rapide an dass man gemeinsam ein Foto für die Ewigkeit machen wollte. Der Kneipenpokal der wohl schon länger an der Theke stand wurde hochgehalten (Gott sein Dank litt keiner der Jungs an Stauballergie) und “Hier ist das Ding” angeschrien.
Während des Kneipenbesuchs wurde der Mannschaft schließlich auch die Info gegeben dass die Finalplayoffs im Handball beginnen sollten. Das erste Spiel FC Porto – SL Benfica sollte am nächsten Tag, direkt in Porto, stattfinden.
Somit war der nächste Event schnell ausgemacht und “alle Neun” waren sich einig dass der Besuch des Handballspiels Pflicht sein sollte.
Da man nicht nur Feiern sondern auch gutes Essen genießen wollte gingen die Jungs, nur 150 Meter weiter, in die “Casa do Pescador”. (Fischerhaus)!
Nach dem leckeren Essen und einem Schnaps zur Verdauung ging es gut gelaunt Richtung JHB. Der Bootsmann hatte die Mannschaft schon so sehr in sein Herz geschlossen, dass er wegen der Truppe in der Mitte seines Weges zum Ufer gegenüber doch noch umdrehte, damit wir alle mitfahren konnte. Die Zimmer wurden endlich “richtig” eingenommen und man konnte ein wenig den Meerblick Richtung Atlantik genießen. Ein “Super-Bock” durfte natürlich nicht fehlen.
Danach ging es Richtung Porto “Ribeira” wo man die altbekannte Bogenbrücke in Porto ansteuerte.
(Daten der Brücke: Gesamtlänge beträgt 385,25 Meter, das Gewicht 3045 Tonnen. Das Bogenmaß hat 172 m Breite und 44,6 m Höhe)!
Nach einem ausgiebigen Abendessen (mit warmen Salat) in einem Restaurant in der Altstadt wurde die Stammkneipe von vor drei Jahren angesteuert.
Ein internes Sangriaturnier wurde gestartet, dass erst ein Tag vor der Rückreise entschieden werden sollte. Schnell wurde auch klar dass man in den späteren Abendstunden in die Karaokebar gehen würde, wo man nach einem gelungenen Duett, Wodkafanta und einem kaputten Tisch, die JHB ansteuerten würde, um für den nächsten Tag Kraft tanken, zu können. So wurde es dann letztlich auch gemacht.
Der zweite Tag begann ebenfalls mit einem “Kurzbesuch” in der Fischerkneipe am Douro bevor man wieder die „Fähre“ nach Gaia nahm um sich zum Frühschoppen, mit unseren neuen portugiesischen Freunden, in der neuen Stammkneipe einzufinden. Dort wurde die Mannschaft bereits erwartet und die Wirtin hatte sich die “8+1 Bestellungen” bereits vom Vortag gemerkt. Es wurde bei einem Bier, Käsehäppchen und Thunfisch (die Konserven des freundlichen Engländers) die Fahrt zum Handballspiel am Nachmittag geplant. Die Einheimischen hatten mehrere Ideen bevor sich der Onkel vom Ladenbesitzer bereit erklärte, für einen kleinen Obolus, die Mannschaft zur Halle und wieder zurückzufahren.
Alle waren begeistert und nachdem mehrmals das “Frederico-Lied” angesungen wurde, ging man gegenüber ins “Casa do Pescador” wo fast alle ein Mittagessen zu sich nahmen. Ein Teil der Mannschaft bot dem “Grillmeister” vom Restaurant sogar seine Hilfe an die aber, wen wundert´s, freundlich verneint wurde.
Sofort nach dem Mittagessen ging man wieder in die Stammkneipe wo man einen kleinen leckeren Verdauungsschnaps zu sich nahm und auf das hauseigene Taxi wartete.
Ein Spanier der Deutsch sprechen konnte und der “alte Mann” der jeden in der Mannschaft bereits mit Namen ansprach bzw. ansingen konnte, verkürzte die Wartezeit. Um 15:15 Uhr erwartete man das “Taxi”! Dass man es in Portugal mit der Zeit nicht so genau nimmt, wurde auch an diesem Nachmittag deutlich. Gegen 15:30 Uhr kam das Taxi angefahren und mit zwei Tüten “Super Bock”, die die nette Kneipenbesitzerin als Lunchpaket eingepackt hatte, fuhren die Jungs im ungekannten “Fichertaxi” Richtung Porto-Stadion.
Die Rückbank nahm auf der Hinfahrt einen kleinen Schaden der aber noch während der Fahrt wieder repariert werden konnte. Nach 15 Minuten Fahrt war die Tour beendet, und man musste leider feststellen dass die Halle komplett ausverkauft war. “Sold out”! Nettes Fragen an der Kasse dass man extra nur wegen dem Spiel aus Deutschland angereist war brachte nichts ein. Aber “das kriegen wir schon” dachte sich einer von der Gruppe und innerhalb von 5 Minuten waren alle 9 benötigten Tickets besorgt.
3000 fanatische Fans verwandelten die Halle in ein Tollhaus. Stimmung wie beim Fußball und eine südländische Atmosphäre die es in deutschen Handballhallen nicht zu sehen gibt. Im ersten Finale, der „best-of-five“ Serie, gewann der FC Porto verdient gegen SL Benfica 32-25 und ging damit 1-0 in Führung.
Ein Erlebnis das nach der Rückfahrt in die Stadt mit dem zweiten Teil des Sangriaturniers, ausgiebig gefeiert wurde. In der Sangriakneipe wurde auch zu Abend gegessen und man konnte sich eine Rolex oder Breitling Uhr kaufen. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig… Nachdem der “drei-Atu” Verkäufer die Mannschaft nach mehreren Stunden endlich alleine ließ, überlegten sich die Jungs wie viele Rezepte es doch mit Schrimps gibt. Jedoch wurde früh klar, dass der beste Schrimpskoch die Mannschaft in Balde verlässt und mit seinen Kutter zu neuen Ufern aufbrechen wird.
Später forderten ein paar portugiesische Kicker unsere Jungs zu einem Fußballduell auf. In einem Hinterhof wurden die Grenzen im fußballerischen Können aufgezeigt. “Man haben die uns abgefiedelt….” Vor allem der 12-Jährige Christiano zeigte so manches Kabinettstückchen.
Nach dem Spiel machte man sich nach ein paar “Super Bock” in Richtung JHB….
….am nächsten Morgen schien endlich die Sonne und das Ziel war sofort klar. Es geht an den Strand!
Nach einer “Mini Super-Bock” und einer Anfrage, mitten auf der Strasse, ob man ein Handy kaufen möchte (das von einem Laster gefallen sei) ging es mit dem Bus Richtung Strand!
An der Strandbar in Matosinhos machte man sich gemütlich und beobachtet zwei der Teilnehmer in der Ferne beim gegenseitigen Fotografieren. Nach ein paar Runden zwang der Hunger zum weitergehen. Ein Teil der Gruppe war der Portugiesischen Küche bereits überdrüssig und wünschte sich einen schönen deutschen Snack. So ging man eine Pizza zu dem nahegelegten “Pizzahut”; essen, der kurz nach dem größten Basketballkorb der Welt sich angesiedelt hatte. Die Portionen waren so groß, dass sie für unsere Jungs kaum zu schaffen waren, und so machte man sich doch wieder weiter auf die Suche nach “richtigem Essen”!
Nur hundert Meter weiter, nachdem eine andere Gruppe vom Muschelnsammeln langsam angetrabt kam, kehrte man in ein kleines Restaurant ein. Man konnte alles mögliche Essen was die Mannschaft auch tat. Am Ende wurde noch ein Schnaps zum verdauen bestellt, der von fast allen genüsslich getrunken wurde. Kein Tropfen wurde im Glas hinterlassen…..
Nach einem Frederiiiiiico wurde eine Bushaltestelle angesteuert wo man sich Richtung Porto-City aufmachte. An der M.-W. Gedächtnisbrücke vorbei, direkt vor dem T.-K. Platz machte man halt! Damit auch der Dritte Teil des Sangriaturniers “ausgespielt” werden konnte, ging es (wohin auch sonst, Porto ist schließlich nicht sonderlich groß) direkt in die Kneipe im Hof. Dort wurden sofort ein paar Tische zusammengerückt und es konnte sofort losgehen.
Zwischendurch wurde ein Portweinkellerbesuch vom Reiseleiter angeboten der auch wahr genommen wurde. Im “Calem Portweinkeller” bot Joana aus Luxemburg eine Führung in Deutsch an und ging dabei auch auf spezifische Fragen der Besucher ein. Nach der Führung trank man genüsslich die vier Portweine aus und stimmte das Joana -Lied ein, das vom Handy aus begleitet wurde. Zurück in der Kneipe schaute sich der andere Teil der Mannschaft gerade die Wiederholung des Handball Play-Off Spiels vom Vortag im portugiesischen Pay-TV an.
Im Abspann war die komplette Mannschaft zu sehen, was natürlich gleich gefeiert werden musste.
Am späten Abend wurde der Sangriameister gekürt und danach wurde zweimal auf den Geburtstag von M.W. angestoßen. Zunächst zur deutschen Zeit, dann zur portugiesischen….
Es wurde getanzt und gelacht und man machte sich schließlich Richtung JHB wo die Mannschaft um 6:15 Uhr von drei bestellten Taxis an den Flughafen gebrachten werden sollte.
Um fünf Uhr war die Nacht vorbei und die Taschen wurden schnell gepackt. Die meisten kamen sogar noch zum Duschen und andere wiederum nutzten die Zeit zum ausgiebigen Frühstücken (das hatte für sie eine größere Bedeutung).
Pünktlich um 6:15 ging es Richtung Flughafen und die Robustheit deutscher Autos (eines der Taxis hatte weit über 800.000 KM auf dem Tacho) ließ den ein oder anderen erstaunen. Ganz ähnlich wie der Fahrstil der Taxifahrer.
Die vergangenen drei Tage machten sich nun bemerkbar. Nach dem einchecken warteten die Jungs sehnsüchtig auf den Anflug um 8:30 Uhr. Das Flugzeug hob fast pünktlich ab und um 12 Uhr landete die komplette Mannschaft gesund auf deutschem Terrain. Das letzte Ziel war Hüttenberg bei Ws wo man einen Geburtstag bei einer leckeren Pizza anfeierte.
Um 16:30 Uhr war man dann wieder in Mainzlar; zurück bleiben drei unvergessliche Tage in Porto die, nach 2006 und 2009, spätestens 2012 wiederholt werden sollen….

Teilnehmer:
Felipe Carvalho, Tobi Marx, Jens Wagner, Sebastian Hoepfner, Matthias Wagner, Tim Weil, Oliver Kern, Micha Wiener, Jan Gerlach